Spatenstich für den Glasfaserausbau in Fernwald – Tiefbau in allen drei Ortsteilen gestartet

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(v.l.n.r.): Konstantin Sarantopoulos (Bauleiter TNG), Bürgermeister Manuel Rosenke, Stefan Becker (Breitband Gießen), Alisa Pfaff (Bauamt), Raphael Kupfermann (Regionalleiter Hessen TNG), Jerome Steinmetz (Breitbandkoordination Landkreis Gießen), Felix Kreuz (Key-Account-Manager Wohnungswirtschaft TNG), Sükrü Tasdemir (Projektleiter Aytac Bau), Ismail Can (Aytac Bau), Ayhan Tasdemir (ABT Team), Diyar Sinan Gültekin (Fokus Bau für Aytac Bau), Müslüm Dönder (Aytac Bau).

Der Glasfaserausbau hat in den Fernwalder Ortsteilen Albach, Steinbach und Annerod gerade begonnen. Für einen symbolischen Spatenstich trafen sich Bürgermeister Manuel Rosenke und Bauamtsleiterin Alisa Pfaff mit Regional- und Bauleiter der TNG Stadtnetz, den Bauunternehmen Aytac Bau und ABT Team, der Breitband Gießen GmbH und der Breitbandkoordination des Landkreises Gießen am Materiallager auf dem Parkplatz des Albacher Sportplatzes. Hier galt es auch, für Klarheit zu einem weit verbreiteten Missverständnis zu sorgen.

Gemeinde ist nicht der Auftraggeber

Deutschlandweit ist viel Bewegung auf dem Glasfasermarkt. Zahlreiche Telekommunikationsunternehmen bauen in den Städten und Gemeinden Glasfasernetze eigenwirtschaftlich aus. Dazu gibt es in weiten Teilen der Bevölkerung immer noch ein grundlegendes Missverständnis. „Viele glauben, dass die Städte und Gemeinden die Unternehmen für den eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau beauftragen oder gar Zuschläge nach einer Ausschreibung erteilen. Stattdessen ist es so, dass die Unternehmen das Glasfasernetz auf eigenen Wunsch und auf eigene Kosten ausbauen“, erklärte Stefan Becker (Geschäftsführer der Breitband Gießen GmbH) und verwies auf die Rechtsgrundlage für den eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau, das Telekommunikationsgesetz.

Auch Fernwalds Bürgermeister Manuel Rosenke wird dazu häufig angesprochen: „Mir ist es wichtig an dieser Stelle nochmal zu betonen, dass die Gemeinde Fernwald die TNG Stadtnetz nicht für den Glasfaserausbau beauftragt hat. Die Aufgabe der Gemeinde ist es, den Ausbau zu begleiten, zu kontrollieren und wo es notwendig wird, Nachbesserungen einzufordern.“

Ausbauplan der TNG für Fernwald

Für die nahezu flächendeckende Versorgung der Gemeinde mit Glasfaser, werden innerhalb der nächsten vier bis sechs Monate laut Angaben der TNG Stadtnetz rund 42 km Trasse entlang der Fernwalder Gehwege und Straßen gebaut. Das Unternehmen plant, den Großteil der Tiefbauarbeiten bis zum Winter abzuschließen.

Bürgermeister Manuel Rosenke ist erfreut darüber, dass es jetzt losgeht: „Für unsere Gemeinde ist Glasfaser ein wichtiger Schritt in Richtung Gigabitzeitalter. Gleichzeitig ist es eine große Aufgabe für unsere Gemeindeverwaltung, ein Bauprojekt in dieser Größenordnung zu begleiten und zu kontrollieren. Wir führen engmaschige Gespräche mit der TNG und haben viele Details im Voraus besprochen. Wir freuen uns, dass wir mit Herrn Florian Müller nun Verstärkung im Bauamt haben. Er wird sich gemeinsam mit Bauamtsleiterin Alisa Pfaff um die Begleitung und Kontrolle des Glasfaserausbaus kümmern.“

Raphael Kupfermann (Regionalleiter Hessen, TNG Stadtnetz) dankte für die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Erfreut zeigte er sich auch über das große Interesse der Fernwalder am Thema Glasfaser: „Bisher haben sich rund 1.200 Bürger für einen Anschluss der TNG entschieden. Mit dieser hohen Beteiligung von fast 35 % liegt Fernwald auf Platz 1 der Gemeinden im Landkreis Gießen, in denen TNG ihre Glasfaseranschlüsse vermarktet und ausbaut.“

Baustandard nach landkreisweiten Regelungen

Wie die Bauleiter Konstantin Sarantopoulos und Roland Schnarr betonten, erfolgen die Tiefbauarbeiten gemäß den Vorgaben des gemeinsamen Pflichtenhefts der Städte und Gemeinden für den Glasfaserausbau im Landkreis Gießen sowie in enger Abstimmung mit dem Bauamt der Gemeinde. Das Pflichtenheft enthält technische, bauliche und organisatorische Vorgaben zur Planung und Umsetzung des Ausbaus. Darin befinden sich beispielsweise Regelungen zur Grabungstiefe, zur Wiederherstellung der Gehwege und Straßen, einzuhaltende Sicherheitsmaßnahmen und Vorgaben zur Durchführung von regelmäßigen Baubesprechungen.

Absatz in Asphaltoberfläche wird später geschlossen

Die Glasfasertrassen verlaufen hauptsächlich entlang der Gehwege. In den Bauabschnitten mit asphaltierten Oberflächen, wird nach der Verlegung der Leerrohre zunächst nur die sogenannte Tragschicht eingebaut. Hierbei bleibt vorerst ein etwa 3 bis 4 cm tiefer Absatz bestehen, der wenige Wochen später mit der Deckschicht geschlossen wird. „Hierdurch besteht die Möglichkeit, etwaige Nacharbeiten und Nachzügler noch anschließen zu können, ohne die frisch asphaltierte Oberfläche in Gänze wieder öffnen zu müssen“, erklärte Raphael Kupfermann.

Verlegung der Hausanschlüsse

Parallel zu den Tiefbauarbeiten, werden die Hausanschlüsse an den Gebäuden errichtet, deren Eigentümer einen Glasfaseranschluss bei TNG beauftragt und eine Auftragsbestätigung erhalten haben.

Die Verlegung der Hausanschlüsse verläuft laut TNG wie folgt: Die Anwohner werden entweder vom Unternehmen Aytac Bau GmbH aus Darmstadt oder vom Partnerunternehmen ABT Team aus Kassel kontaktiert. Beide wurden von TNG Stadtnetz für den Bau der Hausanschlüsse beauftragt.

Es wird ein Begehungstermin mit dem Gebäudeeigentümer vereinbart, bei dem vor Ort besprochen und protokolliert wird, an welcher Stelle der Anschluss in das Gebäude gelegt wird. Der Glasfaserhausanschluss kann beispielsweise neben den bestehenden Telefonanschluss platziert werden. Benötigt wird in der Nähe des Anschlusses ein Stromanschluss für den Betrieb der Endgeräte, wie beispielsweise den Router.

Für den Hausanschluss wird entweder unterirdisch (z.B. Keller) oder oberirdisch (z.B. Hauswirtschaftsraum) ein Loch an der zuvor definierten Stelle der Hauswand gebohrt. Es wird ein vorkonfektionierter Hausanschluss eingebracht, in den wiederum ein Röhrchen mit einem Durchmesser von 1 cm eingezogen wird. In das Röhrchen wird später das Glasfaserkabel eingeblasen. Der Hausanschluss wird gas- und wasserdicht versiegelt.

Sobald der Tiefbau in der Straße erfolgt, wird der Hausanschluss mit der Glasfasertrasse verbunden. Dafür ist in der Regel Tiefbau auch auf dem Privatgrundstück notwendig. Handelt es sich um sandigen Boden, kann die Verbindung mit Hilfe einer Erdrakete hergestellt werden.

Glasfaseranschlüsse weiterhin kostenfrei buchbar

Für Kurzentschlossene besteht weiterhin die Möglichkeit, einen TNG-Glasfaseranschluss zu buchen. Das Angebot eines kostenfreien Anschlusses (keine Baukosten) besteht noch mindestens bis zum Ende der Bauphase. Für weitere Informationen stehen Mitarbeiter von Montag bis Freitag: 09:00-12:00 Uhr und 15:30-18:30 Uhr im Glasfaser-Infopoint auf dem Parkplatz des Norma im Busecker Weg 1 in 35463 Fernwald-Annerod bereit.

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