Windflauten und die Folgen – Februar 2023

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Bei den Erneuerbaren überwiegt die Stromerzeugung aus Windenergie

Eine Abfolge von mehreren Sturmtiefs (z. B. Ylenia und Zeynep) prägten das Wettergeschehen  im Februar und somit die Windstromerzeugung. Die Solarstromerzeugung bewegte sich im Februar noch auf niedrigem Niveau. Der Anteil der Stromerzeugung aus den Umweltenergien aus Sonne und Wind am Stromverbrauch erreichte im Februar 38 % . Die dargebotsabhängige Stromerzeugung (a) erreichte mehrmals kurzfristig den Schwankungsbereich des Verbrauchs, aber auch Ertragseinbrüche bis zu einem Tiefstpunkt bei 1791 Megawatt, entsprechend 3 % vom  Verbrauch. Eine Glättung der Summen-Erzeugungskurve aus Wind- und Solaranlagen durch Speicher war nicht erkennbar. Die Kompensation der Volatilität (b) wird hauptsächlich durch konventionelle, also Kraftwerke auf fossiler Basis, geregelt.  Dieser Ersatz-Kraftwerkseinsatz führte im Monatsdurchschnitt zu einer spezifischen CO2 – Emission (c) von 300 Gramm je kWh Stromerzeugung.

Zur Erklärung: (a) nicht regelbare fluktuierend einspeisende Stromerzeugung (Sonne, Wind), so wie sie von der Natur dargeboten wird; (b) Schwankung eines Kurvenverlaufs; (c) Kennwert für eine am Strommix beteiligten Stromerzeugungsart jeweils bezogen auf eine kWh Stromerzeugung.

Bild 1: Stromerzeugung und Stromverbrauch im Februar 2023

 

Problemlösung durch Ausbau der Erneuerbaren?

Wie in Bild 1 dargestellt entstehen die Probleme durch die fluktuierende Stromerzeugung der Wind- und Solarkraftwerke. Sie können weder durch forcierten Ausbau alleine noch durch Stromtrassen (Stromautobahnen) vom Norden in den Süden aufgehoben werden, wie in Bild 2 deutlich zu sehen ist. Unter den gegebenen Voraussetzungen, keine ausreichende Speicherkapazität realisiert, bleibt nur der Einsatz konventioneller Kraftwerke, in der Hauptsache Kohle- und Gaskraftwerke in Kombination mit Stromimport. Die Ersatz-Kapazität muss die Überwindung des kritischen Punktes (rot eingekreist) ermöglichen, will man akutem Strommangel und der Blackout-Gefahr vorbeugen. Die Volatilität wird durch den Ausbau noch vergrößert und der angestrebte 80%-Anteil der Erzeugung am Verbrauch wird nur an 13 von 28 Tagen erreicht, bleibt, weil naturgegeben, unvollständig.

Bild 2: Stromerzeugung und Stromverbrauch nach dem geplanten Ausbauprogramm des BMWK

 

 

 

 

Bodo Zierenberg
Diplomingenieur im Ruhestand, berufliches Umfeld überwiegend in der Kerntechnik. Private Interessen: kritische Beobachtung der Energiewende, Beschäftigung mit klassischer Musik.