“Wai´s froijer woar” Theatergruppe des Gesangverein “Harmonie” Holzheim begeistert Publikum

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Theatergruppe des Gesangverein "Harmonie" Holzheim

Holzheim – Die Premiere des diesjährigen Theaterstückes, „Wai´s frojer woar“, am Freitagabend in der „Kulturellen Mitte“ (Kulti) im Pohlheimer Stadtteil Holzheim war ausverkauft und gipfelte am Ende der Vorführung instehendem Applaus, mit lautem, anhaltend rhythmischen Klatschen aller Zuschauer, als Dank und Anerkennung für einen amüsanten und abwechslungsreichen Theaterabend.

Bauer Anton und Bäurin Sabine
Hans-Peter Fritz: „Schnell wie der Blitz, geschwind wie der Wind, reich wie ein Stein, aber immer noch allein.“
Oma Marie: “Glaubt der Bauer seine Frau wär treu, liegt sie mit dem Knecht im Heu!”

Viel Zeit hat die Theatergruppe des Gesangvereins „Harmonie“ Holzheim in Proben investiert und die erheiternden Szenen einstudiert. Das Bühnenbild zeigte den Hof eines heruntergekommenen Bauernhofes mit einem im Gebüsch stehenden „Plumpsklos“, dem Eingang zur Milchkammer und anderen Zugängen des Anwesens.

Beim Betreten der Milchkammer wird die Hose runtergelassen
Da verliert der “Fritz” schon mal Schuh und Strümpf
die “scharfe Gisela” kommt bei jedem Mann schnell zur Sache

Eine wunderbare Kulisse mit vielfältigen, lustigen Überraschungen und manchen spannenden Momenten. Die Zuschauer spendeten jedem Schauspieler bei erstmaligem Betreten der Bühne freudig Applaus.

Die “scharfe Gisela”, ohne Schminke läuft es nicht
Voll die Dröhnung mit dem neuen, ach so süßem Freund
besser als zu Fuß ist es auf dem Rücken eines Freundes

Die Geschichte: Das Ehepaar Sabine und Anton Berger (Anna-Marie Beyer, Thomas Klee) wollen ihren maroden Bauernhof mit unterschiedlichen Konzepten erneuern und rentabel gestalten. Sie mit „Luxusurlaub auf dem Bauernhof“, vielen Touristen und Wohlfühlmassagen in der Milchkammer. Er mit Millioneninvestitionen in neue Kuhställe.

Dr. Schottermann küsst die Hand der Bäurin
Sekt auf das Wellness-Resort, ein Herz und eine Seele, der Makler und die Bäurin
Der Weg zum Resort führt durch die Jauchegrube

Sie hatte während einer Fortbildung zur „Gesundheitspraktikerin“ den reichen Immobilieninvestor „Dr. Stefan Schottermann (Bernd Jung) kennengelernt und ein „Wellnessresort“ geplant. Schottermann sammelte auf dem Bauernhof Erfahrungen mit Jauche und „bösen Stalltieren“. Nach leidenschaftlichem Sex mit der „scharfen Gisela“, der „Herrin über EU-Zuschüsse“ vom Landwirtschaftsamt namens „Dr. Gisela Schafknecht“ (Jessica Leinweber), ging Schottermann „am Stock“ und begrub die Idee „Wellnessresort“.

Thomas Schneider (Ronny Seim), alias „Tommy“, der Berater vom Amt für Wirtschaftsförderung und regionale ländliche Entwicklung, hatte sich mit Bauer Anton im Gasthaus „Zur Linde“ geprügelt und erschien im zerrissenen Hemd mit blauem Auge bei der Bäuerin Sabine und suchte deren Mann Anton, wegen der Gewährung eines hohen Kredits.

 

Tochter Claudia als “Joggerin”
Der Makler in der Rolle des Bauern
Die Überraschung sitzt im Klo

Die Tochter der Bauernfamilie Claudia Berger (Laura Claus) kam dazwischen und erzählte heulend von ihrem neuen Freund. Mutter Sabine meinte missbilligend: „Die wechselt ihre Freunde öfter, als ihr Vater seine Socken.“ Wobei jeder neue Freund der Mutter detailliert beschrieben wurde und die Beschreibung letztendlich immer mit: “Ach ist der süß!” gipfelte. So oft wie sie ihre Freunde wechselte, veränderte sich auch ihr Outfit. Von der sportlichen Joggerin bis zur wilden Punkerin war alles Dabei. Wobei sie in jedem Outfit durch ihre erstaunlich vielfältige Gesichtsmimik sämtliche Lachmuskeln der Zuschauer bis hin zum Muskelkater strapazierte. Das Töchterchen suchte auch Trost beim landwirtschaftlichen Berater „Tommy“ und behauptete nach ihren Gymnastik Erfahrungen: „Sport ist Mord. Saufen und Fressen ist schöner, hoch lebe Dosenbier und Döner!“

Dem Bauer Anton ist schlecht
Hier spricht die Sabine Berger
Hier ist Oma Maria, mir kaufe nix

Ähnlich lustig gebärdete sich der wohlsituierte und sparsame Altledige „Hans-Peter Fritz“ (Volker Vonderheidt), der sich in wechselnden Szenen immer mit der gleichen Floskel vorstellte: „Schnell wie der Blitz, geschwind wie der Wind, reich wie ein Stein, aber immer noch allein.“ Nach seiner dritten Vorstellung auf der Bühne hatte das Publikum diesen Spruch schon drauf und sprach im Chor laut und begeistert mit.

das Hemd ist zerissen
“Kennen sie den???”

Zusammen mit der liebenswerten und schwerhörige Oma Maria (Karin Reitz), welche sich von Beginn an regelmäßig an den Alltagsgesprächen auf der Bühne beteiligte und für „Lachmuskel strapazierendes Durcheinander“ sorgte, lieferte Oma Marie zusammen mit Peter Fritz die komischsten Szenen aus dem „Toilettenhäuschen“, mitten auf der Bühne und erzielten damit Lacherfolge beim Publikum.

Schmerz lass nach
Schon wieder besetzt
“Zieh dich an!”

Allein mit der Sammlung der vielen Weisheiten und Sprüche, die an diesem Abend von Oma Marie zu hören waren, ließe sich ein Soloprogramm „Wais froijer her aend zou ging“, gestalten. Im Mittelpunkt ihrer Erinnerungen stand dabei das Sexualleben auf dem Bauernhof. „Glaubt der Bauer seine Frau wäre treu, liegt sie mit dem Knecht im Heu.“

Liebeserklärung
Letzter Gruß aus dem Toilettenhäuschen
Danke für ihren Besuch!

In der „Abmoderation“ dankte Daniel Hampel im Namen des Gesangverein „Harmonie“ den Schauspielern, den Souffleusen (Chiara Jung und Herma Becker), der Deko und Maske (Katharina Schaus und Christel Debus), der Technik ( Caspar Schinke und Reinhard Dittmann), dem Malerbetrieb Markus Jung für Tapezierarbeiten am Bühnenbild und Ronny Seim für den Bau des Toilettenhäuschens sowie allen Helfern beim Bühnenaufbau, in der Küche, hinter der Theke, an der Kasse und sonstigen Bereichen sowie allen Besuchern, die an diesem Abend viel zum Lachen hatten und mächtig viel applaudierten.

Kleine Nachlese: Oma Maries Soloprogramm aus der Milchkammeroase: “Kommt das Kind nicht nach dem Bauer, war der Knecht schneller.” “Spiegeleier tun der Bäurin gut, wenn der Knecht sie essen tut.” “Liebe vergeht, Hektar besteht.” “Männer sind wie ein Hackklotz, stehn rum und man könnt ständig draufschlagen.” “Ob im Heu oder auf dem Klo, ein guter Knecht macht alle froh.” “Macht sie es dem Bauer nicht recht, tröstet sich die Bäurin mit dem Knecht.”

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