“Auf Augenhöhe”

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Jörg Schlienbecker stärkt als neues Mitglied im Aufsichtsrat die Inklusion bei der Lebenshilfe Gießen
Pohlheim/Gießen (-). Jörg Schlienbecker, ein langjähriger und engagierter Mitarbeiter der Lebenshilfe Gießen, ist kürzlich in den zehnköpfigen Aufsichtsrat des gemeinnützigen Unternehmens gewählt worden. Bereits seit 2017 ist der 49-jährige Marburger in der Gießener Reha-Werkstatt Mitte in der Elektronischen Archivierung tätig. Gleichzeitig bringt er sein umfangreiches Wissen und seine Erfahrung nun in die strategische Führung eines der größten Sozialunternehmen der Region ein.
 “Ich möchte dort einfach mal die Tätigkeiten kennenlernen, was so gemacht wird, und vor allem einmal etwas Neues kennenlernen, von dem man bislang keinen Einblick hatte“, erklärt Jörg Schlienbecker, motiviert von dem Wunsch, neue Perspektiven zu gewinnen und direkt Einfluss zu nehmen. Neben seiner Arbeit in der Lebenshilfe engagiert er sich aktiv als Peer-Berater beim Marburger Verein FIB e.V. und der EUTB Marburg. Er hilft hierbei anderen Personen mit Handicap.
Ferner ist Schlienbecker, durch die Vermittlung der Lebenshilfe, im Rahmen eines sogenannten Außenarbeitsplatzes für das Regierungspräsidium Gießen tätig, überprüft für dieses Übersetzungen in Einfacher Sprache. All diese Tätigkeiten verschaffen Jörg Schlienbecker einen breiten Überblick und tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen von Menschen mit Behinderung.
“Mir ist es wichtig, dass Betroffene auf mich zukommen und sich mir mitteilen können, und zwar auf Augenhöhe”, betont er. Diese Haltung reflektiert nicht nur seine Rolle als Vermittler, sondern auch sein tiefes Engagement für die Mitbestimmung und den Abbau von Barrieren.
Ein zentrales Anliegen für den neuen Aufsichtsrat ist die Verbesserung der Bezahlungen von Menschen mit Behinderung in den Werkstätten. Ein Thema, bei dem er gemeinsam mit der Lebenshilfe Gießen an einem Strang zieht. “Der Werkstattlohn ist ein wichtiges Thema, da möchte ich mich dafür einsetzen, dass die Lebenshilfe sich weiter politisch engagiert, damit sich die Situation für die Mitarbeiter verbessert”, erläutert Jörg Schlienbecker.
Seine Entschlossenheit und seine Bereitschaft, sich für diese Anliegen starkzumachen, sind ein wichtiges Signal für die Mitarbeiter der Lebenshilfe und die gesamte Organisation. In seiner neuen Rolle möchte Schlienbecker auf offene Kommunikation und gegenseitiges Lernen setzen. “An der Lebenshilfe schätze ich das Familiäre, dass man gut mit allen anderen klarkommt”, sagt er und hebt die starke Gemeinschaftskultur hervor, die in der Lebenshilfe gelebt wird. Für Jörg Schlienbecker ist die Verbindung der Kolleginnen und Kollegen mehr als nur ein berufliches Miteinander – es ist eine Gemeinschaft, die er als essenziell für die erfolgreiche Arbeit im inklusiven Bereich sieht.
Die Wahl Schlienbeckers in den Aufsichtsrat unterstreicht die Mission der Lebenshilfe Gießen, die Stimmen von Menschen mit Behinderungen in zentrale Entscheidungsprozesse zu integrieren und dadurch nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen. “Sein Engagement ist nicht nur ein Zugewinn für die Lebenshilfe Gießen, sondern auch ein Signal für die gesamte Region, das zeigt, dass Inklusion und Mitbestimmung zentrale Pfeiler für erfolgreiche soziale Arbeit sind”, freuen sich auch Maren Müller-Erichsen (Aufsichtsratsvorsitzende Lebenshilfe Gießen) und Dirk Oßwald (Vorstand Lebenshilfe Gießen). Weitere Informationen zur Lebenshilfe auf www.lebenshilfe-giessen.de.
Lebenshilfe Gießen
Die Lebenshilfe Gießen e.V. ist ein gemeinnütziges Unternehmen und begleitet über 3000 Menschen mit und ohne Behinderung in ein selbstbestimmtes Leben.