Zahlreiche Hörer bei der Vorstellung von “Strahlentod” – Viele Zeitsprünge und Ortswechsel
Die Erleichterung war nicht nur dem aus der Wetterau stammenden Erfolgsautor Daniel Holbe deutlich anzumerken. Nach zweijähriger Zwangspause wegen corona, die Publikumskontakt durch Lesungen ausschloss und ihn an seinen im Vogelsberg gelegenen Wohnort ins “home office” zwang, konnte er kürzlich wieder im Dutenhofener ” Globus “sein neuestes Werk einem Pubilikum vorstellen, das ihn ebenso stark vermisst hatte.
Schließlich ist mit “Strahlentod” bereits der mittlerweile 6. Roman aus dem Zyklus um die Protagonisten Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach auf dem Markt. Grund genug, um gespannt zu sein, wie es mit den beruflichen Erfolgen und der zarten Annäherung der beiden weitergeht. Aus den ursprünglichen Lesungen ist bei Daniel Holbe längst eine jedesmal perfektere Unterhaltung geworden, die über das pure Lesen hinaus geht . Immer stärker lässt der in Friedberg geborene Autor schauspielerische Fähigkeiten erkennen, so dass man sich sehr gut vorstellen kann, dass er in einer Verfilmung eines seiner Werke eine tragende Rolle spielen könnte .Auf die schon längere Zusammenarbeit mit dem in Kiel lebenden Co-Autor Ben Tomasson, den er bei einem Konzert in Wacken kennen lernte, ging er ebenfalls ein. Holbes Bericht über ein Treffen im fast menschenleeren Wildpark Knüll stellte nicht nur den Austausch von Ideen dar , sondern wurde gleichzeitig zur Werbung für einen Besuch in der Heimat von Wölfen, Bären, Fledermäusen und der heimischen Vogelwelt selbst.
Der Roman erzählt flüssig mit wiederholten Wechseln der Zeitebene und der Schauplätze die mörderischen Folgen eines Polizeieinsatzes bei einer Demonstration gegen Castortransporte. Trotz Merkels überhasteten Ausstieg aus der Atomkraft bleibt das Thema ” Atomenergie” aktuell, denn schließlich muss noch eine Endlagerstätte für den strahlenden Müll gefunden werden.Wie immer gibt es auch bei diesem Roman wieder eine Menge zu lernen, wie der Krimiautor etwa an der Geschichte der Kanonbahn bewies. Zudem konnten Besucher einen Blick in die Autorenwerkstatt werfen und am Beispiel von “Thannhausen” an der Gründung eines (fiktiven) Dorfes teilnehmen.
Reicher Beifall dankte dem erfolgreichen Autor für sein neuestes Werk und Sven Röder und Irina Frey vom Veranstalter. Text und Foto: Dr. Hans-Wolfgang Steffek M.A.