Seit dem 10. Juni – und weiterhin bis 30. September – kann die Burg Gleiberg im mittelhessischen Krofdorf-Gleiberg erstürmt werden. Jetzt zur „Halbzeit“ konnte bereits eine positive Bilanz gezogen werden.
Im Rahmen der diesjährigen 1250-Jahr-Feier des Ortsteils von Wettenberg hat sich der TSV Krofdorf-Gleiberg etwas – im mittelhessischen Raum in diesem Format noch nie Dagewesenes – einfallen lassen. „Sturm auf die Burg“ nennt sich die Veranstaltung, bei der es sich um einen hybriden Sprint auf ca. 1,5 Kilometer Länge mit über 135 Höhenmeter inklusive 219 Treppenstufen und Steigungen bis zu 20% handelt. Die Startgebühr ist nur einmal fällig und beträgt 10 € pro Person, egal wie oft „gestürmt“ wird: Die Einnahmen kommen in voller Höhe dem Gleiberg-Verein und damit dem Erhalt der Burg zugute.
Teilnehmen kann man laufend, walkend oder spazierend. Wichtig ist, sich die Kräfte einzuteilen, damit das Ziel oben am Burgtor an einer der beiden Kanonen erreicht werden kann. Los geht es am Fuße des Gleibergs gegenüber der Seemühle, wo ein befestigter Pfad vom Radweg abzweigt und in Richtung Höhenstraße führt, dann die erste Treppenpassage folgt und weiter zur Bürg fortgesetzt wird. Die Strecke ist mit 25 Hinweisschildern leicht nachvollziehbar, zumal zusätzlich blaue Richtungspfeile am Boden angebracht sind. Die Zeiten stoppt man selbst, lädt sie mittels des Links hoch, den man mit der Anmeldebestätigung per Mail zugesandt bekommen hat. Ehrlichkeit ist dabei eine Selbstverständlichkeit.
Bereits zur Halbzeit liegen knapp 80 Meldungen vor und viele davon haben schon einmal oder sogar mehrmals die Burg erstürmt. Darunter sind ambitionierte Wettkampfsportler, Walking-Experten, Gymnastikgruppen und insbesondere auch Feuerwehrleute, letztere sogar in Einsatzmontur. Wer Lust hat, die kurze Strecke in Angriff zu nehmen, kann sich auf der Info- und Anmeldehomepage informieren. Dort sind auch die „Live-Ergebnisse“ einsehbar. Eine „Endabrechnung“ gibt es dann Anfang Oktober.
Alle detaillierten Infos gibt es unter http://my.raceresult.com/264517/info oder direkt über die Internetseite des TSV Krofdorf-Gleiberg. Bei dringenden Fragen, die dort nicht geklärt werden können, gibt Rennleiter Andreas Läufer unter 01573 – 6742443 gerne Auskunft.
Hier noch eine kleine Auswahl der bisher Aktiven:
Michael Lederer (ARQUE / Towerrunning Germany)
Race-Director des SkyRun Messeturm Frankfurt und u.a. Weltrekordhalter von 1977 bis 2009 (zusammen mit Harald Hudak, Karl Fleschen und Thomas Wessinghage) beim 4 x 1500 Meter Staffellauf (14:38,8 min). Persönliche Bestzeit z.B. auf 5.000 Meter: 13:44,8 min (Aug. 1976).
Daniel Mauser
Tripple-Everesting per Fahrrad (drei Mal die Höhenmeter des Mount Everest, also insgesamt 26.544 Höhenmeter in 50:30 Stunden und einer Gesamtstrecke von 398,3 Kilometer (2022) sowie Double Everesting zu Fuß am Dünsberg (Mittelhessen) mit 18.012 Höhenmeter in 40:42 Stunden und einer Gesamtstrecke von 170,3 Kilometer (2024).
Leni Elbing (LGV Marathon Gießen) / Hans Koch (Gleibergverein)
Die Altersklasse W85 bzw. M85 ist am Gleiberghang auch vertreten – Hut ab vor dieser Leistung!
Matthias Gall (Towerrunning Germany / ELT Großheubach)
Sieger des 18. Sächsischen Mt. Everest Treppen-Marathons 2022 mit 136 Runden á 843,9 Meter (insgesamt 114,77 Kilometer Strecke mit 12.033 Höhenmeter); Everesting in 24 Stunden am Feldberg/Taunus mit über 9.000 Höhenmeter auf eine Distanz von 133 Kilometer; Finisher Ultratrail Tibet (104 Kilometer mit 4.000 Höhenmeter) in 2023; nächster Termin: Oktober 2024, Taubertal Ultra (200 Kilometer-Lauf).
Nils Hounshell
Zweimaliger Finisher des Zugspitz-Ultra-Trail (ZUT) mit jeweils einer Streckenlänge von über 100 Kilometer, gespickt mit über 5.000 Höhenmeter.
Peter Ninas (ARQUE / Towerrunning Germany)
Multi-Climber im Messeturm Frankfurt; u.a. 2024 mit 10 Sprints über insgesamt 12.000 Stufen, 610 Etagen beziehungsweise 2.130 Höhenmeter.
Peter hatte aus Berlin die weiteste Anreise nach Krofdorf-Gleiberg!
Christian Kimm (FFW Brauerschwend)
Nachwuchs-Feuerwehrmann bei der FFW Brauerschwend (Vogelsbergkreis), bisher jüngster Teilnehmer (MJU 23). Er lief die Strecke in voller Montur bei 31 Grad im Schatten in 15:57 Minuten. „Das Wetter kann ich mir schließlich auch nicht aussuchen, wenn ich zum Rettungseinsatz muss“ war seine Antwort auf die Frage: „Warum bei 31 Grad?“
Veronika Wesp (TSV Krofdorf-Gleiberg)
Bisher schnellste Frau beim „Sturm auf die Burg“. Trotz einer sehr schnellen Zeit von 9:44 Minuten empfand sie die Strecke als nicht ganz einfach zu laufen (Die schnelle Frau auf dem Gruppenbild unten rechts).
Niklas Raffin (TSV Krofdorf-Gleiberg)
Last but not least: Der schnelle Mann des TSV Krofdorf-Gleiberg zeigte bei dieser Challenge auch wieder, dass er es drauf hat: Nach der „Anfahrt“ mit dem Fahrrad (ca. 10 Kilometer) zusätzlich noch kurz warm gelaufen und dann die Strecke in 6:34 Minuten abgespult. Nach Hause gings wieder mit dem Fahrrad. Er führt die Ergebnisliste mit über einer Minute Vorsprung an und dürfte kaum zu schlagen sein. Seine bisherigen Glanzlichter, die er läuferisch gesetzt hat, weisen deutlich darauf hin (Das Ausnahmetalent findet man auf dem Gruppenbild ganz oben, 2. von rechts).