Klappentext:
Was wir von Tieren lernen können
Können Ohrenquallen uns den Aufbau des Universums erklären? Was wissen Trottellummen über Kierkegaards Sprung in den Glauben? Bringt uns das Känguru Jean-Jacques Rousseau näher? Und besteht die Tapferkeit der Löwenmännchen womöglich darin, dass sie so viel schlafen?
In einunddreißig so lehrreichen wie komischen philosophischen Betrachtungen geht Florian Werner der Frage nach, was wir von Tieren lernen können. Die erstaunliche Erkenntnis: Schaf, Kamel und Axolotl wissen weitaus mehr über Fragen der Moral, der Gesellschaft, der Politik und des guten Lebens, als wir uns träumen lassen. Wenn wir die Menschen verstehen wollen, müssen wir die Tiere fragen.
Rezension:
Es wird ja mal wieder Zeit, dass ich hier im Blog wieder philosophisch werde. Nach „Oh, diese Philosophen“ von Helme Heine und letztens ein Buch über Karl Marx, der ja auch ein Philosoph war, geht es nun philosophisch um Tiere.
Und was für Tiere! Es wurden solche ausgewählt, die ich nicht gerade in so einem Buch erwartet hätte. Da ist schon im Titel die Trottellumme, dann kommen noch Nacktmull und Axolotl, um nur ein paar zu nennen. Schon mal von denen gehört? Während ich das Buch gelesen habe ich manchen davon erzählt und da hörte ich öfter: „Was, wie heißt das Tier?“.
Wie man zu diesen Tieren teilweise Philosophen zuordnet, und dies auch noch logisch erklärt, ist für mich ganz großes Kino. Was wir von den Tieren lernen können, bringt Florian Werner dem geneigten Leser dann auch noch nahe. Es sind wirklich außergewöhnliche Dinge, die der Autor einem da präsentiert. Selbst bei Schnecken, bringt er Eigenschaften an die Oberfläche, die ich so nie gesehen habe, und zeigt damit, was wir uns wirklich mal von den Tieren abschauen können.
Nimmt man z.B. mal das Dickhornschaf, wo das Horn immer weiter wächst, aber wohl bei einer gewissen Länge aufhört zu wachsen, so dass das Dickhornschaf nicht geschossen werden darf. Dies bringt der Autor dann philosophisch in Einklang.
Es ist nun nicht ein Buch, welches zum abschalten einlädt. Besonders die Sicht eines Hähnchens ist schon sehr interessant und im ersten Moment lustig. Es hat aber auch Punkte die nachwirken und zum Nachdenken anregen.
Was man nicht vergessen sollte, sind die Illustrationen von Andreas Töpfer, die das ganze wirklich noch ein wenig auflockern. Ich war beeindruckt, dass der Künstler es immer wieder schafft, die Essenz aus dem Kapitel in eine Zeichnung zu bringen.
Wenn man sich darauf einlässt, ist es ein gelungenes Buch, das einem verschiedene Blickwinkel anbietet und zum Nachdenken anregt. Man darf aber nicht erwarten, dass es ein Naturbuch ist, auch wenn die Tiere wichtig sind. Alles wird immer philosophisch betrachtet und uns mancher Philosoph auf tierische Art und Weise nähergebracht. Alleine solche Ansätze sind es doch wert, dass man dieses Buch kauft und auch liest.
Verlag: Blessing- Verlag
ISBN: 978-3-89667-619-1