Gießen – Ende Oktober fand an der Sophie-Scholl-Grundschule in Gießen eine inspirierende Kick-Off-Veranstaltung im Rahmen der sogenannten Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) statt. Die Schule, bekannt für ihre reformpädagogischen Ansätze und ihr Engagement für Inklusion, machte mit dieser Veranstaltung einen bedeutenden Schritt in Richtung eines gerechteren und nachhaltigeren Schulalltags.
Die BNE stellt eine zentrale Frage: Wie kann eine sozial gerechte, wirtschaftlich erfolgreiche und ökologisch verträgliche Entwicklung gestaltet werden, damit alle Menschen – sowohl heute als auch in Zukunft – ein gutes Leben führen können? Eine Antwort darauf erfordert eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden. Diese Idee wurde 1987 im Brundtland-Bericht formuliert und bildet die Grundlage für die 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedete Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, den sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs). Die SDGs fordern uns auf, global und lokal zu denken und zu handeln, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Die Veranstaltung in der Sophie-Scholl-Schule markierte den Beginn eines neuen Projekts, das darauf abzielt, Schülerinnen und Schüler bereits in der Primarstufe für die UN-Nachhaltigkeitsziele zu sensibilisieren und ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, um selbstständig Projekte zu entwickeln und umzusetzen. In den ersten Schulwochen wurden diese Weltziele bereits im Unterricht thematisiert, um die Grundlage für das Verständnis und die Begeisterung der Kinder zu legen.
Mit der Aufführung eines motivierenden Frei-Day-Films nahm der Vormittag seinen Anfang. In diesem berichteten Schülerinnen und Schüler anderer Schulen über ihre erfolgreichen Projekte. Anschließend beteiligten sich alle Anwesenden an einer gemeinsamen Pflanzaktion: Frühblüher-Zwiebeln wurden in die Erde gesetzt, mit dem Ziel, im Frühling eine eindrucksvolle Blumenwiese in Form des Schriftzugs “BNE” erstrahlen zu lassen. Diese Blumen wurden großzügig von der Baumschule Rinn aus Gießen gespendet.
Nach der Pflanzaktion starteten die Gießener Schülerinnen Schüler in ihren Projektgruppen, die eine breite Vielfalt an Themen abdecken: von der Fürsorge für alte und kranke Menschen, über Umweltschutzprojekte wie Müll und Recycling, bis hin zu Sport zur Gesundheitsförderung und Hilfsprojekte für Tiere. Die Gruppen trafen sich, lernten sich kennen und sammelten erste Ideen, welche Ziele sie in den kommenden Monaten erreichen möchten.
Ralph Schüller vom Schulleitungsteam äußerte sich begeistert über die Motivation und das Engagement der Schülerschaft: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie engagiert unsere Kinder den Weg zu einer nachhaltigeren Welt beschreiten. Jeder von ihnen bringt Begeisterung und Ideen mit. Unsere Kinder sind nicht nur die Zukunft, sie gestalten sie schon heute mit ihrer Neugier und Kreativität.“
Abschließend bleibt die Vorfreude auf den Präsentationstag im April, an dem die vielen innovativen Projekte vorgestellt werden. Die Sophie-Scholl-Schule Gießen zeigt mit diesem Vorhaben eindrucksvoll, was engagierte Bildung erreichen kann – eine gerechtere und bewusstere Welt, die gemeinsam von Schülerinnen und Schülern, dem Schulteam und der Gemeinschaft gestaltet wird. Weitere Informationen zu den Sophie-Scholl-Schulen der Lebenshilfe Gießen und der Lebenshilfe Wetterau auf www.sophie-scholl-schulen.de.