„Spiel‘ Dein Spiel“ startet 2025 wieder durch

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Mit einer Spende an den Jugendgolf Lich e. V. eröffnen die SWG die „Spiel‘ Dein Spiel“-Saison 2025.

  

Trotz einer Silbermedaille beim olympischen Damenturnier in Paris gilt Golf hierzulande noch immer für viele als Beschäftigung für ältere Menschen – noch dazu mit elitärem Touch. Der Licher Golf-Club widerlegt dieses Vorurteil seit vielen Jahren. Unter anderem mit einer vorbildlichen Jugendarbeit. Tatsächlich bringt der Verein immer wieder junge Spielerinnen und Spieler hervor, die erfolgreich auf hessischen und deutschen Meisterschaften sowie internationalen Jugendturnieren abschneiden. Die aktuelle Clubmeisterin ist 14, der derzeitige Clubmeister 13 Jahre alt.

Um die Basis für solche Leistungen zu legen, bietet der Verein seinen jungen Golferinnen und Golfern ab einem gewissen Leistungsniveau neben dem klassischen, sportartspezifischen Training ein spezielles Athletiktraining an. „Genau das bringen wir jetzt mit dem neuen Rack und der Technikhantel von den Stadtwerken Gießen auf eine völlig neue Stufe“, freut sich Meike Ronge. Die Jugendwartin im Licher Golf-Club engagiert sich zudem im Förderverein Jugendgolf Lich e. V. und hat sich mit diesem Wunsch an die Aktion „Spiel‘ Dein Spiel“ von den Stadtwerken Gießen (SWG) gewandt. „Zugegeben – auch wir waren zunächst überrascht, als wir das Formular zum ersten Mal gelesen haben“, erinnert sich Stephanie Orlik, bei den SWG für das Sponsoring zuständig. „Aber die Art und Weise, wie der Club die Jugendarbeit angeht und worauf die Verantwortlichen Wert legen, hat uns voll überzeugt.“

 

Körperlich extrem anspruchsvoll

Wer selbst nie mit einem Golfschläger nach dem kleinen weißen Ball geschlagen hat, kann nur schwer nachvollziehen, warum sportlich ambitionierte jugendliche Golfspielerinnen und -spieler ein Athletiktraining brauchen. „Die Vorstellung, Golf sei eigentlich kein richtiger Sport, hält sich hartnäckig, ist aber schlicht falsch“, weiß Thorsten Walter, Landestrainer und im Licher Golf-Club für die Jugendlichen ab etwa zwölf Jahren verantwortlich. Fakt ist: Bei einem vollen Golfschwung sind jede Mengen Muskeln beteiligt. Die gilt es zu kräftigen. Aber nicht nur, um den Ball weiter zu schlagen. „Speziell im Jugendbereich legen wir größten Wert auf Prävention“, ergänzt Thorsten Walter. Und dafür gibt es einen guten Grund: Wenn ein 16-jähriger Top-Spieler richtig hinlangt, erreicht der Schlägerkopf seines Drivers – des Schlägers, mit dem der Ball am weitesten zu befördern ist – Geschwindigkeiten von deutlich über 190 Kilometern pro Stunde. Folgerichtig wirken enorme Kräfte auf die Körper der Spielerinnen und Spieler, vor allem auf deren Wirbelsäule und einige Gelenke. „Eine kräftige Muskulatur schützt diese empfindlichen Strukturen“, nennt Thorsten Walter den wichtigsten Aspekt des Athletiktrainings.

 

Wie vor zig Jahren

In Lich kommen zum Kraftaufbau aber nicht die aus einem modernen Fitnessstudio bekannten Geräte zum Einsatz. „Wir arbeiten mit dem Körpergewicht, Langhanteln, Kurzhanteln und Kettlebells“, erzählt Thorsten Walter. Das ist zwar deutlich anspruchsvoller, aber für die jungen Golferinnen und Golfer effektiver. Denn praktisch alle korrekt ausgeführten Übungen mit freien Gewichten erfordern einen stabilen Oberkörper. Folglich wird die Rumpfmuskulatur im Grunde immer in irgendeiner Form automatisch mittrainiert. Darüber hinaus sprechen Klassiker wie Kniebeugen, Kreuzheben, Kraftdrücken, Klimmzüge und Co. relativ große Körperpartien an, statt nur kleine Muskelgruppen oder gar isoliert einzelne Muskeln zu belasten. „Bei uns geht es nicht darum, möglichst viel Muskelmasse aufzubauen. Unsere Ziele sind eine gleichmäßig ausgebildete Muskulatur und ein gutes Verhältnis von Kraft zu Masse“, bringt es Thorsten Walter auf den Punkt.

Um das zu erreichen, kommen im Licher Athletiktraining viele Übungen aus dem klassischen Gewichtheben zum Einsatz – natürlich abgestimmt auf die Bedürfnisse von Golferinnen und Golfern. Und genau dafür sind das neue Rack und die Technikhantel mit den beiden Technikscheiben eine große Hilfe. Tatsächlich optimiert das Rack den Trainingsablauf enorm. Denn dank mehrerer und obendrein schnell in der Höhe zu verstellender Ablagen können sich zwei unterschiedlich große Sportlerinnen oder Sportler problemlos abwechseln. Einer trainiert, während die Partnerin oder der Partner kurz Pause hat. „Weil wir nicht mehr so viel umbauen müssen, können wir die Zeit viel besser nutzen“, freut sich der Golf-Professional. Darüber hinaus bietet das Rack die Möglichkeit, eine Hantel von einem höheren Niveau aus als vom Boden abzuheben und mithilfe der beiden Sicherheitsstreben den tiefsten Punkt zu limitieren. „So können wir das Bewegungsausmaß beim Kreuzheben oder bei Kniebeugen für alle individuell passend begrenzen“, freut sich Thorsten Walter.

 

Geringes Gewicht für saubere Technik

Wie beim Golfschwung liegt auch beim Athletiktraining der Fokus auf technisch einwandfreien Bewegungen. Erst wenn die sauber eingeschliffen sind, fängt der eigentliche Kraftaufbau an. „Andernfalls würden wir auf Dauer mehr kaputt machen als verbessern“, gibt der erfahrene Trainer zu bedenken. Konkret bedeutet dies, dass die Jüngeren die verschiedenen Bewegungen zuerst mit Besenstielen oder Wasserrohren üben, bevor sie eine Langhantel in die Hand bekommen. Bei genau diesem Übergang kommt die neue Technikhantel mit den dazugehörigen Scheiben ins Spiel. Sie ist mit lediglich zehn Kilogramm nur halb so schwer wir eine Standard-Langhantel. Zudem lässt sie sich wegen ihres geringeren Griffdurchmessers mit kleineren Händen besser kontrollieren. „Zusammen mit den leichten Technikscheiben macht sie es jugendlichen Sportlerinnen und Sportlern einfacher, die richtige Technik zu erlernen“, ist Thorsten Walter sicher. „Und genau darauf kommt es an.“