Chefarzt der Licher Geriatrie Dr Jürgen Bludau referierte
Der Einladung des Seniorenbeirates der Stadt Grünberg zu einem Gesundheitsvortrag vom Leiter der Geriatrie der Asklepiosklinik Lich, Dr. Jürgen Bludau folgten mit großen Interesse über 60 Seniorinnen und Senioren in die Gallushalle. Der Chefarzt machte nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Dr. Werner Faust vom Seniorenbeirat zunächst allgemeine Ausführungen zur Demenzerkrankung und stellte zugleich fest, dass nicht jede Vergesslichkeit auch eine Demenzerkrankung sein muss. Die häufigste Form von Demenz ist die Alzheimer. Eine Demenz kann von Gedächtnis-, Sprach- und Wahrnehmungsstörungen behaftet sein. Weitere Symptome können Störungen von motorischen Handlungsabläufen, eine Störung des Denkens und der Urteilskraft sein. Diese können zu Begleiterkrankungen wie Mobilitätsverlust, Stürze, Schluckstörungen, Gewichtsverlust, Depressionen mit letztendlicher Heimeinweisung und Schlaflosigkeit führen. Dadurch könnten auch Ohnmachtsgefühle und Hilflosigkeit bei Angehörigen hervorrufen werden. Diese Gesundheitsgefährdung könnte auch ein Auslöser für psychische und nicht normale Verhaltens-Symptome bei den Familienmitgliedern sein. Die wichtigsten Punkte zur Feststellung der Erkrankung sind immer noch eine zeitintensive Anamnese mit einer internistischen und neurologischen Untersuchung. Zur Anwendung kann dabei auch ein kognitiver Kurztest mit einem „Drei-Wörter-Uhren Test“ kommen. Zu den Auswirkungen der von Alois Alzheimer im Jahre 1907 erstmals erwähnten und in verschiedenen Variationen auftretenden Krankheit zählen nach den Ausführungen von Bludau ein über Jahre schleichendes Kurzzeitgedächtnis- und ein Motivationsverlust. Zu den weiteren Faktoren können Wortfindungsstörungen und ein verlangsamtes, umständliches Denken zählen. Zunehmende Desorientierung, „ein in sich verfallen“ und eine Persönlichkeitsveränderung sind weitere erkennbare Anzeichen bei dieser Erkrankung. Eine Ursachenbehandlung gibt es nach Aussage von Dr. Bludau nicht. Es werde lediglich versucht die verlorengegangene Menge des Neurotransmitters Acetylcholin im Gehirn zu erhöhen. Bei einer Therapie kommen derzeit bei etwa nur 15 Prozent der betroffenen Patienten drei Medikamente zum Einsatz. In Bezug auf die Betreuung und Hilfe durch Angehörige ist eine individuelle Problemlösung gefragt. Wichtig dabei ist auch die richtige Kommunikation zu lernen und diese bei dem Betroffenen entsprechend anzuwenden.