extrem extrem

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Karin Rühl und Daniel Mandler auf dem skywalk Willingen

Am 20.06.2024 war es wieder so weit – zum 4. Mal richteten die Gemeinden Willingen, Diemelsee und die Stadt Korbach die Wanderveranstaltung extrem-extrem aus. Eine Veranstaltung wo der Name Programm ist, denn es gilt 156 km mit 3.600 HM in 48 Stunden zu bewältigen.

Karin Rühl aus Grünberg ist eine von 208 Langstreckenerfahrene, die am Donnerstag um 16 Uhr am Tourismusbüro Willingen gutgelaunt startete. Die Strecke verlief über Rattlar, Stormbruch, Rhenegge, Flechtdorf, Goldhausen, Schweinsbühl, Eimelrod, Usseln zurück nach Willingen; in diesen Orten wurden der Wanderschar auch Verpflegungsstationen eingerichtet.

Bereits nach wenigen Kilometern sollte das erste Highlight der Tour warten: der skywalk – Deutschlands längste Hängebrücke mit 665 Metern, weltweit die zweitlängste Fussgängerbrücke – nur die sky bridge 721 in Dolni Morava ist länger. “Nichts für mich – die wackelt ja” war der erste Ruf und mit schlotternden Beinen ging es über dieses faszinierende Bauwerk.

Rauf und runter –  das macht munter sagte man sich vielleicht bis km 20. Kaum hatte man einen von über 37 Bergen im Upland erklommen ging es auch schon wieder abwärts. Die rollende Landschaft des Sauerlands ist eine Augenweide – sowohl der Diemelsteig als auch der Uplandsteig ist eine unglaubliche Wanderfreude und einen Besuch  wert.

In der ersten Nacht zeigte der Vollmond den Weg, der Diemelsee glitzerte, die Witterungsbedingungen und die Stimmung war noch gut. Man hangelte sich von Verpflegungsposten zu Verpflegungsposten und setze einen Fuß vor den anderen. Der neue Tag erwachte – Freitag- ein leises Vogelkonzert, der Duft von Sommer – und immer wieder rauf und immer wieder runter. Gegen Mittag  überraschte dann aus dem Nichts ein Schauer und Gewitter – klitschnass und keine Möglichkeit sich unterzustellen. Nach einer halben Stunde war dieser Spuk vorbei und somit auch die gute Laune. Einzig und allein trieb der Gedanke an, diese Tor(tour) für einen guten Zweck zu unternehmen, denn Karin Rühl sammelte auch diesmal für die Deutsche Krebshilfe Spendengelder ein.

Und schon wieder wurde es dunkel  – die zweite, kühle Nacht stand bevor. Diese wunderschöne Hochheide konnte man bei Nebel und 9° C und noch immer klammen Klamotten nicht wirklich genießen. “So einen Sommeranfang habe ich mir irgendwie anders vorgestellt”, so Rühl.

In der rustikalen Lohberghütte war der Geräuschpegel gleich Null. Wanderkameraden lagen auf den Bänken, schliefen, verarzteten sich oder schlürften ihre wohltuende Suppe. Suppe zum Frühstück kann herrlich sein 🙂

Die letzten 22 km bis zum Ziel brachen an. Samstag, Tag 3; es war fast geschafft. Nur noch 3 km regengeflutete Radrillen galt es zu überwinden. Matsch. Ein gefährliches Unterfangen mit 140 km in den Beinen.

Nach 45 Stunden 155km, 3.720 km kam Karin Rühl erschöpft aber glücklich ins Ziel. Mit ihr erreichten 130 Teilnehmende das Ziel. In der Spendenbüchse fanden sich €195, die bereits an die Deutsche Krebshilfe überwiesen wurde. Auf dem Onlinespendenkonto sind derzeit €230.

Das Spendenkonto für diese Aktion ist noch bis 07.07.2024 offen – “Ich freue mich, wenn der ein oder andere € für die Deutsche Krebshilfe gespendet würde; vielen lieben Dank für jede einzelne Spende”.

Zum Spendenkonto

Extrem Extrem 155 km gegen den Krebs – Online-Spendenaktionen (krebshilfe.de)

“Besonderer Dank geht an Daniel Mandler, der mich weite Strecken der Tour begleitet hat und sich für die Obdachlosenhilfe MARKUS und seine Freunde auf der Straße von Markus Machens einsetzt.

Danke auch an den Veranstalter für diese wunderschöne und sehr anstrengende Strecke, für die vielen fleißigen Hände der Verpflegungsstationen und an das DRK. Wie wichtig lebensrettende Maßnahmen wirklich sind, hat mir dieser Marsch gezeigt und ein Auffrischungskurs “Erste Hilfe” ist bereits gebucht.”