Stromverbrauch und Stromerzeugung Gesamtübersicht für 2024
Tabelle 1: Zusammenfassung der wichtigsten aktuellen und zukünftigen Daten bis 2030
Erläuterungen zur Tabelle
Die im Dezember 2023 neu aufgenommene Tabelle zeigt, in normaler Schriftstärke, die Ergebnisse aus dem laufenden Jahr. Das vergangene Jahr wird, abgeschwächt dargestellt, überschrieben. Das erlaubt eine direkte, sichere Prognose für das Gesamtjahr, deren Genauigkeit vom saisonal geprägten Ähnlichkeitsgrad beider Jahresverläufe abhängt. Kritische Werte, wie die gesicherte Leistung, die maximale Ersatzkapazität und der spezifische CO2 – Ausstoß werden in den Folgemonaten als graue Felder hervorgehoben. Der max EK – Wert ist zeitlich nicht prognostizierbar und muss daher, um vollständige Bedarfsdeckung zu garantieren, rechtzeitig mit grundlastfähigen Kraftwerksreserve vorgehalten werden.
Stromverbrauch und Stromerzeugung für laufendes Jahr 2024 (Bild 1) und Hochrechnung für das Jahr 2030 (Bild 2)
Bild 1: Verläufe von Stromerzeugung aus Ökoenergie und Stromverbrauch bei aktuellem Ausbauzustand im Januar 2024; rechts Ausschnitt A mit größtem Reservebedarf. Datenquelle: smard [1]
Bild 2: Verläufe von Stromerzeugung aus Ökoenergie und Stromverbrauch Januar 2030, hochgerechnet aus Januar 2024 entsprechend Planungsziel des BMWK für 2030 [4]; rechts Ausschnitt A mit größtem Reservebedarf.
Stromverbrauch und Stromerzeugung im Januar 2024
Bei immer noch jahreszeitbedingter schwacher Sonneneinstrahlung ist der Monatsverlauf hauptsächlich durch die Windstromerzeugung geprägt. Dabei wird ein Ökostromanteil am Verbrauch von 57 % erreicht. In den Diagrammen 1 und 2 werden die Durchschnittswerte von Erzeugung und Verbrauch als strich-punktierte Mittellinien dargestellt.
Schon im laufenden Jahr reichen die Erzeugungsspitzen (blau) bis in den Schwankungsbereich des Verbrauchsverlaufs (rot) hinein, erreichen also minuten- bis stundenweise schon 100 % Bedarfsdeckung. Sie schießen allerdings auch weit über den Bedarf hinaus. Trotzdem treten immer noch starke Einbrüche, etwa zur Monatsmitte auf. Diese extremen Schwankungen belasten die Netzstabilität. Gegenmaßnahmen sind die Netzfrequenz-Stabilisierung, sowie die Breitstellung von Ersatzleistung aus konventionellen Anlagen (Kohle, Gas, Import). Das führte im Januar 2024 zum oben angegebenen Spezifischen CO2-Ausstoß (403 Gramm CO2 je Kilowattstunde Stromerzeugung). Zum Vergleich: Länder wie Frankreich oder Schweden verursachen nur rund ein Zehntel davon. Die maximale Ersatzkapazität, durch grünen Pfeil dargestellt, entspricht auch der größten im Januar aufgetretenen Versorgungslücke zwischen Ökostrom-Erzeugung und dem Verbrauchsdurchschnitt.
Stromverbrauch und Stromerzeugung im Januar 2030 nach dem Plan des BMWK [4] – kann der Ökostromausbau mit 80% – Anteil in 2030 die Lösung sein?
Der 80% – Anteil Anteil des Ökostroms am Verbrauch wird zwar planmäßig erreicht, aber nur als Durchschnittswert. Aufgrund der nicht aufgehobenen Volatilität nur an 16 von 31 Tagen. Die erforderlich Ersatzstrombeschaffung verursacht daher den in der Tabelle angegebenen CO2 – Ausstoß von mehr als 403 Gramm je kWh Stromerzeugung. Die Verdopplung der Ökostromerzeugung durch Ausbau von Wind- und Solarkraftwerke kann den Treibhausgasausstoss mit den geplanten Ausbaumassnahmen also nicht signifikant und nachhaltig verringern!
Bitte beachten: bei den Diagrammen unterschiedliche Skalierung der Y-Achsen in Bild 1 und 2 (zur Verdeutlichung der Volatilität)!
Quellen: [1] Strommarktdaten “smard” ; [2] Electricity-Maps; [3] Langfassung der Analyse beim Verfasser des Artikels erhältlich;
[4] Deutscher Bundestag Drucksache 20/1630 Gesetzentwurf der Bundesregierung Entwurf eines Gesetzes zu Sofortmaßnahmen für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und weiteren Maßnahmen im Stromsektor , Seite 137, Punkt 2