Von Mittelhessen nach München zur Riesenparty der NFL

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Am Sonntag, 10. November 2024, fand das NFL-Spiel „Munich Game“ auf deutschem – genauer gesagt auf bayrischem – Boden in München statt. Nach den zwei mitreißenden Partien in Frankfurt im Jahr 2023 hätten auch für dieses Match laut NFL wieder drei Millionen Tickets verkauft werden können. Letztendlich hatten insgesamt 70.132 Fans sowohl aus Mittelhessen als auch aus allen anderen Teilen der Republik, aber auch aus aller Welt das Glück, Tickets für die wohl bedeutendste Sportveranstaltung des Jahres in Deutschland zu bekommen. Aus Gießen fanden u.a. Jannis Gigler (rechts im Bild), Büroleiter von Frederik Bouffier, und Felix Giezek, Geschäftsführer der Hovi GmbH, ihren Weg in die bayrische Metropole.

Schon Stunden vor dem Spiel feierten die angereisten Fans vor der Allianz-Arena und nach deren Öffnung dann im Stadion eine Mega-Party. Emotionaler Höhepunkt zu Beginn waren die Darbietungen der Nationalhymen der USA und von Deutschland. Dabei wurden die beiden Landesflaggen im XXL-Format auf dem Spielfeld ausgerollt. Stargeiger David Garrett interpretiere sehr einfühlsam die amerikanische und die Sängerin Florentina glänzte zusammen mit den lauten Kehlen im Stadionrund bei der deutschen Hymne.

Während vor zwei Jahren sich noch alles um den damaligen Superstar der NFL, den Quarterback Tom Brady, drehte, fehlte diesmal der absolute Superstar auf dem Feld. Jedoch zeigte sich viel Prominenz auf den Rängen. Der omnipräsente, bayrische Ministerpräsident Markus Söder war genauso wie die Bayernstars Manuel Neuer, Leroy Sane und Jamal Musiala von der Stimmung begeistert.

Sportlich sind die beiden NFL-Teams, die Carolina Panthers und die Giants aus New York, derzeit nur zweite Wahl in der NFL. Dennoch sollten die Zuschauer auf ihre Kosten kommen. Für den ersten Touchdown sorgte Ja’Tavion Sanders Mitte des ersten Quarters und Kicker Eddy Piñeiro erhöhte zum Halbzeitstand von 10:0 für die Panthers.

Machine Gun Kelly konnte mit seiner recht kurzen Halbzeitshow nicht alle Fans im doch sehr kühlen Rund der Arena erwärmen. Ein englischer Kollege meinte süffisant, dass er lieber „Shotgun Anny“ gesehen hätte.

Nach dem Pausentee erwachten dann die Giants. Tyrone Tracy fand die Endzone und verkürzte zum 10:7. Über ein 17:7 und ein 17:14 kamen die Giants Sekunden vor Schluss und Graham Gano aus 42 Yards dann doch noch zum überraschenden 17:17. Es ging in die Verlängerung, die erste im vierten NFL-Spiel auf deutschem Boden, die aber die Panthers schnell nach einem Ballverlust durch ein Field-Goal von Eddy Piñeiro aus 36 Yards mit 20:17 für sich entschieden.

Für den Gänsehautmoment zum Schluss sorgten aber auch wieder die 70.132 Fans mit “Country Roads” von John Denver. Das gehört zum „Munich Game“ wie „Stern des Südens“ zu den Bayern. NFL und Deutschland; das passt weiterhin zusammen. Allerdings müssen sich die Fans jetzt wieder ein Jahr gedulden und dann wird sich zeigen, wo das nächste NFL-Spiel in Deutschland sein wird.