Windflauten und die Folgen, Dezember 2024

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Jahresübersicht 2024 und Prognose für 2030

Tabelle 1: Zusammenfassung der wichtigsten aktuellen und zukünftigen Daten bis 2030

Bild 1: Verläufe von Stromerzeugung aus Ökoenergie und Stromverbrauch bei aktuellem Ausbauzustand im Dezember 2024; rechts Ausschnitt A mit größtem Reservebedarf (grüner Pfeil). Datenquelle: smard [1]. Violette Darstellung: negative Preisausschläge beim Stromhandel [5].

Bild 2: Verläufe von Stromerzeugung aus Ökoenergie und Stromverbrauch Dezember 2030, hochgerechnet aus Dezember 2024 entsprechend Planungsziel des BMWK für 2030 [4]; rechts Ausschnitt A mit größtem Reservebedarf (grüner Pfeil).

Stromverbrauch und Stromerzeugung im Dezember 2024 

Aus den Diagrammen (Bilder 1 und 2)  gehen die Erzeugungsschwankungen des Ökostroms eindeutig hervor, die aus  Netzsicherheits- und Versorgungssicherheitsgründen unterschiedliche Ausgleichsmaßnahmen erfordern, die sich in der Summe auf den Strompreis erhöhend auswirken. Als Maß für den schon erreichten und den weiteren Ökostromausbau wird das Verhältnis von durchschnittlicher Stromerzeugung zum durchschnittlichem Stromverbrauch genommen. Daraus ergeben sich zwangsläufig Überkapazitäten, die mit dem Ausbau ansteigen. Im Idealfall sind sie gerade so groß, dass sich rein rechnerisch das gewünschte Verhältnis von Erzeugung zu Verbrauch ergibt. Für die erreichten Verhältnisse siehe Tabelle 1. Daraus ergeben sich dann alle weiteren in der Tabelle angegebenen Kennzahlen. Aus Klimaschutzgründen sei hier die spezifische CO2-Emission hervorgehoben. Sie betrug für den Monat Dezember 372 Gramm je Kilowattstunde Stromerzeugung (g/kWh). Der Durchschnitt für das Gesamtjahr beträgt 333 g/kWh. Das ist aus Klimaschutzgründen noch viel zu hoch. Deutschland folgt damit  dem Emissions-Spitzenreiter Polen.

Außerdem werden im Diagramm 1, in violetter Darstellung, Negativpreise aus dem Intraday-Stromhandel angegeben [5]. Im Dezember war dies an 2 Tagen der Fall. Negativpreise bedeuten praktisch eine Art “Entsorgungsgebühr” für wertlos gewordenen Ökostrom im Handelsverlauf, eine direkte Folge von Überkapazität. Die gesicherte Leistung des Ökostroms konnte mit 6.000 MW ermittelt werden (siehe “min E” in Tabelle 1). Das entspricht einer Bedarfsdeckung von 11%, bezogen auf den Durchschnittsbedarf des Monats.

Stromverbrauch und Stromerzeugung im Dezember 2030 nach dem Plan des BMWK [4] – kann der Ökostromausbau mit 80% – Anteil in 2030 die Problemlösung sein?

Der 80% – Anteil des Ökostroms am Verbrauch würde durch Ausbau der aktuellen erneuerbaren Erzeugungskapazität um den Faktor 3 zwar planmäßig erreicht, aber als Durchschnittswert und, aufgrund der nicht aufgehobenen Volatilität, nur an 16 von 31 Tagen. Die immer noch erforderliche Ersatzstrombeschaffung stammt weiterhin überwiegend aus fossiler Kraftwerkstechnik, und auch weiterhin aus importiertem “Atomstrom”. Daher wird der in der Tabelle angegebene CO2 – Ausstoß im Dezember bei sehr viel mehr als 372 Gramm je kWh Stromerzeugung liegen. Der genaue Wert in 2030 hängt vom dann erreichten Strommarktdesign ab.

Fazit: Eine Verdreifachung der Ökostromerzeugung durch Installation von Wind- und Solarkraftwerken, sofern sie überhaupt politisch durchsetzbar und ökonomisch realisierbar ist, kann den Treibhausgasausstoss nicht signifikant und nachhaltig verringern! 

 

Quellen:  [1] Strommarktdaten “smard” ; [2] Electricity-Maps; [3] Langfassung der Analyse beim Verfasser des Artikels erhältlich;

[4]  Deutscher Bundestag Drucksache 20/1630 Gesetzentwurf der Bundesregierung Entwurf eines Gesetzes zu Sofortmaßnahmen für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und weiteren Maßnahmen im Stromsektor , Seite 137, Punkt 2

[5] Fraunhofer Energy Charts: Börsenstrompreise | Energy-Charts:

Bodo Zierenberg
Diplomingenieur im Ruhestand, berufliches Umfeld überwiegend in der Kerntechnik. Private Interessen: kritische Beobachtung der Energiewende, Beschäftigung mit klassischer Musik.