Erinnerungen an Eisenerzabbau wachhalten

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Auf den Spuren des Eisenerzabbaus mit Wanderführer Peter Hess (re) von der Projektgruppe

Neu eröffneter Erzweg Nord eine Bereicherung für die Region und für den Tourismus

Viel Anerkennung bei den Ansprachen gab e[CP_CALCULATED_FIELDS_RESULT]s am vergangenen Samstag bei der offiziellen Eröffnung des Erzweg Nord für die Mitglieder der Projektgruppe Erzweg. Diese konnten nunmehr nach umfangreichen Bemühungen den dritten geschichtsträchtigen Erzwanderweg in der heimischen Region erstellen. Der neu errichtete Wanderweg liegt in der Großgemeinde Mücke und schließt die Gemarkungen Nieder-Ohmen, Bernsfeld und Atzenhain ein. Entstanden sind zudem noch zwei Verbindungswege zum Erzweg Mitte nach Mücke und Lehnheim mit zwei weiteren Grubenfeldern und ein Stichweg in den Grünberger Stadtteil Lumda. Durch 20 Informationstafeln kann man sich auf der 14 Kilometer langen Wegstrecke mit seinen sieben ehemaligen Gruben über den Eisenerzabbau, die Erzverarbeitung und den Erztransport eingehend informieren. Die Tafeln weisen auch auf die einstige mit dem Bergbau verbundene Geschichte und die Lebenssituation der Bevölkerung hin. In natura zu erkennen sind noch zahlreiche Schlammteiche und auch wenige Relikte wie Reste von Fundamenten früherer Rampen und Betonbassin einer Pumpstation. Beeindruckend sind zudem die Einschnitte in die Landschaft mit den tiefen Trassen der ehemaligen Grubenbahnen. Die enge Verbundenheit zur Projektgruppe Erzweg und die besondere Bedeutung des Erzweges hob nach der Begrüßung der Anwesenden in Vertretung von Bürgermeister Andreas Sommer der 1. Beigeordneter der Gemeinde Mücke, Jörg Schlosser, hervor. Neben den zu Wort kommenden Ehrengästen begrüßte er den Grünberger Bürgermeister Marcel Schlosser sowie auch Ortsbeiratsmitglieder aus Atzenhain, Bernsfeld, Nieder-Ohmen und Groß-Eichen. Der 1. Beigeordneter bezeichnete den früheren Erzabbau als eine wichtige Entwicklung für die Region. Durch den Erzweg Nord werde neben der Tourismusförderung auch eine Lücke zu den bereits bestehenden Wanderwegen geschlossen. Die Gemeinde Mücke habe sich gerne an der für die Einheimischen wichtigen Errichtung beteiligt. In seiner Rede ging Kreisbeigeordneter Hans-Jürgen Herbst auf die Bedeutung des Weges für den Vogelsbergkreis ein. Als lebendiger Landkreis könne man somit in der Zukunft auch im Bereich Tourismus wieder etwas mehr bieten. Verbunden mit seiner Freude und seinem Dank an alle an der Errichtung Beteiligten, sprach er zudem das nicht wegzudenkende leidige Thema einer ständigen Wegepflege an. Die Leiterin Petra Schwing-Döring von der Tourismus GmbH Vogelsbergkreis sah mit dem neuen Wanderweg eine weitere Vermarktung beim Tourismus. Der Vulkanismus und das Leben sind dabei ein wichtiges Fundament, wobei Wasser, Fauna, Flora und Bergbau eine wichtige Grundlage sind. Als einen erlebbaren Baustein bezeichnete Kirsten Steimel vom Projektmanagement Industriekultur Mittelhessen das Projekt Erzweg. Mit dem Goethe-Zitat „Man sieht nur was man weiß“ sollte man Erinnerungen an den einstigen Eisenerzabbau  mit seiner starke Wirtschaftskraft wachhalten. Entscheidend seien jedoch stets die Menschen vor Ort. Sie dankte der Projektgruppe für das großartige Wirken. Anerkennende Worte fand Fachreferent und Museumsbeauftragter Markus Hohmann von der Buderus-Akademie für die umfangreichen Bemühungen durch die Erzwegler. Für die Bewahrung und den Fortführung der Geschichte dankte er besonders. In seinem Grußwort stellte der Ortsvorsteher Arno Döring aus Bernsfeld ein großes Interesse durch die heimische Bevölkerung fest. Karl-Heinz Hartmann von der Projektgruppe ging kurz auf die Entwicklung der Erzwege ein. Nach der Entstehung des Erzweges Süd im Jahr 2011 und des Weges Mitte im Jahr 2014 konnte dank der Unterstützung der Gemeinde Mücke, des Landes Hessen, des Geopark Vulkanregion Vogelsberg und der Industriekultur Mittelhessen nunmehr der Erzweg Nord eingerichtet werden. Weitere Unterstützer waren die Unternehmen Buderus, OVAG, die Sparkassen Oberhessen und Grünberg, die Volksbank Oberhessen, Rewe Brückner, Mücke, Edeka Horst, Grünberg, Edeka Sohl, Mücke, die Landmetzgerei Kielbassa, Lardenbach, die Linden-Apotheke Grünberg, der Malermeister Frank Hofmann, Lardenbach, sowie der Kulturring Weickartshain und der Kunstturm Mücke. Werner Wißner von der Projektgruppe dankte für die Bereitstellung der für die Gestaltung der Infotafeln notwendigen Informationen und Fotos. Sein besonderer Dank galt Roland Becker, welchen er für dessen Unterstützung mit einem Präsent bedachte. Einen Einblick in den ab den Jahren 1922 bis 1968 die Region prägenden Bergbau vermittelte mit verschiedenen Dokumenten, Plänen und Karten eine kleine Ausstellung im Dorfgemeinschaftshaus Bernsfeld. Bei den anschließenden von den Gruppenmitgliedern Werner Wißner, Renate Krauß-Pötz, Karl-Heinz Hartmann und Peter Hess, sowie von Karl Rudi geführten drei Teilstreckenwanderungen erhielten die nahezu 80 Teilnehmer umfangreiche Informationen zum oberhessischen Eisenerzabbau. Zur Belohnung konnten sich am Ende der Wanderungen die Wandersleute beim gemeinsamen Treff an der Fischerhütte mit Grillwürstchen und diversen Getränken stärken.