Kempten ringt mit Trier um den Titel der ältesten Stadt Deutschlands. Trier führt die Jahresringe von Pfahlresten einer Brücke ins Feld, Kempten die schriftliche Erwähnung einer deutschen Stadt überhaupt durch den griechisch-römischen Geographen Strabon im Jahre 18 n.Chr.: die keltische Siedlung Kambodounon. Die Römer bauten die Siedlung aus zu einem Militärstützpunkt und einer Handels- und Versorgungsstadt mit dem Namen Cambodunum mit Tempel, Forum, Thermen usw. Später überrannten die Alemannen die Stadt und Mönche aus St.Gallen, vor allem St.Magnus, missionierten die Gegend. Nach der Reformation bildete sich über Jahrhunderte eine zweigeteilte, zeitweise feindlich gegenüberstehende Stadt heraus: die Freie Reichsstadt Kempten, unmittelbar dem Kaiser unterstehend und protestantisch und das Stift Kempten, regiert von einem zugleich geistlichen und weltlichen Regenten, dem katholischen Fürstabt von Kempten. Die Stadtmauer mit den Stadttoren, mit denen sich die Reichsstadt gegenüber dem Fürstabt abschirmte, wurde unmittelbar nach der “Wiedervereinigung” der beiden Städte im Gefolge der Säkularisation und Napoleons Herrschaft über Bayern abgerissen. Grosse Teile der ziemlich maroden Altstadt wurden nach dem 2.Weltkrieg durch eines der ersten vom Bund geförderten Sanierungsprojekte (nicht sehr sensibel) neu gebaut, so daß es heute kein “Allgäuer Rotenburg” gibt. Dennoch finden sich noch alte Überbleibsel und reizvolle Ecken und vor allem die zentralen Repräsentationsgebäude, wie die Basilika St.Lorenz, die St.Mangkirche, die fürstäbtliche Residenz ,mit Hofgarten und Orangerie, das Rathaus und einige Patrizierhäuser. Zur Geschichte Kemptens siehe die Zeittafel:
https://www.kempten.de/zeittafel-von-der-grundung-bis-in-die-gegenwart-12616.html
Und nun der blütenreiche Sommerspaziergang durch Kempten.