Auf der Grünen Insel der Klöster und Heiligen unterwegs

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Grünberg. Pfarrer Norbert Heide startete mit 41 Interessierten zu einer 10-tägigen Rundreise mit Biblische Reisen nach Irland, der Grünen Insel der Klöster und Heiligen.
Mit dem Flugzeug erreichte man zunächst Dublin, wo die Gruppe von Reiseleiterin Ela in Empfang genommen wurde, um die Stadt per Bus zu erkunden. Der Fluss Liffey, teilt die Stadt in einen Nord- und in einen Südteil. Hier konnte man die besonderen Brücken der Stadt sehen, die Samuel Beckett Bridge, eine 120m lange und 48 m hohe Schrägseilbrücke und die Half Penny Bridge, eine reine Fußgängerbrücke, die aus dem Jahr 1816 stammt. Sie erhielt ihren Namen aufgrund der früher zu entrichtenden Fußgängermaut und ist eine der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Typisch für Dublin sind die Häuser im georgianischen Stil. Da die Häuser sehr schlicht gehalten sind, bestechensie vor allem durch die bunten Türen, die Dublin Doors.

Die erste Station war die Guinness-Brauerei in Dublin mit einer interessanten Ausstellung über die 200-jährige Brautradition. Abgerundet wurde der Besuch mit einer Kostprobe des „schwarzen Gebräus“ über den Dächern der Stadt mir herrlichem Rund-um-Blick.
Esfolgte die Besichtigung der St. Patrick’s Cathedral, die ursprünglich eine kleine Holzkapelle war und nahe einer Quelle stand, an der angeblich St. Patrick um 450 bekehrte Gläubige getauft hat. Hier war der Besuch zum Even Song ein schöner Abschluss des ers-ten Tages.

Entlang der Küstenstraße, vorbei am Dubliner Hafen chauffierte uns Busfahrer Marc zur prächtigen Parkanlage des einstigen Herrensitzes Powerscourt mit Gärten im italienischen undjapanischen Stil, eine der schönsten Anlagen der Insel mit rund 190.000 qm. Durch die reizvollen Wicklowberge erreichte man die Ruinen der Klosterstadt Glendalough. Der Heilige Kevin zog sich im 6. Jahrhundert hierhin zurück. Er wollte im Einklang mit der Natur leben, aber es entstand hier rasch ein belebtes Zentrum und eine Schule des Christentums. Kevin soll der Legende nach im Jahr 618 im Alter von 120 Jahren gestorben sein. Jedes Jahr am 3. Juni wird der St. Kevin’s Day begangen und es kommen Pilger aus allen Teilen der Insel ins Tal. Der Name Glendalough bedeutet im irischen „Tal der zwei Seen“. Hier erfolgte eine kleine Wanderung zu den idyllischen „Upper und Lower Lakes“, die von den Wicklow Mountainsmalerisch umrahmt werden.

Am dritten Tag stand der Besuch des in einem herrlichen Park gelegenen Malahide Castles auf dem Programm, dessen Ursprünge ins 12. Jh. zurückreichen. Bis vor wenigen Jahr-zehnten war es in Privatbesitz und Wohnhaus der Familie Talbot. Jetzt ist es im Besitz der Republik Irland.

In Monasterboice erinnern Rundtürme und Hochkreuze, besonders das bekannte Muiredagh-Kreuz an eines der ältesten Klöster in Irland. Danach erfolgte die Fahrt nach Belfast und Hotelbezug für drei Nächte.

Bei der Stadtrundfahrt in Nordirlands Hauptstadt wurde auch die Belfast City Hall mit der atemberaubenden Architektur und Geschichte besucht. Auf dem Gelände befinden sichDenkmäler zur Geschichte, den Menschen und den Ereignissen, die mit der Stadt verbunden sind.

Hillsborough Castle ist seit 1925 die offizielle Residenz des Königs von Großbritannien und Nordirland, Charles III, die erst vor wenigen Jahren der Öffentlichkeit zugänglich ist. Hier dient der bereits im 18. Jahrhundert angelegte Walled Garden zum Anbau von Gemüse, Obst und Blumen. Viele alte Bäume und ein kleiner See laden zum Verweilen ein.

Das St. Patrick-Zentrum in Downpatrick erzählt die Geschichte des irischen Nationalheiligen, der die Christianisierung auf die Insel vorantrieb. Hier wurde auch die traditionelle Grabstätte St. Patricks sowie die letzte Ruhestätte der Nationalheiligen St. Brigid besucht.
In Armagh waren gleich zwei Kathedralen zu bestaunen, die anglikanische und die kath. St. Patrick`s Kathedrale. Hier gab der Organist Rolf Diehl aus der Reisegruppe ein Orgelkonzert vom Feinsten, für alle Teilnehmer und auch für ihn selbst ein tolles Erlebnis.

Bei einer Stadtrundfahrt durch Belfast fielen die riesigen Gemälde, die von der tragischen Vergangenheit Nordirlands erzählen, an Hauswänden und Mauern auf. Auch heute noch zieht sich über viele Kilometer die Mauer durch Belfast.

Das Besuchermuseum „Titanic Belfast“ ist alleindurch seine atemberaubende Architektur ein „Hingucker“. Hier konnte man die fesselnde Geschichte der Titanic von ihrer Konstruktion bis zur Tragödie ihrer Jungfernfahrt erfahren, wirklich sehr beeindruckend. Der Untergang der Titanic gehört auf das Schuldenkonto der Menschheit. Die erste Fahrt sollte eine Rekordfahrt sein. Um Zeit zu sparen achtete man nicht auf die Gefahren der Eisberge. Deshalb mussten 1.600 Menschen ihr Leben lassen.

In der „Old Bushmills“ Whiskey Distillery , eine der ältesten Whiskeybrennereien der Welt mit einer über 200 Jahre alten Tradition erfuhr die Gruppe, wie und aus was der Whiskey hergestellt wird. Danach konnten alle eine Kostprobe der verschiedenen Sorten nehmen, beim Preis nach oben gibt es keine Grenzen.

Der Giant’s Causeway ist seit 1986 UNESCO-Welterbestätte. Er besteht aus etwa 40.000gleichmäßig geformten Basaltsäulen, deren Alter etwa 60 Millionen Jahre beträgt. Die größten der Steinsäulen haben eine Höhe von zwölf Metern. Der Giant’s Causeway führt etwa fünf Kilometer entlang der Klippen und endet im Meer, wovon er wieder – der alten Legende von Fionn mac Cumhaill zufolge – an der schottischen Küste als Fingal’s Cave auftaucht. Geologen führen die Entstehung des Basaltdammes auf die Abkühlung heißer Lava zurück.

In Derry/Londonderry angekommen, erfolgte ein Rundgang auf der Stadtmauer aus dem 17. Jahrhundert. Die Befestigungsanlagen schließen den historischen Kern der Stadt ein. Derry, die nach Belfast zweitgrößte nordirische Stadt, gilt als die einzige erhaltene ummauerte Stadt in Irland.

Am nächsten Tag stand ein Besuch im Rathaus von Derry an. Hier steht in der großen Halle ein Pfeifenorgel, die von den Bürgern zur Unterhaltung gespendet wurde. Auch hier gab Organist Rolf Diehl einen Auszug seines Könnens auf der großen Orgel.

Danach erfolgte ein Besuch im Free Derry Museum, welches an die Bürgerrechtsbewegung, den Bloody Sunday und Ereignisse aus der Zeit des Bürgerkrieges erinnert.

Danach führte die Fahrt über Donegal nach Galway, der drittgrößten Stadt Irlands.

Am 8. Tag zeigte uns Reiseleiterin Ela die wildromantische Landschaft Connemaras, die im südlichen Teil aus Heide- und Moorgebieten besteht und im Nordteil aus mehreren über 700 m hohen Bergen. Der berühmte grün-weiße Connemara-Marmor, mit dem die Einheimischen früher handelten, ist heute eine große Kostbarkeit.

Kylemore-Abbey ist das älteste Benediktiner-Kloster in Irland.
Eine wunderschöne Aussicht boten die Klippen von Moher, eine bis zu 200 m hohe Steilküste. Hier schloss sich die Fahrt in die faszinierende Karstlandschaft des Burren, wo auch alpineundmediterrane Pflanzen gedeihen. Der Poulnabrone Dolmen, ein Megalithgrab aus der Kupfersteinzeit, ein tonnenschweres Bauwerk, das mit unvorstellbarem Aufwand errichtet wurde, konnte hier bestaunt werden.

Halloween stand bevor. Daher war das Rathaus in Galway, Privathäuser und alles was man sich denken kann, mit Skeletten, Spinnen, verschiedenen Horrorgestalten und Kürbissen geschmückt. Dieses Brauchtum war ursprünglich im seinerzeit katholisch geprägten Irland verbreitet. Die irischen Einwanderer in den USA pflegten ihre Bräuche in Erinnerung an die Heimat und bauten sie aus.einer Dubliner Fischhändlerin im 17. Jahrhundertangestimmt.

Alles in allem eine wunderschöne Reise mit vielen neuen Eindrücken, Grün in den ver-schiedensten Nuancen, vielen Steinen – sei es als Mauern, alte Klöster, Ruinen oder Hochkreuze -, sehr gutem Essen, Schafe ohne Ende und einer angenehmen Gemeinschaft. Auch einige Pub-Besuche mit dem irischen Guinness und Live-Bands fehlten nicht im Programm. Gelb blühender Ginster, Heide und Gräser säumten die Wege.
Die täglichen, teils amüsanten Andachten – sei es der Kopfsalat, bei dem Kopf und Herz in unmittelbarer Nähe liegen, der standhafte Joghurtbecher oder der unverschämte Brief, den die Adressatin an den Absender zurückschickt und meint: Das müssen Sie wissen, dass in ihrem Namen irgendein unverschämter Kerl solch beleidigende Briefe schreibt – von Pfarrer Heide an verschiedenen Andachtsorten und die irischen Segenswünsche gehörten zum täglichen Ablauf. Hierfür ein herzliches Dankeschön von allen Teilnehmern für die perfekt geplante und interessante Studienreise nach Irland bzw. Nordirland; bei Busfahrer Marc für die besonnene und umsichtige Fahrweise auf 1.121 km quer durch das Land und bei Reiseleiterin Ela für die professionellen und sehr kompetenten Ausführungen zu den imposanten Kulturschätzen und die faszinierende Schönheit der Insel.