Im Jahre 2023 gab es auf dem deutschen Buchmarkt mehr als 60.000 Neuerscheinungen. Trotz Fernsehen und Internet etc. mögen gedruckte Krimis aller Art einen ordentlichen Anteil daran haben. Regional gefärbte Krimis schossen ja seit einigen Jahren ins Kraut, wie z.B. Die “Kluftinger” Krimis aus dem Allgäu, oder auch die von Nicola Förg.
Neu – so weit ich das übersehe – taucht nun eine ganz andere gesellschaftliche Wurzel eines Krimis auf: Das Arbeitsleben, das vielleicht den größten Teil der Lebensspanne der europäischen Bevölkerung umfaßt. Die Krimis sollen ja eher von des Tages Last und Mühe in der schmalen Freizeit ablenken und einen Erbauungs- und Erholungseffekt erzielen. Insofern begibt sich die Autorin des neuen Krimis “Kollegen im Abgrund” auf ein ungewöhnliches, vielleicht neues Terrain.
In einer fiktiven Maschinenbaufirma stürzt ein Mitarbeiter, Sascha von der Galerie und wird von darunter auf einer Palette stehenden Bohrköpfen aufgespießt. Im Moment vor dem Sturz traf er oben auf der Galerie auf Murad, einen syrischen Geflüchteten, der als Zeitarbeiter arbeitet. Die Behörden sehen darin einen Arbeitsunfall. Die Betriebsrätin Kassi findet das Handy von Sascha mit einer anonymen Todesdrohung. Und nun stürzt sie sich in die weitere Aufklärung des Falles.
Die Autorin Christiane Jansen, gebürtige Hamburgerin und gelernte Klavierbauerin war schon früh in der betrieblichen und gewerkschaftlichen Interessenvertretung aktiv. Es folgte ein Jurastudium in Hamburg mit abschließender Promotion. Weiter fachliche und arbeitsrechtliche Veröffentlichungen folgten, sowie hauptamtliche Funktionen in der IG Metall. Heute lebt sie im Allgäu und betreibt ein Sachverständigenbüro mit Schwerpunkt Arbeitsrecht und veranstaltet Seminare für Betriebsverfassungs- und Arbeitsrecht.
Das Buch ist erschienen im Verlag BoD, Books on Demand, Norderstedt und im Internethandel und über Buchhandlungen erhältlich.