Deutsche Fibromyalgie Vereinigung DFV e.V. hat zwei Selbsthilfegruppen im Landkreis Gießen

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Was ist Fibromyalgie?
Fibromyalgie ist eine chronische Schmerzerkrankung, die lebenslang anhält. Zumeist treten die ersten Symptome ab dem 35. Lebensjahr auf und verstärken sich anschließend. Nur wenige Patienten sind jünger; Frauen sind erheblich häufiger betroffen als Männer.

Eine Therapie mit Aussicht auf Heilung oder grundlegender Linderung der Symptome ist bislang nicht möglich.

Betroffene klagen über andauernde oder immer wiederkehrende Schmerzen an Muskeln und Sehnen. Begleitsymptome sind Schlafstörungen und Müdigkeit am Tag,
Konzentrationsprobleme und mentale Motivationsschwäche. Oft entwickeln sich
Wetterfühligkeit, Ängstlichkeit und depressive Stimmung. Die Erholungsphasen nach
körperlichen, geistigen oder emotionalen Belastungen sind deutlich länger als bei gesunden Menschen. Die Empfindlichkeit gegenüber grellem Licht, Lärm und Kälte ist höher. Charakteristisch ist ein unangenehmes Schwellungsgefühl an Händen, Füßen und im Gesicht. Ungewöhnlich oft plagen Kopfschmerzen, Reizdarm und Reizmagen sowie Trockenheit und Empfindlichkeit der Schleimhäute.

Fibromyalgie ist eine neurologische Erkrankung der Schmerzwahrnehmung und
Schmerzverarbeitung. Heftige Schmerzattacken werden von nahezu schmerzfreien Episoden abgelöst. Stress kann einen akuten Schub auslösen; positiver Stress bei großer Freude ebenso wie negativer durch psychische Belastung oder körperlicher Stress infolge einer Infektionserkrankung.

In beiden Gruppen wird ein Funktionstraining angeboten, welches bei der SHG Laubach aus Trocken- und Wassergymnastik besteht. Die SHG Gießen hingegen, bietet nur Trockengymnastik an.

Die SHG Laubach trifft sich jeden 2. Samstag im Monat, im Alten Bahnhof, Bahnhofstrasse 33, 35321 Laubach. Das Funktionstraining findet wöchentlich montags nachmittags und samstags vormittags statt.

Kontakt: Michael Kindermann Tel. 06405 9080959, Anita Wulfert 06405 2058015

oder laubach@fms-selbsthilfe.de

Die SHG Gießen trifft sich einmal im Monat meist mittwochs, in der ev. Famili­en­bil­dungs­stätte Gießen, Wingert 18, 35396 Gießen. Das Funktionstraining findet wöchentlich mittwochs nachmittags statt.

Kontakt: giessen@fms-selbsthilfe.de

Ziel des Funktionstrainings
In der Rahmenvereinbarung wird grundsätzlich als Ziel des Funktionstrainings der Erhalt und die Verbesserung von Funktionen sowie das Hinauszögern von Funktionsverlusten einzelner Organsysteme/Körperteile, die Schmerzlinderung, die Verbesserung der Beweglichkeit, die Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung und die Hilfe zur Selbsthilfe definiert. Wesentliche Aspekte sind zudem die Aktivierung von Selbsthilfepotenzialen, die Stärkung der eigenen Verantwortlichkeit des Betroffenen für seine Gesundheit und ihn zu motivieren und in die Lage zu versetzen, langfristig eigenverantwortlich Bewegungsübungen zu machen.

Dauer der Verordnung von Funktionstraining
Nach der Rahmenvereinbarung übernehmen die Krankenkassen die Kosten für Rehabilitationssport und Funktionstraining bei Fibromyalgie Syndrom, schweren entzündlich rheumatischen Erkrankungen, wie rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Psoriasis Arthritis, schweren Polyarthrosen, Kollagenosen und Osteoporose. Der Arzt kann Funktionstraining auch länger oder erneut verordnen, wenn die Leistung weiter medizinisch notwendig, geeignet und wirtschaftlich ist, um die vorgenannten Ziele zu erreichen.
Für eine längere oder erneute Verordnung muss eine schlüssige Begründung aufgeführt werden. Die Weiter- oder Neuverordnung kann wiederum für 12 bzw. 24 Monate erfolgen (Richtwerte). Begründungen müssen nicht umfangreich sein, aber so transparent, dass sie bei einer Beurteilung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen nachvollziehbar sind.