Ein Schulkind hat sich verletzt oder fühlt sich plötzlich unwohl – während der Unterricht weitergeht und die Aufmerksamkeit der Lehrkraft erfordert, kümmern sich geschulte Gleichaltrige um das erkrankte Kind. So sieht der Grundgedanke von Schulsanitätsdienst aus und dies wird auch an der August-Hermann-Francke-Schule bald der Fall sein. Mit Schülerinnen und Schülern ab Klasse 7 übt Willi Linke, Lehrer für Sport und Geschichte, in einer Arbeitsgemeinschaft den Einsatz als Ersthelfer. Eine Verletzung pflastern oder kühlen, ein eventuell gebrochenes Körperteil schienen, vor allem aber trösten und begleiten, das sollen ab dem zweiten Halbjahr ca. 20 Mitglieder seiner AG leisten können und dafür werden sie nun von ihm ausgebildet. Wichtig ist natürlich das Wissen um die eigenen Grenzen und so müssen die zukünftigen Schulsanitäter auch die Einschätzung lernen, ob und wann Hilfe angefordert werden sollte. Der Rettungsdienst ist dann, wenn er sich auf den Weg macht, schon informiert und die Erkrankten sind bis zu seinem Eintreffen unter guter Betreuung. Dies wird, obwohl Lehrkräfte und Sekretärinnen der Schule regelmäßig in Erster Hilfe geschult sind, im Fall von Verletzungen allen zugute kommen.
Unterstützt wird die AG der Francke-Schule von der Johanniter-Unfall-Hilfe. Beim Unterzeichnen der Kooperationsvereinbarung äußerte Schulleiter Horst Brombach seine Freude über die Kompetenz des Partners, der nicht nur die Weiterbildung von Lehrer Linke übernimmt, sondern auch Material für Schulung und Krankenversorgung beisteuert. Marco Schulte-Lünzum vom Regionalvorstand JUH Mittelhessen stellte den Besuch der zukünftigen Schulsanitäter in einem Rettungswagen oder bei der Luftrettung in Aussicht. Abgesehen von solch spannenden Möglichkeiten geht es den teilnehmenden Kindern in der Schulsanitäts-AG auch um das Ausloten von eventuellen Berufsperspektiven, vor allem aber zunächst um die Möglichkeit, zu helfen, daran Spaß zu finden und sich in der Schulgemeinschaft einzubringen. Gemäß dem Leitbild der Schule „Verantwortung übernehmen – sich engagieren“ freut Linke sich auf die nun begonnene Ausbildung der AG-Teilnehmer, die genau dies umsetzen wollen.
Zwei Schülerinnen lernen einen Druckverband anzulegen, alle anderen schauen zu.