Der VHC Grünberg nutzte am 31.10. die letzte Gelegenheit, mit dem Vulkan-Express auf den Hoherodskopf zu gelangen. Drei Wanderrouten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden mit 14, 8 und 5 Kilometern wurden angeboten.
Bei Eintreffen auf dem Hoherodskopf wurden die Wanderer von dem ersten Vorsitzenden Ernst Pfeffer begrüßt und hatten Gelegenheit, bei strahlendem Sonnenschein den herrlichen Ausblick auf die Amöneburg, den Dünsberg, den Winterstein und bis hin zum Taunus, dem Odenwald und Spessart und bis zur Frankfurter Skyline zu genießen und Interessantes über die umliegenden Landschaftsformen zu erfahren.
Die Rundwanderungen von 14 und 8 km, die von Peter Walper und Holger Kappes geleitet wurden, nahmen den Höhenweg auf und führten die beiden Gruppen durch das Naturschutzgebiet Oberwald. Mit der Erkundung des Quellgebiets der Nidda, deren Wasser bei Frankfurt-Höchst nach ca. 90 km in den Main mündet, war der erste Höhepunkt der Tour erreicht. 200 Meter weiter erreichte die Gruppe den Landgrafenborn, eine Quelle, die aber schon seit zwei Jahren trocken ist – ein Zeichen der Grundwasserabsenkung. Weiter führte der Weg zur Goldwiese – einer großen Fläche, die ihren Namen der im Frühling gelb blühenden Arnika verdankt – und dann durch das Hochmoor bis zum Geiselstein, das Überbleibsel eines Vulkanschlotes. Über eine Ausdehnung von ca. 100 m erheben sich hier die Basaltblöcke ca. 10 m hoch. Die Wagemutigen erklommen sie und wurden mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Der weitere Wanderweg führte nun an den Entwässerungsgräben des Hochmoores entlang zum Taufstein, der mit 773 m höchsten Erhebung des Vogelsberges. Hier errichtete der VHC im Jahre 1910 einen steinernen Turm, den Bismarckturm, der z.Zt. aus Sicherheitsgründen nicht bestiegen werden kann. In der Nähe des Turmes liegt der Bonifatiusborn, wo der Sage nach Bonifatius die ersten Christen im Vogelsberg getauft haben soll.
Hier teilte sich die Gruppe für die 14 und 8 km Tour. Für die gemütlichen Wanderer ging es bald nach der Mittagsrast zum Ausgangspunkt zurück. Der sportlichere Teil der Wanderer kehrte über Flößerschneise, Klosborn, Kriepelsloch und dem letzten Anstieg, der Rennwiese, ebenfalls im VHC-Clubhaus ein.
Zur kleinen Tour mit 5 km, die von den Eheleuten Anne und Manfred Knabe geführt wurde, waren die „Genießer“ eingeladen worden, die etwas später auf dem Hoherodskopf eintragen und über Kriepelsloch, Klosborn und Flösser Schneise durch den bunten Herbstwald zurück zum Parkplatz wanderten. Erschrocken beobachteten sie unterwegs die Waldschäden durch den Klimawandel und mussten sich stellenweise über von Forstarbeitern hinterlassene Zweige arbeiten. Von den Wanderführern erfuhren sie viel Wissenswertes über den Oberwald, die Vulkantätigkeit, die Pflanzen in der Umgebung und die Niddaquelle. Über den unteren Teil des H-Wanderweges erreichten sie den VHC Treffpunkt im Berggasthof, nachdem einige Wanderer noch die Felsspitze, den höchsten Punkt des Hoherodskopf, erklommen hatten.
Nach einem herrlichen Tag trafen sich zum Abschluss alle Gruppen am Clubhaus und konnten dort bei Kaffee und Kuchen und Tanzmusik auf eine schöne Wanderung durch die herbstliche Landschaft des „Indian Summer“ zurückschauen, bevor sie gemeinsam den Heimweg mit dem Vulkanexpress antraten.
(Friederike Westerholt)