Jugend im Rathaus: Erstaunt betraten die Schülerinnen und Schüler den großen Sitzungssaal des Gießener Rathauses. Wo sonst die Stadtverordneten im großen Rund die Anliegen der Kommune besprechen, durften sie zur Begrüßung durch den Stadtverordnetenvorsteher Joachim Grußdorf Platz nehmen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Jugend im Rathaus“ waren die neunten Gymnasialklassen der August-Hermann-Francke-Schule zu diesem von Mara Geist (Büro für Kinder- und Jugendbeteiligung im Kinderschutzbund Gießen) organisierten Besuch an den Berliner Platz gekommen, um einen Einblick in die lokale Politik zu erhalten. Zunächst erkundeten sie im Rahmen einer Rallye das Rathaus. Die vorher im Fachunterricht Politik und Wirtschaft erarbeiteten Fragen konnten die 46 Jugendlichen dann in Gruppeninterviews den anwesenden Kommunalpolitikern der verschiedenen Parteien stellen.
Beim anschließenden Plenum im Sitzungssaal (auch wieder mit fast allen im Stadtparlament vertretenen Parteien) ging es unter anderem um die Gießener Verkehrspolitik sowie die Frage nach der Integration von sozial Schwachen in die Gesellschaft. Die Schülerinnen und Schüler hatten auch kritische Fragen zur Kameraüberwachung im öffentlichen Raum, was den Parlamentariern Gelegenheit gab, ihre teils unterschiedlichen Ansichten zur öffentlichen Sicherheit in Gießen darzulegen. Die Heranwachsenden konnten also Fragen stellen, die ihrer Generation und Lebenssituation entsprachen, und hörten in jeder Runde interessiert zu, was jeweils eine Person pro Partei zu sagen hatte. Es wurden Gemeinsamkeiten registriert, die Schüler konnten aber auch Schwerpunkte der einzelnen Parteienvertreter ausmachen, welche sich über das Interesse der jungen Besucherinnen und Besucher im Parlament erfreut zeigten.