Gießen (-). Nachdem der Betrieb der Galerie23 der Lebenshilfe Gießen vergangenes Jahr an dem neuen Standort in der Sonnenstraße wieder aufgenommen werden konnte, findet nun der regelmäßige Ausstellungszyklus statt. Die Galerie23 wechselt quartalsweise die Ausstellungen und damit auch die gesamte Erscheinung. Am 7. März um 19:00 Uhr ist es wieder so weit und die neue Ausstellung „Krawall“ wird eröffnet. Die Künstler*innen Birgit Gigler, Daniel Horvat, Maria Lenz und Firat Tagal zeigen ihre künstlerischen Werke und sind bei der Eröffnung anwesend.
Krawall kann vieles sein, wird meist jedoch mit politischem Aufruhr assoziiert. Die neue Ausstellung in der Galerie23 zielt nicht darauf ab, auch wenn die Schnittstelle von Kunst und Inklusion immer politisch ist, vor allem in diesen Zeiten. Unter Krawall kann auch ein äußerst lebhaftes Treiben verstanden werden, und dieses Verständnis fügt sich gut in die Atmosphäre der Ausstellungseröffnungen der Galerie23 ein. Was in dieser Ausstellung – kuratiert von Andrea Lührig und Felix Lachmann – vor allem Krawall oder Lärm macht, sind die Farben der Werke, die Darstellungen selbst und der Dialog zwischen den Werken.
Wer die Galerie23 kennt, wird um den Namen Birgit Gigler nur schwer herumkommen. Gigler arbeitet seit fast zwei Jahrzehnten im Atelier23 und ihre Werke haben durch die unverwechselbare Handschrift einen hohen Wiedererkennungswert. Gleichzeitig entwickelt sie ihre Werke stetig weiter, sodass nun die neuesten Ölpastell-Malereien ausgestellt werden, die durch die Farben, aber auch die Komposition und Muster brillieren.
Ebenso ist Daniel Horvat, Mitglied der Ateliergemeinschaft Trafo e. V., im Gießener Raum kein Unbekannter. Horvat setzt sich seit vielen Jahren intensiv mit Malerei auseinander, was die Betrachtenden in seinen Ölmalereien erkennen können. Seine Werke bestechen durch die Farbigkeit, viel mehr noch durch den Farbauftrag. Dabei treten die abstrakten Farbfelder in den Dialog miteinander und erzeugen dadurch ein Spannungsfeld, das die Betrachtenden nicht unberührt lässt.
Maria Lenz arbeitet in Gießen und Herborn. Ihre Werkreihe „Raum in Raum in Raum“ zeigt beeindruckende Zeichnungen auf Stoffbahnen. Der Titel der Werkreihe könnte passender nicht sein, denn die Stoffbahnen sind raumgreifend und ziehen die Betrachtenden in den Bann. Zu sehen sind ineinander übergehende, sich überlagernde Linien, die Ausschnitte von Innenräumen formen. Dabei kann man immer wieder Elemente in den Zeichnungen entdecken, die einem selbst vertraut erscheinen.
Firat Tagal ist Teil des Kunsthauses „kaethe:k“ und lebt und arbeitet in Pulheim bei Köln. Seine großformatigen Malereien zeichnen sich durch eine durchdachte Farbkomposition und klare Linienführung aus. Komplexe Motive verdichtet Tagal gekonnt in reduzierten Formen. In seinen Werken deckt er eine Bandbreite verschiedenster Themen ab. Die Auswahl Tagals Werke in der Galerie23 zeigt eine anatomische Innenschau, ebenso wie alltägliche Elektrogeräte, die in ihrer Dimension und Farbigkeit bestechen.
Zusätzlich zu der Eröffnung der Ausstellung finden sich drei verschiedene Studios in der Galerie23, die die Künstler*innen des Atelier23, (über-)regionales Kunsthandwerk sowie Druckgrafik präsentieren und zu jedem Ausstellungswechsel ebenfalls in Teilen neugestaltet werden. Zu sehen sind neben Kunstwerken Mobiles, handbemalte Keramiken, Holzschnitzereien, Druckgrafiken und vieles mehr.
„Krawall“ ab dem 08.03.2025
Vernissage: Freitag, 07.03.2025, um 19:00 Uhr
Öffnungszeiten ab 08.03.2025:
Mi & Sa: 10 – 16 Uhr
Do & Fr: 14 – 18 Uhr