“Chorifeen” begeistern in Frauenkirche Dresden

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Die Chorifeen mit Stefan Spielberger vor dem Altar der Dresdener Frauenkirche.

„Was lange währt wird endlich gut“ oder anders ausgedrückt „Aller guten Dinge sind drei“. So kann man die jüngst stattgefundene Chorreise der Chorifeen vom Gesangverein Eintracht Watzenborn-Steinberg überschreiben. Nach dem 150. Eintracht Jubiläumsjahr in 2019, sollte es bereits 2020 in die Pohlheimer Partnergemeinde Strehla an der Elbe gehen. Doch dann kam nicht das wohlklingende „C“ der Musik, sondern das schlechtklingende „C“ der Pandemie. Dadurch musste die geplante Reise im Jahr 2020 und auch 2022 leider abgesagt werden. Dass nun der dritte Anlauf als ein unvergesslicher Höhepunkt in die Vereinsgeschichte eingeht, war der Chorifeen-Sopranistin, Margita Mohr zu verdanken, welche diese sechstägige Tour mit dem Team „C&J sana-reisen“ bis ins letzte Detail großartig vorbereitet hatte.

Erster Stopp war eine Besichtigung der beeindruckenden Altstadt von Meißen und seiner Burganlage hoch über der Elbe. Nur wenige Kilometer später wurde auch noch die wunderschöne Parkanlage mit Schloss Moritzburg besichtigt. Um 17:00 Uhr hieß es dann: „Check in“ ins Hotel „Radisson Blue“ in Radebeul, den zentralen Standort der Reise.

Mit einem ortskundigen Reiseleiter wurde die sächsische Landeshauptstadt Dresden erkundet und zur Krönung in der Frauenkirche vor 500 Gästen ein Gastkonzert gegeben. Dass nach diesem grandiosen Erlebnis der zweite Reisetag noch mit einem Besuch und der Bierverkostung in der Radeberger Brauerei Ausklang, begeisterte im besonderen Maße.

Am dritten Tag führte die Busreise durch das wunderschöne Elbsandsteingebirge mit dem Besuch der Bastei bis hin nach Bad Schandau wo in der Altstadt die Markierungen an die Elbe Hochwasser der letzten Jahre erinnerten. Dass auch diese Stadtkirche eine wunderbare Akustik hat, erkannten Touristen und Chorifeen beim dortigen Soundcheck mit drei Chorwerken.

Der vierte Tag stand ganz im Zeichen der Pohlheimer Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Strehla. Auf dem Marktplatz von Strehla traf auch noch eine Delegation des Pohlheimer Partnerschaftsverein mit Ehrenbürger Walter Damasky dazu, die ebenfalls von Bürgermeister Jörg Jeromin herzlich begrüßt wurden. Dann ging es ins „Strehlaer Schloss“ und zu den Gedenktafeln am „Ring der Freundschaft“ auf der Elbewiese, wo sich am 25.4.1945 US-Soldaten und Rotarmisten die Hand reichten.

In der Zwischenzeit hatte der Konzertchor Riesa, im ev. Gemeindesaal ein leckeres Kuchen und Kaffeebuffet bereitet, bei dem Kennenlernen und die musikalische Vorbereitung für das gemeinsame Chorkonzert stattfand.

Im sich anschließenden Konzert in der Stadtkirche „Corporis Christi“ begeisterten die beiden Chöre mit ihren Dirigenten Prof. Jürgen Becker (Konzertchor-Riesa) und Stefan Spielberger (Chorifeen) und dem Pianisten Rolf Diehl das Publikum mit einem vielseitigen und abwechslungsreichen Repertoire aus den Federn bekannter Komponisten von Johann Sebastian Bach, Michael Praetorius bis hin zu Moses Hogan. Wie Chormusik die Herzen öffnen und die Freundschaften zwischen den beiden Partnerstädten vertiefen und festigen kann, war im Anschluss in den leuchtenden Augen und bei den vielen Umarmungen erlebbar.

Am vorletzten Tag der Konzertreise wurde noch die Kultur- und Grenzstadt Görlitz besucht, wo die staunenden Augen die unglaubliche architektonische Vielfalt der Hausfassaden und Gebäude aufnehmen konnten. Dank einer kompetenten Reiseleiterin wurde nicht nur die historische Altstadt, und das „Heilige Grab“ erkundet, sondern auch der 960 ha große Bernsdorfer See, der aus dem ehemaligen Braunkohletagebau von 2002-2013 geflutet wurde. Bei dieser Vielfalt an Historie verwunderte es nicht, dass in diesem 56000 Einwohner großen Städtchen „Görliwood“ bereits über 100 Filmproduktionen entstanden sind.

Mit diesem historischen Abstecher an die polnische Grenze waren die Foto- und Notizspeicher gefüllt von Eindrücken und neuen Erkenntnissen, die man so nur in Gemeinschaft erleben kann. Dass man zudem mit der eigenen Chormusik die Menschen an den vielen Auftrittsorten erfreute, hat den Gemeinsinn der Chorifeen und ihre Fans tief und nachhaltig beeindruckt. Am Ende der Reise gab es auch nochmal herzliche Dankesworte und Applaus für den sympatischen Busfahrer „Georg“, für dessen professionelle und souveräne Bussteuerung.

Am Sonntag, dem 3. Juni sind die „Chorifeen“ bereits wieder um 16:30 Uhr im Chorkonzert in der Pohlheimer Kirche „St. Martin“ zu hören. Nähere Infos unter: www. GV Eintracht – Der innovative Gesangverein (chorifeen.de) E-Mail: eintracht.steinberg@gmx.de

Die Reisegruppe vor Schloss Moritzburg
In Dresden vor der Semperoper
Ein köstlicher Zwischenstopp
Chorifeen und davor der Konzertchor Riesa in der Stadtkirche von Strehla
Die Chorifeen am „Ring der Freundschaft“, dem historischen Elbuferplatz von 1945. Rechts Jörg Jeromin (Bürgermeister von Strehla).

 

Günther Dickel
Seit November 2012 als Bürgerreporter über 600 Beiträge in der GZ veröffentlicht. Stand: 30.03.2021