Grünberger Gallusschüler für Frieden und Solidarität

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Schüler und Besucher während der Vorträge von Pfarrer i. R. Hartmut Miethe und der Bläsergruppe

Bei der Stationsarbeit in der Judengasse gab es viel Wissenswertes zum jüdischen Leben in Grünberg

Mit Unterstützung der Theo-Koch-Schule und des ehemaligen Grünberger Pfarrers Hartmut Miethe führten die Klassen 9 bis 12 der Grünberger Gallusschule eine Gemeinschaftsaktion zum Leben der Juden in der Region Grünberg durch. Die Veranstaltung in der Judengasse in Grünberg stand unter dem Motto <Wir sind für Miteinander- Nie wieder ist jetzt”, Juden früher und heute, Menschen hier und in der Nähe, Gemeinsam> . Diese sollte neben den zahlreichen Informationen zu den früher mit Grünberg im Zusammenhang stehenden jüdischen Menschen auch zukünftig besonders das Verständnis für Andersgläubige und

An den Infotafeln wurden die Besucher ausführlich informiert
Das Verlegen von Holzbauklötze sorgten für verschiedene Motive

Personen mit Integration wecken. Die von den Schülern mit zahlreichen Infotafeln errichtete Gedenkstation beinhaltete daneben noch einige kreative Mitmachangebote. So konnten unter den Slogan <Nie wieder ist jetzt> eigene Gedanken zu Glauben, Krieg, Frieden und Rassismus an eine Pinwand angebracht werden. Aufmerksamkeit erhielten die auf der Straße angedeuteten Stolpersteine, deren Umfeld auch mit Straßenkreide bemalt werden konnte. Das Verlegen von Holzbausteinen ließ die verschiedensten Motive entstehen. Einen Einblick in die jüdische Sprache und Lebensgewohnheiten vermittelte eine entsprechende Infotafel. Großes Interesse fanden die Ausführungen der TKS-Lehrerin Christina Müller zu den 50 an der <Weiterführenden Schule Grünberg> unterrichteten und später vertriebenen bzw. teilweise ermordeten Schüler. Deren Porträts sollen bei einer bevorstehenden Ausstellung in Rabenau nochmals besonders herausgestellt und zugleich auch weitere Informationen über den Verbleib der einzelnen Schüler in Erfahrung gebracht werden. Besonders im Blickpunkt stand bei den Erläuterungen die in Grünberg wohnhafte jüdische Familie Buxbaum, die nach der Vertreibung im Jahr 1933 nach Jugoslawien im Jahr 1939 dann weiter nach Italien emigrieren musste. Pfarrer i. R. Hartmut Miethe zeigte mit seiner Präsentation <Das jüdische Leben im Mittelalter> auf. In einer Ansprache übermittelte er die Grüße des Grünberger Bürgermeisters Marcel Schlosser. Zugleich dankte er den Schülern und Lehrkräften Monika Hotte, Silvia Christen, Sabrina Hill, Christina Müller, dem Fotokurs der TKS, der <Schule gegen Rassismus> und allen an dieser Aktion Beteiligten für die großartige Idee und für die Durchführung dieser gemeinsamen Gedenkstation. Er sah trotz der Unterschiede und Probleme, dass alle Menschen zusammengehören. Die Friedensarbeit auf dem Globus sei sehr wichtig und könne einen Beitrag für die gute Zukunft bieten. Für die würdevolle musikalische Umrahmung sorgten einige Bläser des Posaunenchores der Evangelischen Kirchengemeinde Wieseck.