Windflauten und die Folgen, August 2024

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Monatsübersicht für 2024 und 2030

Tabelle 1: Zusammenfassung der wichtigsten aktuellen und zukünftigen Daten bis 2030

 

Bild 1: Verläufe von Stromerzeugung aus Ökoenergie und Stromverbrauch bei aktuellem Ausbauzustand im August 2024; rechts Ausschnitt A mit größtem Reservebedarf. Datenquelle: smard [1]. Violette Darstellung: negative Preisausschläge beim Stromhandel [5].

Bild 2: Verläufe von Stromerzeugung aus Ökoenergie und Stromverbrauch August 2030, hochgerechnet aus August 2024 entsprechend Planungsziel des BMWK für 2030 [4]; rechts Ausschnitt A mit größtem Reservebedarf.

 

Stromverbrauch und Stromerzeugung im August 2024

Aus den Diagrammen gehen die Erzeugungsschwankungen des Ökostroms eindeutig hervor. Aus  Netzsicherheits- und Versorgungssicherheits-Gründen sind daher unterschiedliche Ausgleichsmaßnahmen erforderlich. Nimmt man als Zielvorgabe für den weiteren Ökostromausbau ein bestimmtes Verhältnis von durchschnittlicher Stromerzeugung zum durchschnittlichem Stromverbrauch an, dann folgt daraus rein rechnerisch eine bestimmte Schwankungsbreite als Maß für den erreichten Ausbaustatus. Daraus ergeben sich zwangsläufig  Überkapazitäten, die mit dem Ausbau ansteigen. Im Idealfall sind sie so groß, dass sich rein rechnerisch das gewünschte Verhältnis von Erzeugung zu Verbrauch ergibt. Für die erreichten Verhältnisse siehe Tabelle 1. Daraus ergeben sich dann alle weiteren in der Tabelle angegebenen Kennzahlen. Aus Klimaschutzgründen sei hier die spezifische CO2-Emission hervorgehoben. Sie betrug für den Monat August 330 Gramm je Kilowattstunde Stromerzeugung (g/kWh). Das ist aus Klimaschutzgründen noch völlig unzureichend. Deutschland folgt damit  dem Emissions-Spitzenreiter Polen.

Außerdem werden im Diagramm, in violetter Darstellung, Negativpreise aus dem Intraday-Stromhandel angegeben [5]. Im August war dies an 13 Tagen der Fall. Negativpreise bedeuten praktisch eine Art “Entsorgungsgebühr” für wertlos gewordenen Ökostrom im Handelsverlauf, eine direkte Folge von Überkapazität. Es kann kaum überraschen, dass sie vorwiegend an Wochenenden auftreten. Die gesicherte Leistung des Ökostroms konnte mit 7.524 MW ermittelt werden (siehe min E in Tabelle 1). Das entspricht einer Bedarfsdeckung von 15% .

 

Stromverbrauch und Stromerzeugung im August 2030 nach dem Plan des BMWK [4] – kann der Ökostromausbau mit 80% – Anteil in 2030 die Problemlösung sein?

Der 80% – Anteil Anteil des Ökostroms am Verbrauch würde auf Basis der August-Daten durch Verdreifachung der installierten Erzeugungskapazität zwar planmäßig erreicht, aber nur als Durchschnittswert und nur, aufgrund der nicht aufgehobenen Volatilität, an 13 von 31 Tagen. Die immer noch erforderliche Ersatzstrombeschaffung stammt weiterhin überwiegend aus fossiler Kraftwerkstechnik, und auch weiterhin aus importiertem “Atomstrom”. Daher wird der in der Tabelle angegebene CO2 – Ausstoß bei sehr viel mehr als 330 Gramm je kWh Stromerzeugung liegen. Der genaue Wert in 2030 hängt vom dann erreichten Strommarktdesign ab. Fazit: Eine Verdreifachung der Ökostromerzeugung durch Installation von Wind- und Solarkraftwerken, sofern sie überhaupt politisch durchsetzbar und ökonomisch realisierbar ist, kann den Treibhausgasausstoss nicht signifikant und nachhaltig verringern! 

 

Quellen:  [1] Strommarktdaten “smard” ; [2] Electricity-Maps; [3] Langfassung der Analyse beim Verfasser des Artikels erhältlich;

[4]  Deutscher Bundestag Drucksache 20/1630 Gesetzentwurf der Bundesregierung Entwurf eines Gesetzes zu Sofortmaßnahmen für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und weiteren Maßnahmen im Stromsektor , Seite 137, Punkt 2

[5] Fraunhofer Energy Charts: Börsenstrompreise | Energy-Charts:

Bodo Zierenberg
Diplomingenieur im Ruhestand, berufliches Umfeld überwiegend in der Kerntechnik. Private Interessen: kritische Beobachtung der Energiewende, Beschäftigung mit klassischer Musik.

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