Dieses Naturschutzgebiet, östlich von Lich gelegen – hatte ich schon länger vor zu erkunden. Ende vergangene Woche war es nun soweit und bei herrlichem Frühlingswetter, wie meine Landschaftsbilder zeigen, startete ich vom “Grimmicher” Schwedendorf zur Wohnsiedlung >Baumgartenfeld<. Vom etwas oberhalb gelegen Radweg R6 führte mich die Tour nach Queckborn und über dortige Feldgemarkung, am landwirtschaftlichen Anwesen vorbei, ging es im kleinen Gang ziemlich ansteigend, zur >Grillhütte 1976< des Laubacher OT. Münster. Weiter ging es über den Riedweg, an Baustoffe Lang vorbei, die Wetter überquerend, nach Ober-Bessingen. Auf der Hauptstrasse, zwischen den Dorfteilen, bog ich auf den Wirtschaftsweg >Alter Bach< ab. Auf dem Radweg paralell der L3481 erreichte ich Nieder-Bessingen. Am Waldrand unterhalb des Wanderparkplatzes, erreichte ich das vor den Toren Lichs gelegene Feuchtgebiet entlang der Wetter.
Naturschutzgebiet Wirtswiesen
Die “Wirtswiesen bei Lich” umfassen einen Teil des Auengrünlandes entlang des Flußlaufs Wetter. Hier finden sich großflächige, feuchte bis nasse Wiesen sowie eingestreute Teiche und Tümpel mit ausgeprägter Ufervegetation. Dieses Mosaik aus Stillgewässern, offenen, blütenreichen Feuchtwiesen, Röhricht- und Seggen-Ried-Gesellschaften bietet zahlreichen Tieren einen wertvollen Lebensraum. In den Staunassen Bereichen wachsen seltene Gräser wie die Fuchs-Segge und die Sumpfbinse.
Von besonderer Bedeutung sind die abwechslungsreichen Feuchtbiotope für die Vogelwelt. In den “Wirtswiesen” konnten 97 Vogelarten beobachtet werden, darunter viele gefährdete Arten, die das Gebiet als Brut- u. Nahrungsrevier nutzen. Die vegetationsreichen Tümpel und Teiche bieten außerdem Lebensraum für geschützte Amphibien und die blütenreichen Wiesen ziehen zahlreiche Insekten an.
Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes NATURA 2000 Schutzgebiet seit: 1998 (einstweilige Sicherstellung 1992) Fläche: 56 ha Lage: Feldgemarkung östlich von Lich.
Einige Fotohalte `mußten herhalten´ – um die Natur der 2. Frühlings-Phase, der sogenannte Erstfrühling, abzulichten.
Viel Freude – vor allem Ausdauer – wünsche ich den Betrachtern.
Rastplatz mit Infotafel vor Queckborn. Zur Ehre Dr.Martin Luther (Lutherweg) wurde dieses Bibelsymbol 2012 erstellt.
Stark verwettertes Bibelsymbol auf Ständer in Eichenholz gefertigt.
Bibeltext lautet: “DER HERR IST MEIN HIRTE” … mir wird nichts mangel … Psalm 23
Feldgemarkung vor Münster mit schmucker 19-Grillhütte-76. Auch hier hat der Frühling Einkehr gehalten – wie zu sehen.
Feldarbeiten in vollem Gange zwischen Münster/Nieder-Bessingen.
Kurzer Fotohalt vor Ober-Bessingen. Zu sehen, die Ev. Dorfkirche und Turmaufbau der histor. >Ober-Bessinger PFORTE<.
Weidende Burenziegen lassen sich das frische Grün `schmecken´.
`Sticht schon von weitem ins Auge` – die markannten Eschen-, besser Mistelbäume, am Straßenrand der Langsdorfer Str., nahe Nieder-Bessingen.
… “wir kommen dem Misteln-Ungeheuer schon näher” – grausige Seiten der Natur! Einfach faszinierend – oder?
Schöne Ansicht von Nieder-Bessingens Ev. Dorfkirche – mit seinem spätgotischen, dreigeschossigen Kirchturm.
Flußlauf Wetter – Verlauf
Die Wetter entspringt am Rande des Vogelsberges zwischen Laubach und Schotten an der Wüstung Sorgenlos, fließt durch Lich im Landkreis Gießen und mündet bei Niddatal-Assenheim im Wetteraukreis in die Nidda. Der 68,8 Kilometer lange Lauf der Wetter endet ungefähr 280 Höhenmeter unterhalb ihrer Quelle, sie hat somit in ein mittleres Sohlgefälle von etwa 4,1%o
Abfluß erfolgt über die Nidda > Main >> Rhein >>>Nordsee.
Das erste Grün am Bachrand – Sumpfdotterblume.
Misteln sind auf dem Vormarsch, dass war zu erfahren von der NABU Grünberg. Die sogenannte Halbschmarotzerpflanze gefährdet vor allem die Obstbäume und sind zum großen Problem geworden, da Misteln ihrem Wirtsbaum Wasser und auch Nährstoffe entziehen.
Markannter Dorfcharakter – alte Eschenbäume, besser Mistelbäume `nehmen den Kirchturm in die Mitte´.
Ein dorniger Vogelfreund
Der Schwarzdorn ist ein echtes Naturschutzgehölz. Die fünfblättrigen weißen Blüten sind eine wichtige Nektarquelle im Frühjahr; neben Haus- und Wildbienen tummeln sich hier Hummeln, Schwebfliegen und viele verschiedene Schmetterlinge.
Wer sich bei den ersten Frühlingstouren jetzt an auffallend weißblühenden Büschen erfreut, hat es in der freien Natur oft mit dem Schwarzdorn oder der Schlehe zu tun. Nach dem Aufblühen der gelben Kornelkirschen im März prägen nun die ebenfalls vor dem Laubaustrieb reichblühenden Schlehen vielerorts Waldränder und Hecken.
Häufig entdeckt man sie auch im Straßenbegleitgrün, da die Licht liebenden und Trockenheit vertragenden Sträucher keine sehr spezifische Bodenansprüche stellen.
Tolle Natur – am Waldrand unterhalb des Wanderparkplatzes. Buschwindröschen (Ranunculales) haben sich dort ausgebreitet. Eine ´Augenweide`- nicht nur für den Naturfotograf.
Den Fröschen und Kröten auf der Spur
Seit vielen Jahren haben Naturschützer dem Aphibientod an unseren Straßen den Kampf angesagt. In der ganzen Republick sind Naturschutzgruppen Jahr für Jahr aktiv, stellen Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an. Ohne dies vielfache Engagement wäre es um unsere Frösche und Kröten deutlich schlechter bestellt.
Hier ein Fangzaun an der L3481 – kurz vor dem Naturschutzgebiet Lich.
Landschaftsschutzgebiet (LSG) in Lich
Als großflächiges Landschaftsschutzgebiet, das sich über mehrere Landkreise erstreckt, befindet sich hier in Lich; es sind Teilbereiche des “Auenverbundes Wetterau”. Dieser wurde zur Weidelandschaft des Jahres 2015 gewählt und in ihm liegen die nördlichen Teile im Bereich der Stadt Lich.
Naturschutzgebiete (NSG) von Lich – diese werden ausgewiesen, um besondere Naturgüter zu schützen. In einer Schutzgebietsverordnung sind die Abgrenzung, die Nutzung und die Schutzziele festgelegt. Zum erreichen der Schutzziele werden Pflegemaßnahmen erarbeitet.
Europäische Schutzgebiete
Diese Gebiete wurden ausgewiesen, um das überleben europaweit gefährdeter Tier- und Pflanzenarten zu sichern. Hier unterscheiden wir zwischen Flora-Fauna-Habitate-Gebiete (FFH-Gebiete) und EU-Vogelschutzgebiete (VSG). Beide werden zusammen gefasst als “Natura 2000” Gebiete.
Graugänse im Flug – Auslöser meiner Nikon D5300 hielt ich gedrückt; hier einige Serienbilder.
Mit gewaltigem Flügelschlag – die Graugänse hier im Flug.
Im weißen Gewand
Immer mehr Silberreiher besuchen Deutschland
Selbst an nebelverhangenen Gewässern fallen Silberreiher dank ihres weißen Gefieders schon von Weitem auf. Als leuchtende Tupfer schreiten sie langsam durchs flache Wasser oder verharren mit steif vorgestrecktem Hals, ehe sie nach ihrer Beute stoßen.
Die eleganten Silberreiher wirken mitunter so exotisch als seien sie aus einem Zoo ausgebüxt. Etwa so groß wie Grauhreiher, sind sie jedoch schlanker, haben einen besonders langen Hals und erscheinen dadurch noch graziler als ihre grauen Kollegen. Auch im Flug ist der weiße Vogel durch seine langsamen Flügelschläge und den zusammengelegten Hals unverkennbar, wobei die Tiere den Kopf zwischen die Schultern legen.
Höckerschwan (Cygnus olor)
Der größte heimische flugfähige Wasservogel, ein aggressiver Revierverteidiger, der besonders während der Brutzeit sein Revier verteidigt. Der Höckerschwan, lateinisch Cygnus olor, gehört zur Familie der Entenvögel, die jedes Jahr ihr altes Nest erneuern, um in ihrem angestammten Territorium zu brüten. Die Paare binden sich auf Lebenszeit, wobei die Fortpflanzung im 3. oder 4. Lebensjahr erfolgt. Bei der Balz schwimmen die Pärchen aufeinander zu, wobei sie ihre Köpfe mehrmals ins Wasser stecken und nicht selten gurgelnde Laute von sich geben. Ihr Nest, ein großer Bau aus Schilf und Pflanzresten wird von den beiden Eltern in Wassernähe oder im seichten Wasser gebaut.
Ein Kohlrabe – auffallend der V-förmige Schwanz, vollkommen schwarz, kein Hals.
Graugans (Anser anser)
Die Graugans kann man in ganz Europa sehen und zählt bei uns in Deutschland zu den Standvögeln. Sie gehört zu unseren einheimischen Vogelarten. Graugänse die z.B. in Island und Osteuropa brüten sind Zugvögel. Ihr Winterquartier liegt in Nord- und Mitteleuropa. Aus der Graugans wurde unsere Hausgans wurde unsere Hausgans gezüchtet. Der Ruf der Graugans ist identisch mit der Stimme der Hausgans, z.B. gagaga …, und außerdem gibt es noch verschiedene andere Laute. Mann nennt es allgemein schnattern.
Die Graugans ist ca. 85cm groß und wiegt ungefähr 4kg. Das Männchen ist etwas größer als das Weibchen. Wenn sie nicht bejagt würde, könnte sie schon mal 20 Jahre alt werden.
Hier meine`Kleine Flugschau` – Eine wundervolle Wildente – die Graugans – mit seinem fächerartigen Schwanzteil.
Nun steht die Heimfahrt an.
Nochmal ein kurzer Fotohalt, um die Buschwindrößchen am Waldrand abzulichten.
Nach Anfrage zweier NABU – Leute gab es unterschiedl. Meinungen, ob es sich hier um einen Schwarzmilan, Mäusebussard oder Sperber handelt; gehe von aus, dass letzt genannte Art zutreffend ist.
Für jeden Naturliebhaber eine Freude – noch intakte und gepflegte Feldflure zu erleben. Im`Wonnemonat` Mai werde ich hier nochmals vorstellig, um Fotos von der gelben Blütenpracht – den Rapsfeldern zu machen.
Ein schönes Farbenspiel mit dem rotbraunen Ackerboden, nahe Grillhütte Münster. Nach Auskunft der NABU kommen von Queckborn über Münster bis westlich von Lauter rötliche Böden vor. Es soll sich um eisenhaltiges Gestein im Boden, das verwittert ist, handeln. Man erinnerte sich, dass Bauxit in dieser Gegend abgebaut worden sei.
Mein Beitrag geht langsam zu Ende.
Wie man hier sieht, “winkt schon die Heimat”! Von der Anhöhe – Feldflur Queckborn gesehen, über dem ansteigenden Rapsfeld: (v. links) Grundschule * Diebsturm * Rathaus mit Türmchen * Ev. Stadtkirche.
Mit diesen Bildern der Natur müssen wir leider auch Vorlieb nehmen. Dieses Waldstück zwischen Queckborn und Grünberg ist schon `so gut´ abgestorben!
Wurde dem Boden noch in den 1980er- und 1990er-Jahren durch den sauren Regen die Nährstoffe entzogen, so bereitet ihm inzwischen die Überdüngung Probleme. Der Waldfeind Nr. 1 ist die anhaltende Dürre der vergangenen Jahre. Diese hat dadurch geführt, dass Laubbäume verfrüht ihr Laub abwerfen, um die Verdunstung zu reduzieren. Bei der Fichte wie dieses Bild zeigt – begünstigte sie die Massenvermehrung von Borkenkäfern. Die Harzproduktion, mit der sich gesunde Bäume gegen bohrende Schädlinge wie Borkenkäfer verteidigen, kommt aufgrund der fehlenden Feuchtigkeit zum Erliegen.
Nun lasse ich meinen Beitrag mit einem >Frühlingshauch< ausklingen:
Der Frühling ist eine wunderbare Jahreszeit. Die ganze Welt wird lebendig. Die Luft ist mit dem Duft von sattem Grün gefüllt. Die Natur, die so langweilig und kalt erschien, lebt wieder auf. Sie erwacht! Der neue Lebenszyklus ist gestartet. Der Frühling gibt uns Hoffnung auf Verjüngung in unserem eigenen Leben. Es ist eine Zeit der Lebensfreude, die im Innern wohnt und erwacht.
Nun bin ich froh und dankbar, vor dem Wetterumschwung neulich, meine Radtour >>> durch den sogen. Erstfrühling – unternommen zu haben.
Bei meinem nächsten Beitrag geht es um die letzte Phase des Frühlings, dem Vollfrühling: Vom Blühbeginn der Apfelbäume und des Flieders bis zum Blühbeginn der Ebereschen und des Wiesenfuchsschwanzes und nicht zuletzt um das gelbe Blütenmeer auf Ackerflächen – den Raps. Freue mich schon drauf!
Nun wünsche ich allen, weiterhin eine behütete, und vor allem gesunde Zeit.
Mit lieben Grüßen
Heiner Klose – Schwedendorf Grünberg