Sägewerkschornstein als prägendes Ortsbild von Londorf gesprengt

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Ein im doppelten Sinne herausragendes Wahrzeichen „liegt am Boden“.

Das Problem ist ausgestanden- auch das ist im doppelten Sinne zu verstehen. Nach 90 Jahren war nicht nur der erfüllte Zweck nicht mehr gegeben, auch an der Standfestigkeit wurde gezweifelt. Zudem war er dem für Siedlungszwecken ausgewiesenen Gelände im Wege. Seit einigen Monaten wird abgerissen, aufgefüllt und geebnet. Auch mit den geplanten Neubauten geht es voran- ein neues Wohngebiet ist „im Werden“.

Etliche Londorfer wollten dabei sein, wenn der Schornstein von Wissners Sägewerk zu Boden fällt. Viele Interessenten waren als Zaungäste- mit dem nötigen Abstand, versteht sich- dabei. Am Nachmittag des 4. Mai 2022 war es so weit. Der Sprengmeister hatte die Fallrichtung berechnet und bestimmt. Eine am Schornsteinfuß zu erkennende kleine Detonation mit sichtbarer kleiner Staubwolke, ein kleines Zögern, dann fiel der Kollos in südliche Richtung. In Gänze kippte der Schornstein, mittendrin zerbrach er in zwei Teile und mit einer Staubwolke krachte er zu Boden. Ein roter Backsteinhaufen lag der Länge nach in Trümmern am Boden.

Vielsagend warfen sich ältere Londorfer die Blicke zu: Erinnerungen wurden wach- der Pfeifton zu Arbeitsbeginn und -ende, zwischendurch zum Frühstück, klang noch in den Ohren. Alles geht einmal zu Ende.

Eine Abhandlung über das Sägewerk ist im Juni 2021 in dieser Zeitung bereits veröffentlicht. Wer mehr über das Wissnersche Sägewerk wissen will, kann unter Kultur/Freizeit und Hobbyeine Abhandlung nachlesen.

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