Festspiele Bad Hersfeld – Kultur auf großer Bühne

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Brechts Polly ist am Ende

Schnell füllt sich die Stiftruine in Bad Hersfeld mit allerlei kundigem Publikum. Selbst ein bisschen Regen, kann der Spielstätte nichts antun, da eine große Plane das Auditorium schützt. Aus ganz Deutschland strömen die Zuschauermassen in das altehrwürdige Mauerwerk. Von jedem der 1636 Plätze aus gibt es eine ausgezeichnete Sicht auf die monumentale Bühne. Nach authentisch anmutenden Bläsersignalen, die auf den Beginn der Vorstellung verweisen geht es auch schon unvermittelt los. Schauspieler drängen sich auf die Spielfläche und nehmen das Publikum ganz nach brechtscher Manier direkt mit auf eine wilde Reise, die es in den nächsten drei Stunden nicht mehr loslässt.

Brechts Dreigroschen Oper – immer wieder eine gute Idee

Heute Nachmittag müssen Mackie Messer und seine Polly dran glauben, gekonnt schwingen sich die Akteure über Tische und Bühnenaufbauten, singen die altbekannten Lieder von der Seeräuber-Jenny oder den Kanonen-Song und beeindrucken mit allerlei Spezialeffekten.Eine vorzüglich aufspielende Band unterhält die Zuschauer bis zum Finale, wo alle noch mal den berüchtigten Haifisch zelebrieren dürfen. Viel zu schnell ist das kurzweilige Spektakel beendet und die beglückte Zuschauermasse bewegt sich in das nächste Restaurant, von welchen es am fünf Minuten entfernten Marktplatz reichlich gibt oder in die Automobile, bzw. Busse, um zufrieden den Abend ausklingen zu lassen – Bad Hersfeld war eine Reise wert.