Die Stadtwerke Gießen betreiben das Erdgasnetz in Staufenberg für weitere 20 Jahre. Den dafür nötigen Konzessionsvertrag haben die Verantwortlichen kürzlich unterzeichnet.
Um Netze in Städten oder Gemeinden betreiben zu dürfen, brauchen Energieversorger eine Konzession. Dabei handelt es sich um das Einverständnis der gewählten politischen Gremien, das üblicherweise für 20 Jahre vertraglich festgeschrieben wird. Ebendieser Vorgang wiederholte sich Anfang Februar in Staufenberg: Bürgermeister Peter Gefeller und die Erste Stadträtin Bianka de Waal-Schneider sowie Matthias Funk und Andreas Hergaß, die Vorstände der Stadtwerke Gießen (SWG), unterschrieben einen neuen Gas-Konzessionsvertrag. Damit verlängern die Kommune und die SWG ihre erfolgreiche Partnerschaft bis 2044. „Wir sind sehr froh, so schnell eine Einigung gefunden zu haben, mit der alle Beteiligten hochzufrieden sind“, kommentiert Bürgermeister Peter Gefeller den Vertragsabschluss anlässlich der Unterzeichnung.
Ein Prozess über gut zwei Jahre
Der offizielle Abschluss des Konzessionsvertrags markiert das Ende eines Prozesses, den die Stadt Staufenberg bereits im November 2022 angestoßen hat. Denn um die Ausschreibung der Konzession Mitte Dezember 2022 im Bundesanzeiger veröffentlichen zu können, bat die Kommune die SWG im Vorfeld um jede Menge Daten zum bestehenden Netz und den darin eingebundenen erforderlichen Anlagen.
Nach Ablauf der üblichen Frist von 15 Wochen stand fest, dass sich kein anderes Unternehmen um den Betrieb des Erdgasnetzes in Staufenberg bewirbt. „Für uns macht es keinen Unterschied, ob wir uns gegen Konkurrenz durchsetzen müssen oder ob nur wir ein Angebot unterbreiten. Unser Ziel ist immer ein einvernehmliches Ergebnis mit der Kommune“, erläutert Andreas Hergaß, Kaufmännischer Vorstand der SWG, das Vorgehen. Ebendiese Herangehensweise sorgt für ein angenehmes Klima bei den Verhandlungen. „Die Gespräche liefen von Anfang an auf Augenhöhe“, erinnert sich Bianka de Waal-Schneider. Tatsächlich kamen alle Wünsche der Kommune zur Sprache, wurden eingehend diskutiert und hielten letztlich Einzug in das Vertragswerk.
Zwei in eins
In einem Punkt bietet der Konzessionsvertrag ein echtes Novum: Auf Wunsch der Kommune nahmen die SWG das Thema Wasserstoff mit in den Konzessionsvertrag auf. „Der Vertrag gilt für den Betrieb des Netzes sowohl mit Erdgas als auch mit Wasserstoff“, präzisiert Matthias Funk, Technischer Vorstand der SWG. Heißt: Stadt und SWG sind mit der getroffenen Vereinbarung auf alle heute absehbaren Entwicklungen vorbereitet.
Dieser wichtige Aspekt macht den Konzessionsvertrag zwischen Staufenberg und den SWG zur Blaupause. „Wir werden alle anstehenden vergleichbaren Verträge standardmäßig mit einer Passage ausstatten, die den Betrieb mit Wasserstoff regelt“, kündigt Matthias Funk an.
Mit der Verlängerung der Zusammenarbeit im Gasnetz, die bis in das Jahr 1984 zurückreicht, setzen beide Partner ein wichtiges Zeichen für die Zukunft. Peter Gefeller formuliert es so: „Eine sichere und nachhaltige Energieversorgung ist von größter Bedeutung für eine Kommune. Bislang konnten wir uns diesbezüglich immer auf die SWG verlassen. Ich bin sicher, dass die SWG auch in den nächsten beiden Jahrzehnten ihre Aufgabe zu unserer Zufriedenheit erfüllen.“