Mahnwache für verstorbene Radfahrende und Fußgänger*innen in und um Gießen

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Am Dienstag, dem 3. Dezember versammeln sich Radfahrende und Fußgänger*innen  in Gießen ab 18 Uhr an der Neuen Bäue / Sonnenstraße in Gießen. Gemeinsam gedenken sie derjenigen, die in der Region durch Verkehrsunfälle ihr Leben verloren haben.

Unfallzahlen
Täglich sterben in Deutschland ca. 8 Menschen pro Tag bei einem Verkehrsunfall (2023). Ca. 258 Radfahrende werden täglich bei Verkehrsunfällen verletzt. Auf Mittelhessen (GI,LDK,MR und FB) bezogen bedeutet das 521 Verletzte Fahrrad- und Pedelecfahrende im Jahr 2023, davon 83 Schwerverletzte und 4 Tote Fahrrad- und Pedelecfahrende im Jahr 2023. Ähnlich hoch war die Zahl der Todesopfer auch 2022. Insgesamt steigen die Zahlen an: 2017 waren es 2 , 2018 3, 2019 null, 2020 2, 2021 5 unfalltote Rad- und E-Bike-Fahrer in Mittelhessen.Während Radfahrende und Pedelec-Nutzende in den Statistiken erfasst sind, fehlen oft präzise Zahlen zu Fußgänger*innen – eine Lücke, die die Bedeutung einer umfassenden Verkehrssicherheitsstrategie unterstreicht.

Hinter den Statistiken stehen tragische Einzelschicksale:
– Ein 80-jähriger Radfahrer wurde am 3. Dezember 2022 in Gießen, Ecke Marburger Straße / Sudetenlandstraße, von einem rechtsabbiegenden Lkw erfasst und starb noch am Unfallort.
-Ein Fußgänger aus Langgöns wurde am 12. Juni 2022 in der Gießener Ludwigstraße durch ein Auto tödlich verletzt
– Eine 78-jährige Radfahrerin verlor am 30. April 2023 im Schiffenberger Tal ihr Leben, als sie von einem betrunkenen Autofahrer angefahren wurde.
– Ein 79-jähriger Pedelec-Fahrer wurde am 6. Juni 2023 bei Laubach von einem Lkw übersehen und erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.
– Am 3. Juli 2024 starb ein 35-jähriger E-Bike-Fahrer zwischen Staufenberg und Odenhausen bei einem Verkehrsunfall.

Forderungen für mehr Sicherheit  
Besonders das Rechtsabbiegen von Lkw ist eine häufige Unfallursache, die durch technische Lösungen wie moderne Spiegel- und Kamerasysteme sowie optimierte Verkehrsführungen entschärft werden könnte.

Die Mahnwache soll ein Zeichen setzen: Verkehrssicherheit muss Priorität haben.

Ein durchgängiges, baulich getrenntes Radwegenetz ist notwendig, um Radfahrenden eine sichere Fortbewegung zu ermöglichen. Innerorts wie außerorts. Ebenso wichtig sind barrierefreie Gehwege und sichere Überwege für Fußgänger*innen. Der Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmenden darf nicht länger vernachlässigt werden.