Schneeglöckchen – Vorboten des Frühlings

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Das Gewöhnliche Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Frühlingsboten, so der Vorsitzende Heinz Weiss vom NABU Nonnenroth.
Es blüht oft bereits, wenn noch Schneereste den Boden bedecken.
Wie durch Zauberhand sprießen die ersten Frühblüher durch den noch kalten Erdboden.
Die Zwiebeln von den Schneeglöckchen funktionieren dabei wie kleine Heizkissen: Sie produzieren Wärme, indem sie eingelagerte Stärke in ihren Zellen verbrennen bzw. veratmen. So erreichen sie im noch kalten Boden eine Temperatur von bis zu 10 Grad, wodurch das Erdreich um sie herum auftaut und ihr Wachstum beschleunigt. Auch in der Blüte des Aronstabes, so der Vorsitzende, wurde ein überraschend leistungsstarkes Heizsystem entdeckt. Um Duftstoffe effizienter zu verströmen, erwärmt sich der Blütenkolben auf bis zu 40 Grad – für blütenbesuchende Insekten eine willkommene Wärmequelle.
Aufgewärmt und mit Nektar gestärkt fliegen sie die nächste Blüte an. Pflanzen können also offenbar Wärme messen und ihre Wärmeproduktion wie Tiere steuern.
Nicht nur wir Menschen freuen uns nach den langen Wintermonaten über dieses Symbol für das zeitige Frühjahr, die Blüten des Schneeglöckchens sind auch wichtige Nahrungsquellen für verschiedenste Insekten.