Hüttenberg Eigentlich war alles anders geplant, doch die weltweite Corona-Pandemie machte auch der Freiwilligen Feuerwehr Hüttenberg einen Strich durch die Rechnung: Anlässlich des 50jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr Hüttenberg im Jahr 2021 sollte ein mehrtägiges großes Jubiläumsfest durchgeführt werden, während dem auch der jährliche Verbandstag des Feuerwehrverbandes Wetzlar in Hüttenberg veranstaltet wird. Das Fest musste abgesagt werden, doch die Hüttenberger Feuerwehrleute haben sich einiges andere ausgedacht, damit der runde Geburtstag nicht vollkommen vernachlässigt wird. So wurden unter anderem an mehreren öffentlichen Stellen im Ort wetterfeste Plakate mit Fotos der Jugendfeuerwehr-Aktivitäten aus den vergangenen fünf Jahrzehnten angebracht. Die Standorte werden immer wieder einmal gewechselt, damit die Bevölkerung möglichst umfassend über den schönen runden Geburtstag informiert wird.
Zur Historie: 1970 traten viele Jugendliche in die Wehr ein. Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hüttenberg im Jahr 1971 entschloss man sich dann, aufgrund der relativ großen Zahl von zwölf neuen und jungen Mitgliedern, eine Jugendfeuerwehr ins Leben zu rufen. Die Gründer dieser waren Hans-Ludwig Albach, Helmut Braun, Roland Hanke, Dieter Hofmann (+), Klaus Kummer, Lothar Martin, Friedel Mehlmann, Eckhard Römershäuser, Günter Schmidt, Horst Weber, Reinhard Weber und Ulrich Wohlrab. Unter Anleitung von dem inzwischen verstorbenen Brandmeister Hans Braun (+) und Manfred Franz wurden die „Neuen“ in den ersten Monaten in die theoretischen und praktischen Grundlagen für den Dienst in der Feuerwehr eingewiesen. 1972 berief man Günter Schuster (+) zum Jugendfeuerwehrwart und Eckhard Römershäuser kam als Sprecher für die Jugendlichen in den Vorstand. Nach zwei Jahren der Übung absolvierte die Gruppe als Beste den Wettbewerb um die Leistungsspange in Burgsolms und errang damit für Hüttenberg erstmals die höchste Auszeichnung für Jugendfeuerwehrleute. So war der Grundstein in Hüttenberg für eine erfolgreiche Jugendarbeit gelegt und bereits 1974 kamen, dadurch motiviert, weitere elf Jungen im Alter von 14 Jahren hinzu. Inzwischen haben die Hüttenberger Jugendfeuerwehrleute sehr oft erfolgreich an dem Leistungsspangen-Wettbewerb teilgenommen.
Natürlich bestand die Arbeit der Jugendlichen nicht nur aus Übungen und Unterricht: Daneben wurden gemeinschaftlich Zeltlager, Tischtennis-Turniere, Reisen, Vorführungen bei den Hüttenberger Feuerwehrtagen sowie im Winter Werk- und Bastelabende durchgeführt. Mehrfach fanden in Hüttenberg die Zeltlager der Jugendfeuerwehren des Kreisverbandes Wetzlar mit jeweils mehreren hundert Teilnehmern statt. 1979 führte die Jugendfeuerwehr Hüttenberg die bis heute jährlich veranstaltete Weihnachtsbaum-Sammelaktion durch. Dabei werden ausgediente Weihnachtsbäume im ganzen Dorf eingesammelt und umweltfreundlich zu Mulch geschreddert. Dafür erhielt die Gruppe 1994 den Umweltschutzpreis der Gemeinde Hüttenberg. 1991 wurde im Feuerwehrhaus ein eigener Jugend-Schulungsraum seiner Bestimmung übergeben. Weitere Höhepunkte in der 50jährigen Geschichte waren 2002 die Reise zu dem Internationalen Jugendfeuerwehr-Zeltlager mit mehreren tausend Jugendlichen aus aller Herren Länder in Hamburg und 2007 die Teilnahme am Hessischen Landesentscheid der Jugendfeuerwehr-Wettkämpfe in Rotenburg. 1981 wurde das 10jährige Bestehen, 1986 das 15jährige, 1996 das 25jährige Jubiläum und 2011 das 40jährige Bestehen mit öffentlichen Festakten gefeiert.
2010 wurde außerdem in der Freiwilligen Feuerwehr Hüttenberg eine Minifeuerwehr für Kinder von sechs bis zehn Jahren gegründet, in der momentan zwölf Mitglieder sind. Die Jugendfeuerwehr Hüttenberg hat aktuell zwei weibliche und 15 männliche Mitglieder.
Die Gründer aus dem Jahr 1971 wechselten 1974 aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung über, so wie viele ihrer Nachfolger in späteren Jahren: Mittlerweile sind in der Hüttenberger Jugendfeuerwehr weit über 200 Kinder und Jugendliche zur Feuerwehrfrau oder zum Feuerwehrmann ausgebildet worden. Die heutige Einsatzabteilung besteht inzwischen aus über 80 Prozent früherer Jugendfeuerwehrleute – ein Beleg dafür, dass sich die Jugendarbeit gelohnt hat und ohne diese ein Fortbestand der Freiwilligen Feuerwehr und ein sicherer Brandschutzdienst in der Gemeinde nahezu unmöglich wäre.