Am 1. Dezember, auf den in diesem Jahr der erste Advent fiel, fiel es vielen noch schwer, in weihnachtliche Stimmung zu kommen. Das gelingt dann nur an einem besonderen Ort mit einem außergewöhnlichen Fest. Die Evangelische Stadtkirche Laubach, die seit 1702 in Ihrer heutigen Gestalt besteht, bildete die Kulisse für einen magischen Nachmittag voller Musik und tiefen Emotionen; und der Chor „Songlines“ zauberte die Besucher mit magischem Gesang in die wunderbare Welt der Weihnacht.
Seit 2018 finden diese Weihnachtskonzerte mit den Songlines statt und in Ihrer Heimat Lich sind die Konzerte immer schnell ausverkauft. Auch in Laubach waren nur noch ein paar wenige Plätze frei, als der Chor – links und rechts neben den Bänken stehend – die Kirche mit „Stille Nacht“ und Eric Schönberner an der Orgel in ein Weihnachtswunderland verwandelte. Die Songlines wurden im Jahr 2008 von Peter Damm, der den Chor zehn Jahre führte, in der Musikschule Lich gegründete. Seit 2018 wird der Chor musikalisch durch den Dirigenten Frank Kleffmann geleitet. Der 28-jährige leitet den Chor souverän durch das sehr kurzweilige und abwechslungsreiche Programm dieses jungen gemischten Chores.
Zum Programm gehört der wunderbare Song „Carol of the Bells“ des ukrainischen Komponisten Mykola Leontovich , aber auch die TOTO-Hymne „Africa“, bei der Simon Scholz die Cajon spielte. Spätestens bei diesem Lied konnten die begeisterten Besucher die Füße nicht mehr stillhalten. Auch dieses Jahr wieder sorgte die Interpretation eines Liedes für eine ganz besondere Verblüffung. Die charmante Moderatorin Vanessa Stania kündigte diesen Song damit an, dass dieses Weihnachtslied ursprünglich nicht als Chorversion existierte, aber jeder kennt. Es kam nicht „Last Christmas“, sondern „In der Weihnachtsbäckerei“ von Rolf Zuckowsky; und die Interpretation der Songlines begeisterte Alt und Jung. Nicht nur bei diesen Songs zeigten die beiden Licht- und Tontechniker ihr Gefühl für Musik und farbliche Stimmung, die die Kirche zur sichtbaren Begeisterung des Pfarrers Jörg Niesner erstrahlen ließ.
Gänsehaut bekamen viele Zuschauer dann am Ende beim Queen-Klassiker „Bohemian Rapsody“, der am Klavier souverän von Eric Schönberner begleitet wurde. Hier zeigte sich erneut, dass neben viel Gefühl eine Unmenge an Power in diesem Chor steckt. Doch nach dieser überzeugenden Show war klar, dass die Songlines nicht ohne Zugaben die Kirche verlassen können. Der 1987 von Michael Jackson veröffentlichte Song „Man in the Mirror“ und der Gospelklassiker „Oh Happy Day“ beendeten ein kulturelles Highlight in Laubach. Spätestens jetzt war auch der letzten Zuschauer in der richtigen Adventsstimmung. Mal sehen, wann ein weiterer mittelhessischer Act die Buderus Arena in Wetzlar füllt. (Fotos: Stephanie Giezek)