Kunscht mit Spaß“ vom 13.- 20. Januar 2025 in Gießen: DMSG Hessen macht mit Wanderausstellung des Karikaturisten Phil Hubbe auf MS aufmerksam.
Der Titel seines neuesten Bandes – „20 Jahre Behinderte Cartoons“ (Lappan Verlag) – veranschaulicht die künstlerische Handschrift des Karikaturisten und mehrfachen Preisträgers Phil Hubbe, der selbst seit fast 40 Jahren mit der Krankheit Multiple Sklerose lebt. In einer Wanderausstellung mit dem Titel „Kunscht mit Spaß“ präsentiert die DMSG Hessen von Oktober 2024 bis April 2025 zwischen 20 und 25 Werke des über die Bundesgrenzen hinaus bekannten Künstlers und möchte damit bewusst kontrovers Menschen mit und ohne Beeinträchtigung in den Austausch bringen. Der Auftakt fand am 8. Oktober 2024 in der Beratungsstelle der DMSG Hessen in Frankfurt am Main statt. Aktuell macht die Wanderausstellung Station in Gießen, wo Besucher mit und ohne Beeinträchtigung die Werke vom 13.- 20. Januar in der EUTB- Beratungsstelle in der Kerkrader Straße 4 (Europaviertel) betrachten können. Zudem werden Kunstwerke der lokalen Künstlerin Dr. Bettina Wurm und Anja Hahn in die Ausstellung eingebunden. Natürlich stehen auch die Berater:innen DMSG Hessen und der EUTB Stadt und Landkreis Gießen für Fragen und Beratung zur Verfügung.
Mit seiner humorvollen Herangehensweise an das Thema Behinderung hat sich Phil Hubbe in den letzten 20 Jahren in der DACH-Region einen Namen gemacht und erhält insbesondere von Menschen mit Beeinträchtigungen viel positive Resonanz. Es gibt kaum ein Handicap, das Hubbe nicht in seinen Cartoons verarbeitet hat. Zudem thematisiert er den oft schwierigen Alltag und die absurden Situationen, die Menschen mit Beeinträchtigungen meistern müssen. Neben seinen „Behinderten Cartoons“ entwickelt Phil Hubbe regelmäßig politische Satiren für verschiedene Tageszeitungen sowie Fußball-Cartoons für den „kicker“. Mit seinen zahlreichen Ausstellungen und inzwischen 11 Buchveröffentlichungen erreicht er eine breite Masse verschiedener Menschen und trägt so mit Humor dazu bei, Barrieren in den Köpfen abzubauen. Hubbe ist unter anderem Träger des Hertie-Preises für Engagement und Selbsthilfe (2006) und des vom DMSG Bundesverband verliehenen Käte Hammersen Preises (Berlin, 2022).
Die DMSG Hessen hat zusammen mit Phil Hubbe 25 seiner Werke ausgewählt und möchte sie in der Wanderausstellung „Kunscht mit Spaß“ möglichst vielen Interessierten in ganz Hessen zugänglich machen. So wandert die Ausstellung über elf Regional- und Beratungsstandorte der DMSG Hessen und der EUTB von Frankfurt bis nach Gießen und von Darmstadt bis nach Kassel. An den einzelnen Ausstellungsorten sollen auch lokale Kunstschaffende mit Beeinträchtigung hinzugebeten werden, um ihnen im Rahmen von „Kunscht mit Spaß“ eine Bühne für ihre Werke zu bieten.
Zur Eröffnung der Wanderausstellung in Gießen am Montag, den, 13. Januar 2025 waren Vertreter aus der Politik und Sozialen Verbänden, Netzwerkpartner, Ratsuchende, das Team der EUTB-Beratungsstelle für Stadt und Landkreis Gießen, die beiden vor Ort ausstellenden Künstlerinnen und der Geschäftsführer der DMSG Hessen, Herr Benno Rehn anwesend.
Benno Rehn begrüßte die Anwesenden. Frau Sandra Haberland stellte die Arbeit der EUTB-Stadt und Landkreis Gießen vor. Weitere Grußworte kamen von Herrn Frank Ide (Hauptamtlicher Kreisbeigeordneter), der Landrätin Anita Schneider vertrat, von Herrn Francesco Arman (Stadtrat), der Bürgermeister Frank- Tilo Becher vertrat, Frau Dr. Bettina Wurm, die kurz ihre Werke vorstellte und Herrn Bürgermeister Lars Burkard Steinz (Heuchelheim, Sprecher der Bürgermeister im Landkreis).
„Mit Phil Hubbe haben wir einen ebenso leidenschaftlichen wie aufmerksamkeitsstarken Botschafter für die Arbeit der DMSG Hessen gewinnen können. Dank seiner großen öffentlichen Bekanntheit und seines besonderen künstlerischen Ansatzes im Umgang mit Beeinträchtigungen können wir mit der aktuellen Wanderausstellung ein breites Publikum erreichen und ganz bewusst in einer durchaus provokanten und Weise für die Menschen mit MS in Hessen sensibilisieren“, erklärt Benno Rehn, Geschäftsführer der DMSG Hessen. „Im Rahmen der Wanderausstellung wollen wir Menschen mit und ohne Beeinträchtigung auf humorvolle Weise in den Dialog bringen und zu einem Austausch einladen, bei dem auch gelacht werden darf und soll. Humor dient hier als eine ganz besondere Form des Empowerments für alle und als verbindendendes Element.“
„Das Leben wäre tragisch, wenn es nicht lustig wäre“ mit diesem Zitat des Physikers Stephen Hawkin, der selbst an einer neurodegenerativen Erkrankung litt, leitete Sandra Haberland (EUTB Stadt & Landkreis Gießen) zum Titel der Ausstellung – Kunscht mit Spaß weiter.
Die „Wanderroute“ von „Kunscht mit Spaß“ macht noch an folgenden Stellen halt:
27.1.- 30.01.25 EUTB- Hochtaunuskreis10.02.25
17.02.25 DMSG Beratungs- und Regionalstelle Kassel
24.02.- 03.03.25 EUTB Main- Taunus
10.03.- 17.03.25 EUTB Rheingau- Taunus- Kreis
24.03.- 07.04.25 DMSG Beratungs- und Regionalstelle Darmstadt
DMSG Hessen e.V.
Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Landesverband Hessen wurde 1980 gegründet. Sie ist eine unabhängige Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung für rund 28.000 Menschen mit Multipler Sklerose (MS) und ähnlichen Erkrankungen in Hessen. Gleichzeitig ist sie gemeinsam mit 15 Landesverbänden Teil des Bundesverbandes DMSG Deutschland.
Sie informiert und berät in psychosozialen, therapeutischen, sozialmedizinischen, beruflichen und sozialrechtlichen Fragen. Die DMSG unterstützt auch bei der Beantragung von Rehabilitations- und Pflegeleistungen und trägt mit einer Vielzahl von Veranstaltungen zur Verbesserung der Lebensqualität mit einer chronischen Erkrankung bei.
Hessenweit bieten über 80 Selbsthilfegruppen und unsere 6 Regional- und Beratungsstellen gemeinsam Unterstützung und Hilfe an. Ehrenamtliche ausgebildete Peerberater:innen helfen mit ihrer eigenen Krankheitserfahrung. Hauptamtliche Sozialberater:innen stehen persönlich, telefonisch und per Video an unseren Standorten Kassel, Gießen-Wetzlar, Fulda, Frankfurt, Darmstadt und Wiesbaden zur Verfügung.
Seit Januar 2023 wird die Arbeit der DMSG Hessen durch weitere Beratungsstellen der ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) ergänzt. Diese Anlaufstellen stehen allen Menschen mit krankheitsbedingten Einschränkungen offen und bieten Lösungen rund um Rehabilitation, Teilhabe und Inklusion an.
Was ist Multiple Sklerose?
Multiple Sklerose (MS) ist eine der häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Bei MS werden Nerven im Gehirn und Rückenmark durch eine chronische Entzündung geschädigt. Es gibt schubförmige und schleichende, leichte und schwere Verlaufsformen. Bei manchen Menschen bilden sich die Krankheitssymptome vollständig zurück, bei anderen werden sie immer schlimmer. MS ist auch eine Autoimmunerkrankung, denn die schützende Hülle der Nervenfasern – das Myelin – wird bei MS durch körpereigene Abwehrzellen zerstört.
Die Erkrankung kann zu Bewegungsstörungen, Gefühlsstörungen und anderen Beeinträchtigungen führen. Die Ursachen und Auslöser der MS sind trotz intensiver Forschung noch weitgehend ungeklärt. Klar ist, dass immer mehrere Faktoren an der Entstehung beteiligt sind. MS ist nicht heilbar, kann aber frühzeitig positiv beeinflusst und behandelt werden. Die Zahl der Neuerkrankungen nimmt zu. Meist wird MS im Alter zwischen 20 und 30 Jahren erstmals diagnostiziert. Frauen erkranken weit häufiger als Männer. In Deutschland leiden nach aktuellen Angaben der Krankenkassen rund 369.000 Menschen an MS.
Was ist die EUTB?
Die EUTB®-Stellen sind wichtige erste Anlaufpunkte der allgemeinen Teilhabeberatung. Sie sind offen nicht nur für Menschen mit MS, sondern für alle Erkrankungen und Beeinträchtigungen und deren Angehörige. Ziele der Beratungsarbeit der EUTB®-Berater:innen sind die Stärkung der Teilhabe und der Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen. Damit trägt die EUTB® dazu bei, Inklusion weiter zu fördern.
Die Berater:innen der EUTB® beraten Sie unabhängig, vertraulich und kostenlos zu Themen wie:
- Arbeit
- Assistenz
- Bildung
- Familie
- Freizeit
- Gesundheit
- Pflege
- Unterstützung
- Wohnen und vieles mehr
Ein besonderes Augenmerk der Teilhabeberatung liegt auf dem Ausbau der Beratungsmethode des „Peer-Counseling“, also dem Einsatz von Erfahrungswissen zur Unterstützung von Ratsuchenden. Viele EUTB®-Berater:innen bringen auf speziellen Gebieten eigene Erfahrungen oder Erfahrungen aus dem familiären Umfeld mit und können dadurch „Peer-Beratung“ anbieten.
Die EUTB®-Angebote werden nach § 32, SGB 9 anteilig über das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert. Es gibt über 500 Beratungsstellen in Deutschland. Die nächstgelegene EUTB®-Stelle finden Sie unter www.teilhabeberatung.de.