Tag des Geotops in Langd mit interessanten Führungen und vielen Gästen

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Steinbruch am Köppel“ wird Geotop des Jahres 2021 im Vulkangebiet Vogelsberg

Der 12. Tag des Geotops im Vulkangebiet Vogelsberg fand am 19.09.21 in Hungen-Langd mit einem breiten Angebot an Führungen statt. Im Rahmen dieses Tages wurde auch das diesjährige Geotop des Jahres 2021, der „Steinbruch am Köppel“, ausgezeichnet. Im Steinbruch, der an der Straße nach Ulfa liegt, kann man Lavaströme und Tuffe sehen sowie weitere vulkanische Formen und Strukturen aus der Zeit des Vogelsberg-Vulkanismus vor rund 15 Millionen Jahren.

Veranstalter waren neben der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft e.V. (DVG), der NABU/VNULL Langd sowie die Stadt Hungen.

Bei vier Themen in acht Führungen gab es an dem Tag insgesamt rund 130 Anmeldungen.

„Flora/Fauna und die besondere Landschaft des Köppels von Langd“ war genauso gut nachgefragt, wie die „Wanderung auf der Route Mensch und Natur“ oder die Führung „Steine im Dorf – Was die alten Langder verbaut haben…“. Die Tour „Der Steinbruch Langd und die vulkanische Geschichte des Ortes“ war so stark nachgefragt, dass für diejenigen, die am Tag des Geotops keinen Platz mehr bekommen haben, ein zusätzlicher Termin angeboten wird.

Die Führungen standen unter der Leitung von Bodo Fritz, Robert Parr, Britta Kress und Kerstin Adolphsen vom NABU Langd, Andreas Rüb, Klaus Emrich, Klaus Tamme und Kerstin Bär von der DVG, sowie Ernst Brockmann aus Lich und Jakob Nolte aus Laubach, die beide im regionalen Naturschutz sehr aktiv sind.

Zum Abschluss des Tages trafen sich die Beteiligten im Steinbruch am Köppel, um ihn offiziell zum „Geotop des Jahres 2021“ zu benennen.

Bürgermeister Rainer Wengorsch lobte die Ehrenamtlichen, die viel Engagement in die Erhaltung des Steinbruchs und anderer Flächen des Köppels stecken.

Der Vorsitzende des NABU/VNULL Langd, Bodo Fritz, bedankte sich bei Kerstin Bär für die gute Vorbereitung und Planung des Tags des Geotops. Auch dankte er der Freiwilligen Feuerwehr Langd, die für das leibliche Wohl der Gäste sorgte. Der Dank ging auch an Bürgermeister Wengorsch, die Stadt Hungen sowie die örtlichen Ziegen-Halter und den Stadtschäfer, denn ohne die Unterstützung durch die Beweidung mit Tieren wäre die Freihaltung des Köppels und des Steinbruches mit umliegenden Wiesenflächen allein durch das Ehrenamt nicht zu leisten. Kerstin Bär als Leiterin der Sektion Vogelsberg der DVG und Bodo Fritz dankten noch allen, an der Durchführung des Tages Beteiligten, insbesondere denen, die die Gruppen geführt hatten. Die Resonanz bei den Gästen war überaus positiv und es wurde gelobt, dass die Erläuterungen zu den verschiedenen Themen sehr interessant und anschaulich gewesen seien.

Der Steinbruch dient vor allem dem Naturschutz und ist nicht öffentlich zugänglich. Er wurde 2005 auf Initiative der NABU-Gruppe Langd von der NABU Stiftung Hessisches Naturerbe gekauft und wird seitdem auch von der örtlichen Gruppe betreut. Dies bedeutet unter anderem, dass hier immer wieder Pflegeeinsätze stattfinden, damit der Steinbruch nicht mit Gehölzen zuwächst. Dieser Steinbruch ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich der Schutz von Tier- und Pflanzenarten mit Geotopschutz verbinden lässt. Der Steinbruch ist für die Sektion Vogelsberg der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft e.V. (DVG) vor allem für Fortbildungen von Interesse. Auch Universitäten nutzen ihn für Exkursionen. Die DVG-Mitglieder stellten fest, dass die Vielfalt der Phänomene im Steinbruch Langd geholfen haben, wesentliche vulkanische Vorgänge zu verstehen, die an anderen Orten nicht so gut nachvollziehbar sind.

Der Steinbruch kann nach Absprache mit NABU/VNULL Langd im Rahmen von Führungen besucht werden. Ihn allgemein für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist aus Gründen des Naturschutzes und auch vor dem Hintergrund der möglichen Gefahren durch Steinschlag nicht möglich.

Eindrücke vom Tag des Geotops sind auch auf der Internetseite www.dvg-vb.de zu finden.

 

Bildunterschrift:

Zum Abschluss des Tags des Geotops trafen sich die Beteiligten im Steinbruch am „Köppel“. Von links: Robert Parr, Andreas Rüb, Klaus Emrich, Jakob Nolte, Ernst Brock­mann, Bodo Fritz mit Enkelin Amilia, Sonja und Rainer Wengorsch, Klaus Tamme, Britta Kress, Kerstin Adolphsen (Foto: Kerstin Bär)