Demokratie einüben: Bundestagswahl für Minderjährige

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Nun steht es fest: das endgültige Ergebnis der Bundestagswahl vom 23. Februar dieses Jahres. Am prozentualen Ergebnis der Zweitstimmen hat sich nichts geändert, aber gäbe die deutschlandweite Juniorwahl den Ausschlag, dann hätte die Partei Die Linke mit über 25 % ein Viertel aller Sitze im Bundestag! Die SPD hätte einen Prozentpunkt weniger und CDU/CSU und AfD sowie die Grünen bekämen deutlich weniger Stimmen und somit auch Parlamentssitze.
Entscheidender aber als diese Zahlen ist die Tatsache, dass an den Schulen mit Durchführung der Juniorwahl das Interesse an Politik gesteigert und die Hemmnisse junger Menschen abgebaut werden. Wie es in einem Wahllokal aussieht, welche Schritte bis zum Einwerfen des Stimmzettels dazugehören und was das überhaupt für eine Urne ist – das haben auch Schülerinnen und Schüler an der August-Hermann-Francke-Schule im Unterricht besprochen und in der Woche vor der Wahl der „Großen“ praktisch eingeübt. Nachweislich werden unter ihnen dann nach Erreichen des Wahlalters weniger Nichtwähler sein. Mit den realitätsgetreuen Materialien und dem vorherigen Besprechen im Unterricht machen die Lehrkräfte der Francke-Schule den Unterschied, denn Juniorwahl an der Schule ist nicht eine reine Spaßveranstaltung, obwohl es den Kindern und Jugendlichen ab Klasse 6 durchaus Freude gemacht hat: der Andrang beim Betreten des „Wahllokals“ entsprach dem Interesse der zukünftigen Staatsbürger. Viele Klassen hatten sich im Vorfeld mit den Programmen der zur Wahl stehenden Parteien beschäftigt, konkrete Fragen recherchiert und Info-Poster erstellt. So konnte auch mit den eigenen Eltern diskutiert werden, eine gute Vorübung für die Zukunft, wenn die nächste Generation dieses Land gestalten wird.