Filmisches Plädoyer für Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit bei der Schokoladenerzeugung

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Nachdenkliche Filmvorführung der „Globale Mittelhessen“ auf dem Freigelände des Holz- und Technikmuseums in Wißmar

Im Rahmen des Filmfestivals „Globale Mittelhessen“ fand im Regionalen Umweltbildungszentrum Holz- und Technikmuseum Wettenberg kürzlich und erstmalig ein abendlicher Outdoor-Filmabend statt, zu dem sich zahlreiche Interessierte eingefunden hatten. Die „Globale Mittelhessen“ ist ein regionales Filmfestival, das an verschiedenen Spielorten über ganz Mittelhessen verteilt mehrere Dutzend Veranstaltungen durchführt und die Vorführung von politischen Dokumentarfilmen mit anschließender Diskussion verknüpft. Dies mit dem Ziel, globale Gerechtigkeit zu fördern, mit der entsprechenden Filmauswahl auf aktuelle globale Krisen aufmerksam zu machen und zur Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Status Quo und unserem Lebensstil aufzufordern

Auch in Deutschland gibt es den weltweit festzustellenden Schokoladen-Heißhunger. Doch wo und wie wird Kakao angebaut und geerntet und welches sind die Vermarktungswege?

Bei genügend Abstand und Frischluft gab der spannende Film „Chocolate´s heart of darkness“ den Zuschauer:innen Antwort auf diese Fragen und offenbarte neue Erkenntnisse über die Waldzerstörung zur Kakaoerzeugung in der Elfenbeinküste. Nicht zuletzt dort herrschen sklavengleiche Arbeitsbedingungen, wenngleich Großkonzerne beteuern, genau dieses nicht zuzulassen. Kinderarbeit sowie schutzloses Arbeiten mit riskanten Unkrautvernichtungsmitteln sind an der Tagesordnung.

Im anschließenden Gespräch mit Elli Czech von der IJM (International Justice Mission gegen Sklaverei) wurden mögliche Alternativen für Verbraucher:innen angesprochen, die Ausbeutung von Mensch und Natur global zu vermeiden. So gibt es beispielsweise Fairtrade-Siegel, die garantieren, dass Lieferwege nachvollziehbar sind und faire Preise gezahlt werden. Damit steigen für die meist kleinbäuerlichen Kakaoproduzenten die Chancen, von ihrer harten Arbeit zu leben und ihren Kindern den Besuch der Schule zu ermöglichen. Außerdem fördert der Faire Handel den Bioanbau.

Sinnvoll sei, so wurde deutlich, dass durch entsprechendes Kaufverhalten den Konzernen und Lieferanten demonstriert wird, was den Konsument:innen wichtig ist. Schon mit einigen Cent mehr beim Schokoladenkauf kann für Menschen andernorts ein würdiges Überleben gesichert werden. Zudem war man sich in der Diskussionsrunde einig darüber, dass ein verschärftes Lieferkettengesetz durch die neue Bundesregierung unerlässlich ist