Herbstliches Flair im November

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Das November-Grau-in-Grau

November!  Wen könnte dieser Monat zum Entzücken bringen?  Schwer vorzustellen, dass dieser Monat viele Liebhaber für sich verbuchen könnte. Während sein Vorgänger als der “goldene Oktober viel an Farbe, Fantasie und besonderem Sonnenlicht zu bescheren weiß und der nachfolgende Monat schon mit advent- und weihnachtlicher Lichtsymbolik und Vorfreude die dunklen Tage versüßt, bleibt dem November neben Dunkel und Nebel nicht viel an Sinnenfreuden.  Eigentlich ein recht trostloses Bild!?

 

So hat auch Hermann Hesse in seinem Herbstgedicht so anschaulich geschrieben:

 

Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern!                                                                            

Einsam ist jeder Busch und Stein,                                                                             

Kein Baum sieht den andern,                                                                                     

Jeder ist allein.

 

Voll von Freunden war mir die Welt,                                                                          

Als mir mein Leben licht war;                                                                                    

Nun, da der Nebel fällt,                                                                                                

Ist keiner mehr sichtbar.

 

Wahrlich, keiner ist weise,                                                                                              

Der nicht das Dunkel kennt,                                                                                        

Das unentrinnbar und leise                                                                                        

Von allen ihn trennt.

 

Seltsam, im Nebel zu wandern!                                                                              

Leben ist Einsamsein.                                                                                                 

Kein Mensch kennt den andern,                                                                                 

Jeder ist allein.

 

Mehr Grau als Sonnenschein: So präsentierte sich das Wetter in den letzten Tagen.  Doch warum gilt ausgerechnet der November als der trübste Monat des Jahres?  Der November ist schon von eh und je grau und neblich – vor allem, wenn es nur wenig Bewegung in der Wetterlage gibt. 

Verantwortlich dafür sind vorwiegend Hochdruckgebiete, die verschiedene Eigenschaften mit sich bringen:                                                                                    

* In Hochdruckgebieten kann es zu einer Temperaturinversion kommen, bei der wärmere Luft über kälterer Luft liegt.                                                                         

* Hohe Luftfeuchtigkeit, die im November hoch sein kann, insbesondere nach kühleren Nächten.                                                                                                         

* Wenig Sonnenlicht: Die kürzeren Tage und der tiefere Sonnenstand führen dazu, dass die Sonne nicht genug Wärme liefert, um den Nebel aufzulösen.           

* Stabile Wetterlagen: Hochdruckgebiete bringen oft ruhiges Wetter mit sich, was bedeutet, dass es weniger Wind gibt, der die Luft mischen und den Nebel auflösen könnte.

 

Mag sein, dass der Graue Novembermonat nicht allzuviele Liebhaber hat.  Meine Wenigkeit als Natur- und NABU Mensch zählt jedenfalls nicht dazu!  Ich finde überhaupt nicht, dass der November so grau ist; im Gegenteil: ER ist sogar der vielleicht bunteste Monat.  Ich war kürzlich noch mit dem E-Bikes unterwegs, natürlich mit Kamera, und konnte einen neblich, trockenen Novembertag in Bildern festhalten.  Ich finde Nebel sehr reizvoll, das zeigen wohl auch meine eindrucksvollen Landschaftsbilder. 

Selbst die anfängliche Winterzeit hat etwas schönes.  Ich finde es gut, dass es die Jahreszeiten gibt, weil man sich wieder auf das kommende Frühjahr freut!  Ich könnte mir nicht vorstellen, in einem Land zu leben, wo es keine Jahreszeiten gibt, wie bei uns.

Gestern, der 19.XI  war ein Regentag “wie einer im Buch steht”; man muß ihn halt nehmen wie ER ist.  Wir haben jedenfalls kein `Grund zu Klage`; unsere behagliche EG-Wohnung hier im Schwedendorf – alles super!  Für `unsereiner` ein willkommener Tag, meine Beiträge u.v.m am PC intensiver zu bearbeiten.

Apropo neblich trübe Regentage: Klar, bei schlechtem Wetter rausgehen und was unternehmen, erfordert einiges an Überwindung und ist nicht jedermanns Sache. Aber wie es so ist, sind genau diese Wetterlagen besonders interessant für die Landschaftsfotografie.

Wie man so schön sagt: Schönwetter-Fotos kann jeder, möchte man zumindest meinen.  Aber zahlreiche Motive wirken erst richtig, wenn das Wetter trüb oder gar naß ist.  Ich finde, jetzt ist die Zeit für Motive, die vielleicht nicht sofort ins Auge fallen.  Umgebungen, die schon von “Natur aus” farbreduziert sind, werden in ihrem Erscheinungsbild durch graues Wetter wunderbar betont.

 

Nun wünsche ich viel Spass und Freude an meinen, `Schlechtwetter`- Fotos.

Mit freundlichen Grüßen

Heiner Klose – Naturfotografie Schwedendorf

 

Hier einige Schnappschüsse von den starken Niederschlägen, die uns gestern und heute Regenmengen von so 50 Ltr./qm bescherten.

Nahaufnahmen unweit von unserer Terrasse – Einsatz mit Teleobjektiv 300 mm

Hier nochmal ein großartiges Schauspiel ziehender Kraniche am Himmel, die gen Süden zu ihren Winterquartieren unterwegs sind. Ob es nun die Letzten diesjährigen Schwärme waren ?

Fotos entstanden von unserer Terrasse in Richtung Diebsturm Grünberg.  Aufnahmen machte ich mit dem variablen Teleobjektiv 75-300 mm

Turm der Stadtkirche im Mittelpunkt

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