Der Tag, der alles veränderte

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Bilder AE, Foto re. MdB Felix Döring, Schirmherr

Fulminates Konzertwochenende für die Harmonie Münster,                                                                                                                        Chor„Alis Canticum“ im Einklang mit dem EKHN Orchester Bad Homburg und dem Kammerchor Sophia aus Kiew. Das Projekt, „Der Tag, der alles veränderte“ erlebte am vergangenen Wochenende seinen Höhepunkt, in zwei Konzerten. In der voll besetzten Marienstiftskirche in Lich fand am letzten Freitag das Premierenkonzert statt. Nach der Begrüßung durch Organisatorin Andrea Eller richtete Felix Döring, der die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hatte und MdB ist Grußworte an das Publikum sowie der Chor- und Orchesterdirigent, Ivan Bohdanov.  Heinz Sodke führte, mit dem ersten literarischen Vortrag, in den Beginn des Konzertes ein. Requiem bedeutet Ruhe. Aber kein Requiem wurde je für den Verstorbenen geschrieben, denn kein Verstorbener kann es hören. Doch die Lebenden, die Anwesenden, diejenigen, für die der Tod eine Bedeutung hat, sind in dieser Zeit des Umdenkens der wichtigsten Kategorien wie Leben und Tod äußerst empfänglich. Der nächste Programmpunt bestand aus „Frau Jedermann“.  Drei Stücke, die Ivan Bohdanov, anlässlich des Projektes, komponiert hat. Solistisch vorgetragen von Viktoria Bohdanova, die sehr beeindruckend, in einer eigens für diese Werke erfundenen Sprache, ein Wiegenlied, einen Tanz einer Witwe und ein Begräbnisritual, zu ehren einer alten Frau, sehr bewegend zu Gehör brachte. Ein reiner, vokaler Gesangsvortrag, der sowohl sehr leise als auch ausdruckstarke Dynamiken enthielt. Das Publikum honorierte mit absoluter Stille und Spannung auf das Kommende. Es folgte lang anhaltender Applaus für die Solistin. Im Anschluss kam das „Requiem“, von dem zeitgeössischen Komponisten, John Rutter zu Gehör. Der Chor „Alis Canticum“ vereinte sich hierfür mit dem EKHN Orchester Bad Homburg. Gänsehaut war schon im ersten Satz „Requiem Aeternam“ zu spüren. Das zart gesungene Kyrie eleison, engelsgleich und leicht. In allen Stücken waren die Dynamiken von Chor und Orchester zu hören und zu spüren und von  Dolcegesang (engelsgleich) bis forte resoluto bei allen musizierenden zu sehen und zu spüren. Dem ruhig fließenden und zu Beginn mit einem wunderschön gespielten Cello Solo ( Wilhelm Wagner) „Out oft the deep“ (Oh, Herr erhöre meine Stimme) folgte das liebliche, in weiten Teilen solistisch, sehr einfühlsam vorgetragene Stück, von V. Bohdanova, „Pie Jesu“, Herr gib ihnen Ruhe. Der folgende Satz erklang angeführt durch hell klingende Sopranstimmen ein  ausdrucksstarkes „Sanctus“(heilig) dessen Schlussakkord in der Kirche nachhallte. Lamm Gottes „Agnus Dei“ ein ruhig liegender Satz, der beim Erklingen der letzten Take „ I am the resurection saith the Lord he that believ in me“ ( Ich bin die Auferstehung, spricht der Herr, der an mich glaubt), ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit versprühte. Psalm 23, „Der Herr ist mein Hirte“. Das liebliche Spiel von Oboe und Harfe ebnet den Weg der Soprane in ein klares, dolce gesungenes „The Lord is my Shepherd. Es folgt im letzten Satz ein wunderschön gesungenes Solo, von V. Bohdanova, in welches der Chor alsbald harmonisch einstimmt. Im ersten als auch im letzten Satz „Lux Aeterna“ wird die bogenartige Architektur, welche dem Requiem seine Balance verleiht und eine besondere Geschlossenheit verdeutlicht. John Rutter kehrt hier zum Thema des ersten Satzes zurück, womit sich der Kreis schließt.  Der erste und letzte Satz gleichen einem Herzschlag, der durch den behutsamen, mystischen Klang der Pauken untermalt wird. Heinz Sodke endete mit den Worten: „Denn genau Liebe und Mitgefühl sind das Bindemittel, das uns als einzelne Menschen zu einer Menschheit macht.“ Die Harmonie zwischen Orchester und Chor verzauberte das Publikum. Einige waren am Ende zu Tränen gerührt. Es gab lang anhalten Schlussapplaus und Standing Ovations für Orchester und Chor. Das Publikum blieb noch lange sitzen bevor es die Ausstellung „Ungelesene Nachrichten“ besuchte, welche in neun liebevoll gestalteten Schaukästen, mit  Erklärungen, in der Kirche aufgebaut war. Auch das zweite Konzert, in der Pauluskirche in Darmstadt nahm einen überaus guten Verlauf, mit Tränen am Schluss und Standing Ovations. Großer Dank geht an den BMCO Berlin für die Förderung des  Projektes, die Unterstützer Felix Dörung, Sparkasse Grünberg und TNL, Frank Bernshausen. Die Harmonie Münster bedankt sich noch einmal bei allen Unterstützern und Besuchern der Konzerte.