PRO BAHN Hessen fordert bundesweit gültiges Sozial-Deutschland-Ticket für 19 Euro – man spricht sich gegen Länderlösungen und für die Ablösung kommunaler Regelungen aus – 31 Euro für Hessenpass-mobil zu teuer

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Der PRO BAHN Landesverband Hessen spricht sich gegen Insellösungen für Sozial-Flatratetickets auf Ebene der Bundesländer oder gar einzelner Städte aus. Stattdessen fordert PRO BAHN Hessen das sog. „Sozial-Deutschlandticket“ zum Preis von 19,00 €, welches auch in allen öffentlichen Nahverkehrsmitteln bundesweit gültig ist. Das Ticket solle, wenn irgend möglich, gleichzeitig mit dem eigentlichen Deutschlandticket eingeführt werden, welches für den Preis von 49,00 zu erwerben sein wird. Es muss auch lokale Ergänzungsangebote wie On-Demand-Verkehre, alle Formen von Anruf-Sammel-Taxis und Anruf-Linien-Taxis etc. einbinden.

Das Sozial-Deutschlandticket soll nach dem Willen der Fahrgastvertreterinnen und Vertreter für alle Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stehen, welche staatliche Transferleistungen erhalten, also Grundsicherung, Arbeitslosengeld II/Bürgergeld sowie Rentnerinnen und Rentner mit kleinen Renten (Mindestrente/Grundrente).

Das Sozial-Deutschlandticket könne somit sämtliche kommunale Sozialtickets ablösen und so die kommunalen Kassen entlasten. Zudem müssen keine Sozial-Ländertickets eingeführt werden bzw. die eingeführten Regelungen wie in Berlin können dann auslaufen.

Um die Bürokratie zu erleichtern, soll das Sozial-Deutschlandticket von den Sozialämtern, Jobcentern und Rentenkassen gleichzeitig mit den regelmäßigen Bescheiden ausgegeben werden.

Der PRO BAHN Landesverband Hessen sieht mit dem Sozial-Deutschlandticket für Menschen mit Transferleistungen die Möglichkeit, dass der Vereinsamung und dem Verlust persönlicher Kontakte entgegengewirkt werden kann. Die Mobilität ist in den Grundrechten des Grundgesetzes eigentlich garantiert, wird jedoch aufgrund der materiellen Situation seit Einführung des ALG II (Hartz IV) stark eingeschränkt.

So kann ggf. auch der angespannten Situation von fehlenden Bewerberinnen und Bewerbern am Arbeitsmarkt, insbesondere für „Einfach-Jobs“ entgegengewirkt werden, da es Geringverdienern ermöglicht wird, längere Strecken mit der Bahn zu reisen.

Die Different im tariflichen Preis des Sozial-Deutschlandtickets ist nicht aus dem Etat des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur zu finanzieren (ÖPNV-Etat), sondern aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

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