Wißmar. „Das Holz- und Technikmuseum ist ein Fixpunkt in der mittelhessischen Museumslandschaft und wir sind stolz, eine solche Einrichtung in unserer Gemeinde zu haben“, waren die Grußworte von Wettenbergs Bürgermeister Marc Nees an die 21 anwesenden Mitglieder des Museumsbeirates. In diesem Gremium, dessen Mitglieder seit 2006 das Geschehen im Holzerlebnishaus in unterschiedlicher Funktion begleiten, finden sich Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Industrie sowie Regional- und Strukturpolitik. „Der Museumsbeirat“, so Nees weiter, „verkörpert für uns ein wichtiges Netzwerk in Mittelhessen“.
Dieter Mülich als Museumsleiter und Vorsitzender des Trägervereins „Freundeskreis Holz- und Technikmuseum Wettenberg e.V.“ führte per Power-Point-Präsentation rückwirkend durch das Jahr 2022 und zeigte sich erfreut, nach zwei Pandemie-Jahren den Beirat wieder in einer Präsenzveranstaltung begrüßen zu können. Neben den im Vorjahr durchgeführten drei erfolgreichen Dampf- und Gattertagen zählte Mülich beispielsweise die Teilnahme an einer von der HSG Wettenberg initiierten Hilfsaktion für die Ukraine, das Museumsfest in Gießen und die Ausrichtung eines Zunftabends für rund 130 Mitglieder der Hessischen Zimmerer-Innung zu den „Highlights 2022“. In diesem Zusammenhang verwies der Museumsleiter dankend auf das Engagement der rund 60 ehrenamtlichen Helfer:innen, „ohne die der Museumsbetrieb in dieser vielfältigen Form nicht denkbar ist“. Ehrenamtliche Unterstützung war auch in Kooperation mit dem Regionalmanagement Mittelhessen bzw. der dort beheimateten Initiative „Industriekultur Mittelhessen“ angesagt: Mit viel Geduld aller Beteiligten und dank 360-Grad-Aufnahmetechnik entstand ein virtueller Rundgang durch alle Museumsräume mit vielen fachkundigen Detailinformationen. Der Streifen inkl. Imagefilm ist auf den websites der Industriekultur Mittelhessen und des Holz- u. Technikmuseums zu bestaunen.
Mit „Vielfalt“ lieferte Mülich gleichzeitig das Stichwort für den weiteren Verlauf der Zusammenkunft: Neben dem rein musealen Bereich stellt das von Rita Kotschenreuther (Hessen Forst) betreute Aufgabenfeld „Waldpädagogik“ ein zweites Standbein des Holzerlebnishauses dar. Eindrucksvoll dabei das breitgefächerte Angebot, das nicht nur Schülerinnen und Schülern verschiedener Schulformen, sondern im Seminarformat auch Studierenden präsentiert wird. In diesem Kontext ging Kotschenreuther auf die Kooperation mit der Volkshochschule Landkreis Gießen ein, mit der im letzten Jahr das über mehrere Wochenende gestreckte Projekt „Wer wird Waldmeister 2022“ erfolgreich durchgeführt wurde.
Neben dem Museum selbst und der Sparte „Waldpädagogik“ wird als dritte Säule der Wißmarer Einrichtung das Engagement als „Umweltbildungszentrum“ deutlich. Marc Schäm koordiniert seit Jahren das von der hessischen Landesregierung ins Leben gerufene Projekt „Umweltschule“ und stellt dabei ein steigendes Interesse fest: Waren es 2017 noch 17 Schulen aus den Landkreisen Gießen, Lahn-Dill und Limburg-Weilburg, die sich für die im Zwei-Jahresrhythmus stattfindende Auszeichnung zur „Umweltschule“ bewarben, so bemühen sich aktuell 30 mittelhessische Lehranstalten um diese Zertifizierung. Koordination betreibt auch Christoph Maitzen innerhalb des Landesprojektes „Schuljahr der Nachhaltigkeit“, das sich mit Beratung und Fortbildung für Lehrkräfte im facettenreichen Feld „Nachhaltigkeit“ beschäftigt. Ebenfalls unter der HTM-Säule „Umweltbildungszentrum“ ist die Koordinationsstelle „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“ angesiedelt. Federführend ist es der stellv. Musemsleiter Prof. Eberhard Seidel, der in einem mittelhessischen BNE-Netzwerk derzeit 42 einschlägige Organisationen, Vereine und ähnliche Institutionen betreut.