BfL – fordert klare Informationen zur Sporthalle

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In der aktuellen politischen Diskussion um den möglichen Bau einer Dreifelder Sporthalle stellte die BfL in der Stadtverordnetenversammlung vom 16.09.2024 einen Berichtsantrag zur möglichen Auslastung der Halle. Ziel des Antrags ist es zu klären, welche konkreten Bedarfe es für Hallenzeiten gibt, ob Alternativen in Frage kommen und ob sich die Vereine an Kosten beteiligen würden.  Weitere Fragen hierzu sind:  Welche Hallenzeiten werden aktuell von welchen Vereinen genutzt? Gab es Vereine, die im letzten Jahr angefragt aber keine ausreichende Hallenzeiten bekommen konnten?

Nach Vorliegen einer Machbarkeitsstudie zum Bau einer städtischen Sporthalle und      umfassender Information der Bürgerinnen und Bürgern wurde mittels einer Online-Umfrage im Mai/Juni 2024 ein Meinungsbild der Licher Einwohnerschaft eingeholt.  Das Ergebnis der Befragung gab ein sehr gemischtes Bild bei den Antworten auf die Frage, ob eine Dreifeldsporthalle dringend benötigt wird. Lediglich 37,5% der Befragten äußerten sich zustimmend. Die Aussage, die Stadt Lich sollte in die sportliche Nachwuchsförderung investieren, befürworten hingegen 68,1% der Befragten.

Dass die Stadtpolitik Entscheidungsprozesse transparent und verständlich darlegen soll, war immer eine Forderung der BfL. Würde eine neue Halle zukünftig ausreichend ausgelastet sein? Stehen die finanziellen Aufwendungen im Verhältnis zum erwarteten Nutzen? Um diese zentralen Fragen zu beantworten gibt es aus Sicht der BfL bisher keine ausreichend belastbaren bzw. veraltete Informationen.  Die vorliegenden Daten wurden noch zu Corona Zeiten erhoben. Auch jüngste Veränderungen, wie die im Bau befindliche eigenen Halle des TV 1860 Lich und die Fertigstellung des Bürgerhauses, sind nicht berücksichtigt. Hierhin könnten Gruppen mit weniger Platzbedarf ausweichen, um so ggf. Platz für die Ball spielenden Vereine in den großen Hallen zu bekommen. Bei dieser Umfrage sollen alle städtischen Räumlichkeiten betrachtet werden in denen die Möglichkeit besteht Sport jeglicher Art durchführen zu können.

Die Finanzierung einer neuen Sporthalle muss dann im letzten Schritt geklärt und die laufenden Kosten im Verhältnis zur erwarteten Nutzung untersucht werden. Fördermittel zum Bau der Halle wird es nach aktuellem Stand nicht geben. Hier haben die Vereine bereits Ihre Bereitschaft zur Beteiligung an den Betriebskosten signalisiert. Ein Austausch der BfL mit Vertretern der Licher Sportvereine ist geplant.

Daher ist dieser Antrag aus Sicht der BfL gut geeignet, Licher Bürgerinnen und Bürger transparent und verständlich zu informieren sowie dem Stadtparlament eine solide Grundlage für eine Entscheidung über den Bau einer Sporthalle in Lich zu geben.

1 Kommentar

  1. Vielen Dank für die Einstellung des informativen Artikels. Einen Aspekt möchte ich noch zufügen. Mir ist als Gießener natürlich nicht in der Sachfrage der Stand der Dinge bekannt, aber ich schätze, dass hier offensichtlich eine Fraktion über den zeitlichen Tellerrand hinaus geschaut hat / schaut.

    Ich möchte mich nicht wiederholen, aber es dürfte bekannt sein, dass (fast) alle Kommunen pleite sind und nur über die rechtlich andere Stellung wie als Unternehmen (würde da mit gleicher Elle gemessen müßten viele Kommunren ihre Involvenz anmelden) überhaupt noch genehmigungsfähige Abrechnungen vorlegen können.

    Erschwerend kommt hinzu, dass (teilweise aus guten Gründen) es der Gesetzgeber erlaubt, dass das aktuelle Parlament Projekte verabschieden können, welche dann das neue Parlament (nächstes Jahr sind ja neue Wahlen) gerade finanziell binden. Um nicht zu sagen fesseln.

    Mir sind keine Statistiken bekannt, wie groß eigentlich der finanzielle Spieltraum (gerade der neuen) Parlamente ist. Da sind die ins laufen gebrachten Investitionen zu bezahlen, die Verwaltung, die (in meinen Augen völlig überbezahlten) Parlamentarier (pauschale Aufwandsentschädigungen) und vor allen Dingen die meist bis zum Rand des möglichen aufgenommenen Zinszahlungen und, und, und ….! Meine grobe Schätzung nach kann eine neue Stadtregierung so um 5 Prozent eines Jahresetats frei verfügen. Wie soll mit solchen geringen Prozentzahlen wrklich neue Akzente zu setzen?

    Ich denke auch bei einer größeren Einzelentscheidung, sollte meiner Meinung nach diese Fakten im Hinterkopf mit bedacht werden.