Im Bezirk der Agentur für Arbeit Gießen, zu dem die Landkreise Gießen, Wetterau und Vogelsberg gehören wurden seit Oktober 2020 bis Ende September 2021 4509 Ausbildungsplatzsuchende registriert und beraten. Im Vorjahreszeitraum wurden 391 junge Menschen mehr erfasst.
Zum Ende des Berichtsjahres waren noch 354 Jugendliche unversorgt. Für diese jungen Menschen gibt es noch verschiedene Angebote, darunter die Einstiegsqualifizierung, die auf einen Ausbildungsstart im kommenden Jahr vorbereiten. Auch der weiterführende Schulbesuch, ein freiwilliges soziales Jahr oder eine Beschäftigung wird als Überbrückung bis zum Ausbildungsbeginn in 2022 genutzt.
Seit Oktober 2020 meldeten Arbeitgeber insgesamt 3585 Ausbildungsstellen. Das waren 439 Stellen weniger im Vergleich zum Vorjahr. 408 Lehrstellen wurden zum Ende des Berichtszeitraums am 30. September als unbesetzt verzeichnet. Das waren 24 weniger im Vergleich zu September 2020.
„Für die jungen Menschen, die sich seit Oktober des vergangenen Jahres bei der Berufsberatung zur Beratung und Unterstützung auf der Suche nach einer passenden Ausbildungsstelle gemeldet haben, war es in vielerlei Hinsicht kein normales Jahr“, kommentiert Michael Beck, Geschäftsführer Operativ der Arbeitsagentur Gießen. „Gerade die Ausbildungssuche stellte die Jugendlichen vor neue Herausforderungen. Praktika zur Berufsfindung wurden kaum angeboten, präferierte Unternehmen meldeten Kurzarbeit an, Vorstellungsgespräche fanden Online statt. All diese Umstände erzeugten Unsicherheit bei den Lehrstellensuchenden. Ungewissheit und fehlende Planbarkeit herrschte auch bei vielen Betrieben vor. Dennoch haben sich viele Arbeitgeber dazu entschieden weiterhin Fachkräfte im eigenen Betrieb auszubilden. Ein Großteil der Ausbildungssuchenden konnte ins erste Ausbildungsjahr starten oder bereitet sich auf einen Ausbildungsbeginn im kommenden Jahr vor.“
Hintergrund:
Bei den vorliegenden Berichtszahlen handelt es sich um eine Geschäftsstatistik der Bundesagentur für Arbeit. Diese erfasst ausschließlich die Ausbildungssuchenden und Ausbildungsstellen, die bei den Arbeitsagenturen sowie den Jobcentern und den kommunalen Vermittlungsagenturen gemeldet wurden.
Das Berichtsjahr beginnt zum 1. Oktober eines Jahres und endet am 30. September des Folgejahres. Der aktuelle Bericht umfasst den Zeitraum 1. Oktober 2020 bis 30. September 2021 und wird als Beratungsjahr 2020/2021 bezeichnet.