Mehr als 30 Lahnauer Bürger waren gekommen, um am letzten Themenabend vor der Wahl mit Christian Walendsius das Thema „Sichere Mobilität in Lahnau“ zu diskutieren. Die Landrätin des Kreises Gießen Anita Schneider gab anhand praktischer Beispiele zunächst einen Überblick zu aktuellen Herausforderungen kommunaler Verkehrspolitik und räumte zunächst mit dem Vorbehalt knapper Kassen auf. „Es ist genug Geld da, es muss aber beantragt werden, man muss sich darum kümmern,“ war Ihr Hinweis, dass sich Engagement hier lohnt, ganz praktisch mit Beispielen zur besseren ÖPNV-Anbindung oder der 90prozentigen Landesförderung von Lastenrädern. „Verkehrsmaßnahmen bedeuten auch immer darüber zu entscheiden, wie wir im Dorf leben wollen,“ so die Landrätin, die Lahnau aufgrund der Lage zwischen Wetzlar und Gießen attestierte: „Lahnau hat gute Voraussetzungen, um Verkehr neu zu denken.“
Bürgermeisterkandidat Christian Walendsius stellte dann Gefahrenpunkte in Lahnau dar und erläuterte, wie er mit Bürgerbeteiligung in einem Verkehrskonzept die Probleme angehen möchte. Daraus entspann sich eine lebhafte Diskussion, und neben Gefahrenstellen wurden zum Teil auch gleich praktische Lösungsvorschläge eingebracht. Ob Schellerstraße, die Kreiselsituationen in Dorlar insbesondere Nähe Kindergarten oder die Einfahrten Berliner Straße und Rodheimer Straße führten zu längeren Diskussionen mit vielen praktischen Lösungshinweisen. Zum Thema Radverkehr und der Problematik des Nebeneinanders von Radfahrern und Fußgängern konnte Martin Krohn als Radverkehrsbeauftragter der Stadt Wetzlar wertvolle Informationen geben.
Die Eltern im Saal waren sehr besorgt über sichere Wege für die Schul- und Kindergartenkinder. Schneider und Walendsius waren sich einig: „Insbesondere sichere Schulwege sind wichtig, um Kinder zu schützen und sie zu befähigen, schon früh eigenständig Verkehrssituationen selbstständig meistern zu können. Dadurch kann auch der Einsatz von „Elterntaxis“ reduziert werden.“ Die Kurve mit den Bushaltestellen in Atzbach wurde von anwesenden Eltern als Beispiel für eine erhebliche Gefahrenstelle genannt.
Während der anregenden mehrstündigen Diskussion wurden Gefahrenpunkte und Maßnahmenvorschläge in große Karten eingezeichnet. Die Besucher waren sehr angetan von der lebhaften und zielführenden Diskussion, und zum Schluss galt der Dank von Walendsius Anita Schneider und Martin Krohn für die Fachbeiträge, aber vor allem den Bürgerinnen und Bürgern, die mit ihren engagierten Beiträgen den gelungen Abend selbst mitgestaltet hatten.