GAiN hilft Geflüchteten aus der Ukraine – Transporte sind jetzt sogar direkt in die Ukraine möglich

Klaus und Claudia Dewald kurz vor dem Aufbruch Richtung Polen

Das in Gießen ortsansässige Mitmachhilfswerk GAiN (Global Aid Network) hilft seit Kriegsbeginn Geflüchteten aus der Ukraine. GAiN konnte schon sieben Transporte zu seinem Partner nach Polen schicken. Von dessen großem Lager aus werden weitere Partner in den Grenzländern Ungarn, Rumänien, Republik Moldau beliefert, die mit den Hilfsgütern Geflüchtete in provisorischen oder privaten Unterkünften versorgen.

 GAiN-Leiter Klaus Dewald, der persönlich zwei der Transporte nach Polen gebracht hat, konnte nun eine Möglichkeit finden, dass Hilfsgüterlieferungen auch direkt in die Ukraine gelangen können. Zusammen mit dem in Polen bestehenden Netzwerk konnte ein Korridor gefunden werden, durch den ukrainische Fahrer mit ukrainischen Lkws die Grenze ohne Widerstand passieren dürfen. Von Legnica (früher Liegnitz) aus fuhr am Donnerstag schon der erste Transport nach Ternopil in der Westukraine. Dort bestehen Kontakte zu einem Netzwerk von Kirchengemeinden, die die Hilfsgüter an Menschen in Not verteilen. Die ersten Transporte enthielten Lebensmittel, ein anderer bringt dringend benötigtes medizinisches Zubehör und Verbandsmaterial. Weitere Lieferungen sollen folgen.

Klaus Dewald berichtet von seinen Fahrten, dass in Polen sehr viele Menschen ihre Häuser für die Geflüchteten, die per Bahn ankommen, öffnen. In vielen Städten wurden Ankunftszentren eingerichtet, von denen aus die Familien dann in Privatunterkünfte vermittelt wer-den. Es sollen schon über 500.000 Geflüchtete in Polen angekommen sein. Von den ersten Kontakten zu Geflüchteten berichtet Claudia Dewald, die ihren Mann auf der Fahrt begleitete:

Wir holten zwei Frauen vom Bahnhof ab. Auf der Fahrt zu ihrem Übernachtungsplatz erzählten die beiden, dass sie aus einer Stadt in der Nähe von Kiew kommen. Sie besitzen dort ein kleines Haus. Als der Krieg begann, entschieden sie sich zuerst zu bleiben. Nachdem sie aber drei Tage die Raketen- und Bombeneinschläge mitbekommen hatten, lagen ihre Nerven blank, so dass sie schließlich flüchteten. Der Familienvater durfte nicht über die Grenze nach Polen einreisen, er kam in Grenznähe bei Bekannten unter.“

 Dem Aufruf, Hygienepakete zu spenden, folgten schon sehr viele Menschen. Im Gießener Zentrallager von GAiN helfen zum Glück viele Ehrenamtliche dem GAiN-Team beim Sortieren der Güter und beim Beladen der Lkws. Dort wird fast schon rund um die Uhr in Schichten gearbeitet.

Das Programm in dieser Woche war voll mit dem Beladen der folgenden Transporte:

Montag: 1 Bulgarien, 1 Polen
Dienstag: 3 Polen
Mittwoch: 1 Polen (Feldbetten)
Donnerstag: 2 Polen
Freitag: 1 Ungarn, 1 Polen

Viele weitere folgen.

Weitere Informationen: GAiN-Germany.org

Spendenkonto Global Aid Network (GAiN): Volksbank Mittelhessen, IBAN DE88 5139 0000 0051 5551 55, BIC: VBMHDE5F