„Habe heute viel gelernt“
Gießen (-). Drei CDU-Politiker – die beiden Landtagsabgeordneten Frederik Bouffier und Lucas Schmitz sowie der CDU-Kreisvorsitzende Christopher Lipp – statteten kürzlich der Werkstatt DHI (Dienstleistung, Handwerk und Industrie) der Lebenshilfe Gießen einen Besuch ab. Auf Einladung der gemeinnützigen Organisation mit Hauptsitz in Pohlheim-Garbenteich machte sich das interessierte Trio einen Eindruck von der Arbeit der rund 85 Beschäftigten mit chronisch-psychischen Erkrankungen sowie des pädagogischen Fachpersonals und gelangte mit diesen sowie den Lebenshilfe-Verantwortlichen rund um Maren Müller-Erichsen (Aufsichtsratsvorsitzende) und Dirk Oßwald (Vorstand) in den Austausch.
Nach einer kurzen Begrüßung erhielten die Unions-Politiker eine Führung durch die verschiedenen Abteilungen der im Ursulum ansässigen Werkstatt, in der die Bereiche Werbetechnik, Montage, „Arbeit plus“ sowie Hauswirtschaft untergebracht sind. Lucas Schmitz zeigte sich von dem qualitativ hohen Standard der Arbeit der Beschäftigten der Lebenshilfe begeistert, diese sei ein wichtiger Beitrag für die gesamte Gesellschaft. Bestrebungen und politische Forderungen der Lebenshilfe Gießen, den Werkstattlohn ihrer Mitarbeiter mit Unterstützungsbedarf zu reformieren, unterstützte Schmitz: „Die Rahmenbedingungen zu verbessern, ist natürlich immer auch unser Anliegen.“
Dirk Oßwald skizzierte den Besuchern einen allgemeinen Überblick über die Tätigkeiten innerhalb der Organisation, die mit 1.700 Beschäftigten und gut 800 Mitarbeitern mit Handicap in rund 70 Einrichtungen und Diensten in Stadt und Landkreis Gießen einer der größten Arbeitgeber der Region ist.
In einem gemeinsamen Austausch kamen die Themen Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung, der aktuelle Fachkräftemangel im sozialen Sektor sowie die Wertschätzung der Arbeit der Beschäftigten zur Sprache. Frederik Bouffier stellte fest: „Ich gebe ganz offen zu, ich habe heute auch viel gelernt, was mir nicht so bewusst war.“ Er betonte, dass es wichtig sei, die Arbeit, die in der Lebenshilfe geleistet wird, noch besser in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken – dies sei eine Aufgabe, der sich Politik auf allen Ebenen stellen müsse.
Christopher Lipp hielt fest, dass die „Gesellschaft insgesamt eine Verantwortung habe, um den Menschen, die hier arbeiten, eine Chance zu geben.“ Er begrüßte dabei die Möglichkeiten, die etwa Werkstätten wie das DHI ihren Beschäftigten böte, jedoch seien auch berufliche und inklusive Perspektiven in lokalen Unternehmen nötig, wobei die Lebenshilfe bereits seit Jahren auch in diesem Tätigkeitsfeld für Klienten und interessierte Firmen Unterstützungen anbietet. Hierfür müssten die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden, so Lipp.
Werkstattleiter Marlon Diaz konstatierte abschließend, dass es für die Lebenshilfe wichtig sei, regelmäßig den Blick von außen in die Werkstätten zu holen, um als Lieferant und Dienstleister auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden und Verständnis für die hochwertige Arbeit vor Ort zu schaffen.
Weitere Informationen zu den Angeboten und Dienstleistungen der Lebenshilfe Gießen finden Interessierte auf www.lebenshilfe-giessen.de.