Ängste vor fehlendem Engagement ausgeräumt

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Bürger für Rabenau starten zweiten Anlauf zur Trennung des gemeinsamen Ortsbeirats Londorf/Kesselbach

Die Bürger für Rabenau (BfRab) haben erneut den Antrag auf die Trennung des gemeinsamen Ortsbeirats Londorf/Kesselbach gestellt, nachdem der erste Versuch im März 2022 scheiterte. Damals stimmten zehn Mitglieder der Gemeindevertretung gegen den Antrag, zehn dafür, bei zwei Enthaltungen. Die erforderliche Mehrheit wurde somit nicht erreicht.

Seit der Gründung der Gemeinde Rabenau, der die Ortsteile  Kesselbach und Londorf von Beginn an angehören, gibt es einen gemeinsamen Ortsbeirat für beide Ortsteile. Die Bürger für Rabenau schlagen nun vor, dass ab der nächsten Ortsbeiratswahl im Jahr 2026 beide Ortsteile eigene Beiräte haben und die Kandidaten unabhängig von Parteizugehörigkeiten antreten können – ein Modell, das bereits in Odenhausen erfolgreich umgesetzt wurde.

„Wir hatten vor der Kommunalwahl im Jahr 2021 mehrere Leute angesprochen, ob sie nicht im Ortsbeirat mitwirken möchten, und in Kesselbach war sehr oft die Aussage, man wolle sich, wenn nur auf den eigenen Ortsteil konzentrieren“ so der Vorsitzende Christoph Nachtigall. Für einen eigenen Ortsbeirat in Kesselbach würden nur fünf Personen benötigt werden. Weitere Personen könnten als Nachrücker im Falle des Ausscheidens eines Mitglieds die Liste ergänzen.

– Ängste vor fehlendem Engagement ausgeräumt –

Ein Hauptargument gegen die Trennung war bisher die Befürchtung, dass sich nicht genügend Kandidaten aus Kesselbach finden würden. Christoph Nachtigall, Vorsitzender der BfRab, berichtete jedoch, dass bei einer Informationsveranstaltung im August dieses Jahres rund 90 interessierte Bürgerinnen und Bürger teilnahmen, die meisten davon aus Kesselbach. Einige Anwesende hätten sich sogar schriftlich bereit erklärt, im Ortsbeirat mitzuarbeiten oder auch das Amt des Ortsvorstehers zu übernehmen.

Unverständlichkeit bezüglich der Ablehnung des ersten Antrags: Bei der letzten Kommunalwahl 2021 hatten trotz Parteienlisten genügend Kesselbächer kandidiert. Dennoch ist Kesselbach im aktuellen Beirat unterrepräsentiert: Nur drei der neun Mitglieder stammen aus Kesselbach, obwohl insgesamt neun Kesselbächer angetreten waren. Aufgrund der höheren Bevölkerungszahl Londorfs kommen jedoch mehr Vertreter aus diesem Ortsteil in den Beirat.

– Notwendigkeit der Trennung –

Nachtigall betont, dass die Arbeitsbelastung des Ortsvorstehers, der für Londorf und Kesselbach mit insgesamt 2.400 Einwohnern verantwortlich ist, deutlich zu hoch sei. Das sei neben Beruf und Familie in diesem Umfang nicht mehr leistbar. Und das hat auch der derzeitige Ortsvorsteher Dirk Waldschmidt mehr als einmal deutlich mitgeteilt. Andere Rabenauer Ortsteile mit weit weniger Einwohnern (jeweils zwischen 459 und 878) verfügen über eigene Ortsbeiräte, was zu einer gerechteren Verteilung der Aufgaben führt.

Der neue Antrag sei nun fristgerecht eingereicht und wird voraussichtlich am 6. November 2024 im Haupt-, Finanz- und Satzungsausschuss besprochen. Die endgültige Entscheidung soll am 15. November 2024 in der Sitzung der Gemeindevertretung fallen. Man lade jetzt schon alle Interessierten Bürgerinnen und Bürger ein, die Diskussion in den Sitzungen zu verfolgen.

Auch seien die Bürgerinnen und Bürger aus Kesselbach weiterhin aufgerufen, sich bei Rückfragen oder auch Interesse zu einer möglichen Mitarbeit im Ortsbeirat an die Vorsitzenden von BfRab, Christoph Nachtigall oder Ida Becker zu wenden.

„Ziel unseres Antrag ist es, den Ortsteil Kesselbach mit einem eigenen Ortsbeirat zu stärken und die Bürger aktiv in den Prozess einzubinden. Und wir sind uns sicher, genügend Personen aus Kesselbach zu finden, die bei einer Listenaufstellung kandidieren werden“ so Ida Becker abschließend.

 

Zusätzlich wurde eine Petition gestartet, mit der die Bürgerinnen und Bürger die Trennung mit einer Unterschrift unterstützen können. Diese ist über das Portal OpenPetition unter folgender Adresse zu erreichen:
Trennung des gemeinsamen Ortsbeirats Londorf/Kesselbach – Online-Petition (openpetition.de)