Wettenberg. Aufatmen bei den hessischen Gruppensprecher*innen des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ): Nach fast zweijährigem Corona-bedingtem Verzicht auf Präsenzveranstaltungen war es endlich wieder möglich, ein wirkliches Treffen abzuhalten. „Freiwilliges Ökologisches Jahr“ und „Ökologischer Bundesfreiwilligendienst (öBFD) sind die Pendants zum bekannteren „Freiwilligen Sozialen Jahr“ (FSJ), konzentrieren sich vornehmlich aber auf die Bereiche Agrarwirtschaft, Naturschutz, Forst, Wald- und Umweltpädagogik sowie ökologische Landwirtschaft.
In der Regel leisten die jungen Leute ihren freiwilligen Dienst unmittelbar nach dem Schulabschluss. Trägerorganisationen hierzulande sind das Naturschutzzentrum Hessen, Volunta Hessen sowie die Evangelische Diakonie. Kürzlich trafen sich drei Tage lang knapp 20 Sprecher*innen als Regionalvertreter*innen zum Informations- und Meinungsaustausch im Holz- und Technikmuseum Wettenberg und wählten dort neben der Durchführung verschiedener Präsentationen und workshops ihre Ländervertetung, die auf der Bundesdeligiertenkonferenz die Belange der hessischen FÖJ-Jugend zur Sprache bringt.
Organisiert wurde die Zusammenkunft in Wettenberg von Katharina Betz, die derzeit ihren freiwilligen und ein Jahr dauernden Dienst beim Forstamt Krofdorf in Verbindung mit dem Holz- und Technikmuseum leistet und im Rahmen der Veranstaltung neben Julia Struwe (Umweltamt Wetzlar) und Nora Schlegel (Waldkindergarten „Wurzelzwerge“, Bad Camberg) als eine von drei neuen Landessprecherinnen gewählt wurde. Als Landesvertreter für den „Ökologischen Freiwilligendienst wurden Thore Schröder (Nationalpark Kellerwald-Edersee) und Malin Wendel (Forstamt Königsstein) benannt.
Zielsetzung der Teilnehmer*innen war, die Vernetzung der regionalen Gruppen zu optimieren, gemeinsame Aktionen abzustimmen, den Einfluss auf Gesellschaft und Politik auszuweiten und insbesondere durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit – beispielsweise in Schulen – auf die Wichtigkeit und Sinnhaftigkeit der ökologischen Freiwilligendienste aufmerksam zu machen. Landessprecherin Katharina Betz: „ Sinnvolles ökologisches Verhalten in jeder Hinsicht ist für uns FÖJ-ler*innen keine leere Worthülse. Vielmehr sind wir fest entschlossen, durch die Wahl unserer Einsatzstellen und das damit verbundene Denken und Handeln auch in unseren täglichen Lebensgewohnheiten umzusetzen“.
Praktizierter Beweis für diese Entschlossenheit: Unter Verzicht auf kostspielige Unterbringung wurde auf Isomatten und in Schlafsäcken in den Räumlichkeiten des Holz- und Technikmuseums (HTM) übernachtet. Das Essen wurde überwiegend aus Resten von Gemüse und Obst des Gießener Wochenmarktes gezaubert; Brötchen und Brot vom Vortag stellte eine ortsansässige Bäckerei zur Verfügung. Katharina Betz zieht in Ihrem Rückblick ein durchweg positives Fazit: Es ist erfreulich, in einer solch hochmotivierten Gruppe zu arbeiten, die sich im Rahmen ihres FÖJ über das übliche Maß hinausgehend engagiert. Unser gemeinsamer Dank gilt der HTM-Betriebsleiterin Marion Rentrop und allen Musems-Verantwortlichen, die uns die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben“.