Ostern steht vor der Tür – einige Bräuche in Wort und Bild.

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Moosgewächse und wofür findet es Verwendung

Begehrt ist das Waldmoos so eine Woche vor Ostern, um Osternester davon zu bauen. Auch zum dekorieren von Pflanzschalen im Innen- bzw. Außenbereich wird es gerne genommen.  Dem Ideenreichtum sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Unter Hobbygärtnern gibt es große Unsicherheiten, ob es erlaubt ist Moos im Wald einzusammeln.  Fakt ist: Auch für Moose gilt die “Handstraußregel”.  Kleinere Mengen Moos für den privaten Gebauch sind also erlaubt.  Ausgenommen sind Torf-, Weiß- und Hainmoosarten, die unter Naturschutz stehen; hab mich im Internet einwenig `schlau` gemacht.

 

Vorwort für Ostern

Zu Ostern feiern wir die Auferstehung Jesu Christi.  Nach dem dunklen und stillen Karfreitag ist es ein Freudenfest.  Wenn die Nacht des Wachens und Betens vorbei ist, kommt das Licht zurück.  Für Kinder ist Ostern aber vor allem das Fest, an dem der Osterhase in den Garten `hoppelt` und Eier in ein feines weiches Nest legt.  Das Bauen eines Osternestes gehört zu den Osterbräuchen, die zum Teil eine sehr lange Tradition haben.  Auch das Färben von Eiern zu Ostern ist ein weit verbreiteter Brauch, der von Armenien über Russland, Griechenland, den Mittelmeerraum bis hin nach Mitteleuropa bekannt ist.  In vielen Spielen für kleine und große Kinder sind die gefärbten Eier begehrte Gewinne.  Am Morgen des Ostersonntags dürfen die Kinder dann versteckte Ostereier suchen. Als mittlerweile 86.Jähriger erinnere ich mich noch gerne an weit vergangene Zeiten zurück, als unsere beiden Töchter am Ostermorgen – noch vor dem Kirchgang, geschwind in den Garten liefen und sich auf die Suche machten, wobei das Osternest aus Holzspänchen oder Astwerk mit Zulauf – natürlich erste Anlaufstelle waren. Anschließend ging es in unserem großen Garten weiter auf fröhliche ´meist erfolgreiche Suche.  War jedesmal Freude pur! den Kindern mit zu zu schauen.

 

Basteln und Backen

Das traditionelle Ostereieranmalen – spätestens am Karsamstag darf nicht fehlen, vielleicht wird ein Osterlamm gebacken.  Eine selbstgebastelte Osterkerze könnte den Ostertisch schmücken.  Mit einem festlichen Osterfrühstück könnte der Ostersonntag starten, dazu passe die Bibelstelle von der Auferstehung Jesu.  Große und Kleine freuen sich wahrscheinlich auf das Ostereierverstecken und -finden, und auch wenn sich die Familie nicht mit Oma und Opa, gleichaltrigen und Freunden treffen kann, muss der Osterspaziergang nicht ausfallen.

Ich erinnere mich noch gerne an alte Zeiten, als ich mit meinem geputzten und auf Hochglanz polierten Tenorhorn – im Posaunenchor der St.Paulskirche Allendorf/Ulm – in aller HerrGottsfrühe, so gegen 6 – 7 Uhr, im Freien – Osterchoräle und Intraden, oben, >Auf dem Berg und im Dorf an versch. Stellen< mit gespielte.  Besonders segensreiche und klangvolle Stücke, “wo einem das Herz aufging”, waren:  “Christ ist erstanden von der Marter alle; des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein. Kyrieleis …  *  Früh – morgens, wenn die Sonn aufgeht, mein Heiland Christus aufersteht, Halleluja …  *  Auf, auf, mein Herz, mit Freuden, nimm wahr, was heut geschiecht ..* und nicht zuletzt: Die güldne Sonne voll Freud und Wonne – bringt unsern Grenzen mit ihren Glänzen … ” Auch zu Anfang des Oster-Gottesdienstes – vor der Kirche, ließen wir unsere Weisen, auch zur Freude der Gemeindeglieder und Besucher wohl erklingen.

 

Osterkreuz im Freien

Eine lieb gewonnene Tradition zum höchsten christlichen Fest möchten wir auch dieses Jahr zu Ostern – inmitten der Grünberger Altstadt und vor der Stadtkirche, mit zwei selbst gewerkelten Osterkreuzen – fortsetzen. 

Den Anfang machten wir in der Corona-Zeit, April 2020, als wir noch in Allendorf/Lumda wohnten.  Meine Frau bekam kurz vor dem Osterfest die Idee, Osterkreuze, an verschiedenen Stellen in der Ortsmitte, als Ostergruß und Zeichen der Auferstehung Christi, zu plazieren. Als wir die Einverständnis des Evangelischen Pfarrers Schröder und Kirchenvorstand erhielten, konnte es mit Freuden losgehen. Für mich als ehemaliger Zimmerer kam nur Birkenholz in Frage, welches ich im Allendorfer Stadtwald, nach Erlaubnis des dortigen Revier-Försters, holte.  Mit einer Motorsäge fällte ich zwei dünne Birkenstämmchen. Per Kreuzblattung wurden die Teile zusammen gefügt und verschraubt. Das Ausschmücken der Kreuze übernahm natürlich meine Frau. Ihre Vorstellung: Ein paar Zweige, Blumen und Bänder verwandeln das Symbol des Todes in einen Lebensbaum.   (Siehe anhäng. Bilder)

 

In einem Beitrag der Allendorfer_Mitteilungen vom 17.April 2020 wurde unser Arangement, auch mit Bildern, besonders hervorgehoben – hier der Artikel:

Nachträgliche Ostergrüße

Frohe und gesegnete Ostern wünschen Waltraud Hausner-Klose und Heiner Klose allen Allendorfer Bürgern – groß und klein sowie alt und jung.  Innerhalb von drei Tagen haben sie den Gedanken gehegt, all den Menschen in der schweren Zeit, auf viel Verzicht und Entbehrungen, eine Freude zu bereiten.

Ostern ist die Zeit der Auferstehung und Wandlung – der Natur und Kreaturen.  Auch dieses wünschen sie allen nach der Krise, die noch mit viel Geduld ertragen werden muss.  Aber mit voller Hoffnung schauen auch sie nach vorne, mit einem Neuanfang – nur anders.  So wünscht das Ehepaar allen, alles Gute, viel Freude mit dieser Osterüberraschung und Gesundheit.

Die Osterkreuze bleiben noch eine Woche zum Anschauen und innehalten stehen.  Der ausgeschmückte historische Brunnen, inmitten der Altstadt, bleibt mit Hilfe von uns und einigen Anwohnern, welche bereit sind, die Blumenkästen mit zu bewässern, stehen.

 

Backen eines Osterlammes und Osterbrotes

Ein alter Brauch zu Ostern ist das Backen eines Osterlammes oder Osterbrotes.  In vielen Gemeinden und auch bei uns – hält meine Frau an der Tradition fest, Osterbrote nach verschiedener Rezeptur zu backen. Gerne verteilt sie ihre Brote persönlich an Alte und Kranke Gemeindeglieder und auch an Ukrainische Familien, hier im Schwedendorf – am Karsamstag.  (Siehe anhängende Bilder)

 

Moos holen

Hier ein mit Moos bewachsener Baumstumpf im Brunnental. – der zog `seine Blicke auf mich`!
Schätzungsweise hatte die Moosschicht auf dem Hirnholz eine Stärke von >5 Zentimeter.
… auf ein Neues – unverkennbar: Der `Räuber` hatte ordentlich zugelangt.
… weils so schön war – der Naturfotograf hatte auch seine Kamera mit im Gepäck. Ein besonder Anreiz – diese Alte Sitzbank, hoch zur Spotschule, unter, besser vor die Lupe zu nehmen! Welches Alter wird SIE haben? Könnte diese längst ausgediente ´Ruhebank´ erzählen, kämen sicher sehr viel amüsante Geschichten zu Tage!

Hier mein Neues Radl “voll beladen´.

Osternest bauen und bestücken

Ein Schnappschuss aus früheren Tagen aus unserem Garten – geschwungenes Osternest mit geschwungenem Zulauf – für`n Osterhasen.
Ein Rundnest aus Haselnuß-Astwerk. “Diese weißen Ostereier hatte der Osterhase gekocht – jedoch nicht gefärbt. Warum???”
… hier ein Osternest aus dem verg. Jahr – auf dem Tisch unserer Sommerecke …
… diente nicht nur als Tischdekor – meine Frau hatte für einen Jungen hier im Schwedendorf – etwas Süßes reingelegt.
Das war ein Ablichten wert! Kurzer Wintereinbruch stellte sich noch ein …
… die etwas später eingesetzten Osterglocken überstanden soweit alles. Die `weiße Pracht` hielt sich nur kurz.

Das war unsere Aktion – Osterkreuze in Allendorf/Lumda, vor zwei Jahren.

Hier auf dem Grundstück der Ev. Kirchengemeinde.

Osterkreuz schmückte die Juden-Gedenkstätte in der Ortsmitte Allendorf.

Ein schöner Brauchtum – Osterbrote

Osterbrote mit Quark-Ölteich gebacken und mit Mandelblättchen beschichtet …
… und ein Osterbrot aus Hefeteig-Buchteln. Ein weiterer Backgang `soll` noch folgen. “schau`n wir mal

Osterschmuck – im Schwedendorf

Hier der `Unvollendete` Dorfbrunnen – im Schwedendorf, dient immer noch als Pflanzhochbeet! Wie lange noch? Bild aus der Osterzeit 2022. Meine Frau hatte IHN mit einigen Kindern österlich geschmückt.
.. unsere österlich geschmückte Terrasse – an einem Sonnentag! abgelichtet.

Derzeit erleben wir einen wechselhaften und viel zu kalten Erstfrühling.

Leider noch keine `Auferstehung` des Frühlings in Sicht!  Es soll weiterhin schmuddelig, und das auch noch über die Festtage, bleiben.

Wir wünschen Euch allen einen schönen Palmsonntag, eine ruhige, besinnliche Karwoche und ein frohes, gesegnetes Osterfest.

Herzliche Ostergrüße aus dem `Grimmicher` Schwedendorf.

Heiner Klose